Abeken kehrt nach einem wechselvollen Tag in sein Haus, in der Burggasse 14 in Königsberg zurück. Dort wartet sein Lebenspartner Klebitz bereits auf ihn; er hat ihm ein tolles Abendessen bereitet. Wieder ein Mal ist Abeken viel zu spät. Bei Kerzenschein können beide dennoch spät aber gemeinsam die Mahlzeit genießen. Abeken spricht von seinen Erlebnissen und ringt noch immer schwer um Fassung.
Klebitz beruhigt ihn und bittet ihn die Sache für den heutigen Abend abzuschließen. Morgen sei auch ein Tag und da sollte er diese Missverständnisse aufklären.
Haus der Familie Abeken
-
-
Die Umzugskisten sind gepackt, alle persönlichen Sachen verstaut. Abeken, Klebitz und Abekens Sohn schauen noch einmal kurz durch das gemeinsame Haus. Mit Wehmut verlassen Sie Ihre Heimat mit unbekanntem Ziel. Abeken und Klebitz haben schriftlich zuvor alle ihre Ämter niedergelegt. Die Situation in Turanien wurde zusehends schwieriger und trotz aller Kraftanstrengungen, allem Einsatz; der Entschluss wurde gefasst. Es werden neue Zeiten kommen. Auch ihr Haus wird wieder bewohnt sein; und andere werden ihre Arbeit fortführen. In hoffentlich besseren Zeiten, so wie die Familie hofft.
Abeken macht das Licht im Haus aus, schließt die Tür, steigt zu beiden ins Auto und sie fahren aus der Stadt. -
An einem verregneten Abend fährt ein Fahrzeug vor. Zwei Männer steigen aus, stehen kurz draußen und verschwinden dann im Haus. Es brennt Licht, noch sehr lange.
-
Allmählich kommt wieder Leben in das Haus. Die Nachbarn begrüßen Klebitz und Abeken. Beide nehmen sich viel Zeit für den Hausputz und richten den großen Garten wieder her.
-
Abeken steht spät abends in der Kälte und schiebt den inzwischen 80 cm hohen Neuschnee weg, räumt die Einfahrt und die Zugangswege. Nach 1 Stunde ist er komplett durchgefroren.
-
Sigurd Thorwald hat geschäftlich in Königsberg zu tun. Auf einem abendlichen Spaziergang kommt er auch in der Burggasse vorbei. Ahnungslos stolpert er über Schneehaufen, bis er vor einem ansehnlichen Haus stehenbleibt. Vor dem Haus ist ein Mann mittleren Alters damit beschäftigt, den frischen Schnee wegzuräumen.
Ist das etwa...? Ja, tatsächlich...! *ruft* Abeken!
-
Abeken dreht sich um und fällt in eine 1,5 Meter hohe Schneewehe. Er kämpft sich langsam wieder hoch.
Thorwald? Sind Sie das??
-
Mensch, Abeken! *hilft ihm hoch*
Ich wusste nicht, dass Sie hier wohnen. -
Awwer, daw stewt doww amm... wischt sich den Schnee aus dem Gesicht ...aber das steht doch am Schild.
Danke!Was machen Sie denn hier? Als ich Sie das letzte Mal sah, verließen Sie uns in Richtung der Einsiedelei...
-
Ich habe ein wenig Abstand gebraucht. Aber nun hat mich die Welt wieder *grinst* Ich hatte einen geschäftlichen Termin in der Innenstadt. Morgen geht's wieder zurück.
-
Wieder zurück ins Exil?
Willste nicht einen Moment mit rein kommen? Wir essen gleich zu Abend. -
Nein, nein, nicht ins Exil. In die Hauptstadt.
Gern komme ich mit rein. Aber nur, wenn es keine Umstände macht. -
Na los. Sonst würde ich doch nicht fragen.
Geht voran, durch den kaum erkennbaren Garten ins Haus. Im heimelig warmen Hausflur:Ich würde dann mal den Mantel übernehmen.
-
Vielen Dank.
*sieht sich um* Schön haben Sie's hier. -
Na ja, Barock aus Gelsenkirchen aber es reicht.
Abeken führt Thorwald in die Küche des Hauses. Der Fußboden ist mit dunkler Eiche belegt. Alles erinnert an ein altes Landhaus. Direkt neben der Tür steht der Herd, auf dem gerade Essen zubereitet wird. Weiter hinten steht eine gemütliche Sitzecke die ringsum von Fenstern umrahmt wird. Davor ein rustikaler Tisch. Gegenüber ein kleiner Kamin, auf dem wohl duftender Tee gewärmt wird.Setzen Sie sich doch! Etwas Tee vielleicht? Oder Kaffee?
-
Klebitz begrüßt den Gast freundlich lächelnd und begibt sich zum Herd.
-
Einen Kaffee würde ich nehmen. Danke.
Grüßt Dr. Klebitz und versteht plötzlich, wie der es zum Staatsfeuerwehrdirektor und zum Direktor des Landesbetriebs Bau geschafft hat -
Bringt Thorwald einen starken, heißen Kaffee, setzt sich neben ihn und trinkt Tee. Abeken fragt sich, warum Thorwald so ungläubig auf Klebitzens' Schürze sieht.
Warum sind Sie denn so spät noch in diesem Schneetreiben unterwegs?
-
Vielen Dank.
Mein Termin war sehr anstrengend. Da musste ich einfach nochmal an die frische Luft, um mich zu entspannen - Schneetreiben hin oder her. -
Wann stehen Sie denn der turanischen Politik wieder zur Verfügung?
Oder wo sehen Sie Ihr Engagement?