Ackermann kauft sich frei

  • Zu den Ideen von Vergesellschaftung, Staatseigentum und Einschränkung des Privateigentums von mir nur noch jenes allbekannte Zitat von Aristoteles welches über die Jahrhunderte nichts, aber auch garnichts von seiner Richtigkeit eingebüßt hat.


    Zitat

    Eine Sache, welche vielen gehört, wird schlechter verwaltet als eine Sache, die einem Einzelnen gehört.

    fld_50.pngAttila Saxburger
    Landeshauptmann der Republik Schwion
    Vorsitzender Richter am Obersten Gerichtshof a.D.
    ____________________________________________
    Jeder kann sagen, was er denkt.
    Er muss es nur tun - Denken. (A.S.)

  • Zitat

    Original von Sigurd Thorwald
    sehe aber einen generellen Wirtschaftssozialismus à la DDR als gefährlich und kontraproduktiv an.


    Die Verstaatlichung einiger Betriebe oder gar die Verstaatlichung des größten Teils der Wirtschaft macht noch lange keinen Sozialismus, von diesem kann man erst dann sprechen wenn die direkte Kontrolle der Arbeiterklasse über die Produktionsmittel gegeben ist. Das System der DDR könnte man entweder als nur in den Ansätzen sozialistisch, als deformierten Sozialismus, oder gar als Staatskapitalismus bezeichnen, bei der Analyse dieses Systems sind viele Deutungen möglich, einfach zu postulieren dies wäre DER Sozialismus schlechthin gewesen, geht aber völlig an der Realität vorbei.

  • Zitat

    Original von Attila Saxburger
    Eine Sache, welche vielen gehört, wird schlechter verwaltet als eine Sache, die einem Einzelnen gehört.


    Der Anarchokapitalist Hans Hermann Hoppe befürwortet sogar das Feudalsystem weil dort Territorien das Eigentum eines Einzelnen waren. Wurden diese deshalb besser verwaltet?

  • Jetzt schießt ihr aber ein wenig über das Ziel hinaus.


    Verstaatlichung von Post und Telekom sind ein völliger Unsinn. Beide sind seid der Privatisierung effizienter, besser und kostengünstiger für die Kunden geworden, als sie es als Behörden jemals waren.


    Zu den Genossenschaftsbanken - die gibt es bereits zu Hauf. Ich denke da haben wir in Deutschland eine ziemlich gesunde Mischung aus öffentlichen, genossenschaftlichen und privaten Banken.


    Allerdings zeigt es sich auch hier wieder, dass öffentliche Unternehmen ineffizient sind. Habt ihr mal die Angebote von Sparkassen, Volksbanken und privaten Banken verglichen? Hier in Freiburg ist es so, dass die Kontoführung bei der Sparkasse weit teurer ist als bei der Volksbank und auch da wieder teurer als etwa bei der Commerzbank. In Bernburg, wo ich vorher gewohnt habe ist es ähnlich.


    Ein weiteres Beispiel ist übrigens auch die Bahn - hier ist es so, dass etwa Interconnex weit günstiger fährt als die Deutsche Bahn.


    Zu der Abneigung gegen Großkonzerne: Sie haben natürlich Nachteile - ein gutes Beispiel Microsoft. Gleichzeitig haben sie aber im Bereich der Forschung Vorteile, da etwa im Bereich der Pharmazie nur Unternehmen ab einer gewissen Größe in der Lage sind die extrem teure und aufwändige Forschung zu finanzieren.


    Hier ist halt ein funktionierendes Kartellrecht notwendig. Dazu sollte man übrigens auch die Ministererlaubnis abschaffen. Diese wird nur zu gern missbraucht, wie wir damals bei e.on und ruhrgas gesehen hat.

  • Du hast jetzt schön außer Acht gelassen, dass der globale Kapitalismus -ich fasse es mal kurz und bündig zusammen- dazu führt, dass:


    1. überall auf der Welt sinnlose Kriege stattfinden und ganze Regionen in Anarchie versinken, bestes Beispiel ist der Irak.


    2. Zwei Drittel der Weltbevölkerung in unsagbarer Armut und "Lohn"versklavung leben, was die größte Schweinerei ist, die es in der Weltgeschichte je gab.


    3. In 30 Jahren viele Hafenstädte untergehen werden, in 50 Jahren Südeuropa zur Wüste wird und in 100-500 Jahren die menschliche Rasse ausgerottet sein wird.


    Damals deportierten und töteten Deutsche Juden.
    Heute deportieren und töten Juden Palästinenser.
    Solidarität mit der israelischen Bevölkerung? Ja!
    Solidarität mit der israelischen Regierung? Nein!
    Quelle : Deutsch-jüdische Gesellschaft e.V.


  • Irgendwie fehlt mir da der Zusammenhang


    1.) Was hat der Irak mit Kapitalismus zu tun? Hier wurde ein brutaler Diktator gestürzt, für den hier vor kurzem noch die Todesstrafe und alles Übel der Welt gefordert wurde.
    Die Anarchie dort hat imho weniger mit Kapitalismus als viel mehr mit innerreligiösen Verwerfungen zwischen Sunniten und Schiiten zu tun.


    2) Was verstehst du unter Lohnversklavung? Die Tatsache, dass man einer Arbeit nachgehen muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Hier würde mich interessieren, wie es möglich sein soll, dass alle Leben ohne, dass jemand arbeitet.


    3) Ich dachte immer, dass das am durch den Treibhauseffekt hervorgerufenen Anstieg des Meeresspiegels liegt.

  • Bahn und Post wurden nach ihrer Privatisierung kostengünstiger für die Kunden? Dass ich nicht lache! Deshalb: schleunigste Vergesellschaftung. Kapitalistisches Profitdenken hat in Infrastrukturbetrieben nichts zu suchen.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Die Bahn ist ein privatrechtliches Unternehmen. Oder willst Du das leugnen?

    Sigurd Thorwald
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  • Hier wurde ein brutaler Diktator gestürzt, der den Geopolitischen Interessen der USA im Wege stand und ganz nebenbei noch über die drittgrößten Ölreserven der Welt verfügte. Natürlich, kann man die anarchischen Zustände - wie fast alles Übel in der Welt - wunderbar auf den Islam, oder noch besser, auf die Religionen im allgemeinen schieben. Fakt ist, dass auch im Irak die Infrastruktur durch die USA in hohem Maße geschädigt wurde und dass die USA und "der Westen" (whatever this may be) sehr viel Schlimmes innerhalb des muslimischen Kulturkreises angerichtet hat und dass die in Schutt-und-Asche-Legung weiter Teile des Landes großen Widerstand gegen die 'Besatzer' hervorruft.

    Zitat

    2) Was verstehst du unter Lohnversklavung? Die Tatsache, dass man einer Arbeit nachgehen muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten? Hier würde mich interessieren, wie es möglich sein soll, dass alle Leben ohne, dass jemand arbeitet. .


    Also, bitte, jetzt immer schön sachlich diskutieren. Natürlich müssen die Menschen arbeiten, um zu überleben. Nur ist es nunmal Fakt, dass die meisten Menschen auf der Welt von ihrer Arbeit, die sehr produktiv ist, nicht leben können. Natürlich sehen wir alles durch die rosarote Brille der Profiteure vom globalen Kapitalismus und können sagen, es muss niemand frieren oder hungern. In Deutschland trifft es für 99% der Leute zu, aber auf der Welt? Ich bezweifle, dass wir da weit über 45%-Marke hinauskommen...

    Zitat


    3) Ich dachte immer, dass das am durch den Treibhauseffekt hervorgerufenen Anstieg des Meeresspiegels liegt.


    Richtig; ein Effekt, der durch rücksichtslosen Umgang der Menschen mit der Umwelt ausgelöst wird, welcher in der Geschichte oft durch Wettbewerb bedingt war. Man denke an die brutalen, ekelerregenden Umweltschändungen in der DDR, dem Ostblock und der Sowjetunion, die allein dadurch bedingt waren, dass den herrschenden die "Konkurrenzfähigkeit" mit "dem Westen" wichtiger war, als die Umwelt. Menschliche Arroganz. Durch den globalen Kapitalismus gibt es viele Profiteure an mangelnden Umweltbestimmungen, deshalb sind diese in vielen Ländern so niedrig. Das Hauptargument gegen die Unterzeichnung des Kyoto-Protkolls von 'Präsident' Bush ist, zum Beispiel, es wäre schädlich für die Wirtschaft.
    Da kommen wir natürlich nicht nur zum Punkt Wirtschaft, sondern auch zm Feld Industriegesellschaft, aber das ist ein wirklich sehr weites Feld.


    Damals deportierten und töteten Deutsche Juden.
    Heute deportieren und töten Juden Palästinenser.
    Solidarität mit der israelischen Bevölkerung? Ja!
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    Einmal editiert, zuletzt von Ole G. West ()

  • Zitat

    Original von Attila Saxburger
    Ah ja, die Apokalyptiker sind wieder unterwegs.


    Das brauche ich ja wohl nicht zu kommentieren...entweder wir diskutieren auf dem Basis von Argumenten, oder wir lassen es...


    Damals deportierten und töteten Deutsche Juden.
    Heute deportieren und töten Juden Palästinenser.
    Solidarität mit der israelischen Bevölkerung? Ja!
    Solidarität mit der israelischen Regierung? Nein!
    Quelle : Deutsch-jüdische Gesellschaft e.V.

  • Zitat

    Original von Sigurd Thorwald
    Die Bahn ist ein privatrechtliches Unternehmen. Oder willst Du das leugnen?


    Ja, sie hat nur eine private Rechtsform, gehört aber noch zu 100 % dem Bund und wird damit auch von ihm allein gesteuert.

  • Die Eigentumsverhältnisse sind völlig nebensächlich. Tatsache ist, dass die Bahn seit ihrer Privatisierung ein auf Profit ausgerichtetes Unternehmen ist.

    Sigurd Thorwald
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  • Seht Euch das an. Die Sache ist noch nicht vorüber!

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  • @Bahn: Die Eigentumsverhältnisse sind absolut nicht irrelevant, da der Bund als 100%-Eigentümer weiterhin großen Einfluss auf die Bahn ausübt.


    @Rechtsbeugung: Das kann er gerne machen. Nur wird im Zweifel nicht mal ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden, da ein solcher "Deal" rechtlich OK ist. Der "Jurist" der die Anträge gestellt hat ist entweder querulatorisch motiviert gewesen oder wollte sein 1/4-Stunde Ruhm.

  • Du wirst doch nicht leugnen wollen, dass die Bahn ein auf Profit ausgerichtetes privatwirtschaftliches Unternehmen ist, oder?

    Sigurd Thorwald
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    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

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  • Zitat

    Original von Onkel Ho
    @Bahn: Die Eigentumsverhältnisse sind absolut nicht irrelevant, da der Bund als 100%-Eigentümer weiterhin großen Einfluss auf die Bahn ausübt.


    @Rechtsbeugung: Das kann er gerne machen. Nur wird im Zweifel nicht mal ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden, da ein solcher "Deal" rechtlich OK ist. Der "Jurist" der die Anträge gestellt hat ist entweder querulatorisch motiviert gewesen oder wollte sein 1/4-Stunde Ruhm.


    Moralisch hat dieser Jurist aber recht! Und in diesem Fall würde ich sagen, der "Deal" ist legal. Recht aber ist etwas anderes.

  • Zitat

    Original von Sigurd Thorwald
    Du wirst doch nicht leugnen wollen, dass die Bahn ein auf Profit ausgerichtetes privatwirtschaftliches Unternehmen ist, oder?


    Sicher, in der Praxis geb ich dir da vollkommen recht, aber vom theoretisch-juristischen Standpunkt her ja eben nicht. ;)


    Wobei ich sagen muß, daß dort wo ich mich wohnhaft zeichne, seit ungefährt anderthalb Jahren nicht mehr die Bahn, sondern ein Privatunternehmen namens "Vectus" fährt- pünktlicher, besser und die Züge sind auch sauberer.