Das Kloster

Oh, es gibt noch eiunen zweiten Kreuzgang ?

Nein nein, es gibt nur einen. Haben Sie dort denn schon Ihre Aufnahmen gemacht?

Ja, das haben wir

blickt sein Team an, das nickend bestätigt

Oh, verstehe. Tja, wo könnten Sie noch filmen wollen? Unsere Klosterbibliothek vielleicht?

Ja gerne

Gut, dann los.

Der junge Mönch setzt sich in Bewegung, dreht sich regelmäßig um, um nachzusehen, ob ihm auch alle folgen, und führt das Filmteam schließlich in die große Klosterbibliothek.

So, hier wären wir, in der Klosterbibliothek. Sie ist im Kern so alt wie das Kloster selbst. Schon vor 1000 Jahren, als hier nur eine kleine Einsiedelei im Wald bestand, existierte schon eine erste, damals natürlich noch sehr überschaubare Büchersammlung. Heute hat die Bibliothel knapp 250.000 Bücher und Handschriften in ihrem Bestand. Viele davon sind einzigartige, oft mittelalterliche Stücke von unschätzbarem Wert.

Und wer erhält Zugang zu den Werken? Sicher kann man nicht einfach so einen Ausweis beantragen.

Natürlich ist das hier keine Unibibliothek
Aber unsere Ordensgemeinschaft ist in den vergangenen Jahren konsequent den Weg an die Öffentlichkeit gegangen. Das heißt: Prinzipiell hat jeder Zutritt. Durch die besondere Ausrichtung unserer Sammlungen ist die Klosterbibliothek aber natürlich vor allem für Wissenschaftler interessant. Wir arbeiten zum Beispiel mit der Hochschule Krienburg zusammen.

Ich nehme an dass religiöse Texte hier den überwiegenden Teil des Bestandes ausmachen?

stellt fest dass er sein Handy nicht ausgemacht hat, und geht ran

geht grade nicht, ich rufe zurück, danke

legt auf und schaltet das Handy ab

Das tut mir sehr leid, ehrwürdiger Bruder

Aber ich bitte Sie, Herr Thomasson, das ist nicht schlimm. Möchten Sie kurz telefonieren? Wir können ja eine kleine Pause einlegen.

Nein, ich habe die Nummer, ich rufe nach den Dreharbeiten zurück

In Ordnung

Sie wollten wissen, ob religiöse Werke in unserer Bibliothek den überwiegenden Teil des Bestandes ausmachen. Nun, da könnte vielleicht Bruder Adrian besser Auskunft geben. Er ist unser Bibliothekar. Soweit ich weiß, besteht aber ein Großteil der Bücher aus Abschriften wissenschaftlicher Werke. Teilweise haben die Werke nur überlebt, weil sie unsere eifrigen Brüder im Mittelalter kopiert haben.

Sehr interessant. Ich nehme an die Räumlichkeiten, in denen die Bücher lagern sind auf modernstem Archivatorisch-technischen Stand?

Wir bemühen uns selbstverständlich, die Archivräume auf dem neuesten Stand zu halten. Das Kloster arbeitet da eng mit dem Generalstaatsarchiv und Experten der Schwionischen Technischen Hochschule zusammen.

Und was macht ein Mönch sonst so den ganzen Tag? Stimmt es eigentlich dass die Kerker hier noch in Beterieb sind?

Beten und arbeiten, lieber Herr Thomasson, beten und arbeiten. *lächelt*
Einen Kerker gab es hier nie. Wir können nur mit einem Weinkeller dienen