Eure Meinung ist gefragt

  • Um zu unseren guten alten politischen Debatten zurückzukehren, stelle ich hier in einigermaßen regelmäßigen Abständen Umfragen rein. Wenn jemand von Euch also seine Stimme abgeben möchte, nur zu... Keine Sorge, Ihr kriegt sie auch wieder zurück ;)


    Zitat

    Heftige Kritik unter Unionspolitikern und Kirchenvertretern hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) ausgelöst. Sie meint, man könnte statt "der liebe Gott" auch "das liebe Gott" sagen. Hat sie damit recht?


    Abstimmen könnt Ihr (einmal pro 24 Stunden) auf dieser Seite. Alternativ seid Ihr auch eingeladen, direkt hier in unserem Forum zu antworten. Am besten ausführlich :]

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

    77
    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Ganzeinfach "der". Siehe Duden...


    Bedeutungen, Beispiele und Wendungen


    (im Monotheismus, besonders im Christentum) höchstes übernatürliches Wesen, das als Schöpfer Ursache allen Geschehens in der Natur ist, das Schicksal der Menschen lenkt, Richter über ihr sittliches Verhalten und ihr Heilsbringer ist
    Grammatik


    ohne Plural


    Beispiele
    der allmächtige, dreieinige, gütige, gerechte Gott
    Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist
    Gott, der Allmächtige
    der liebe Gott
    Gott der Herr
    der Gott der Juden, der Christen, der Muslime
    Gott ist barmherzig
    das Reich Gottes
    Gott segne dich!
    Gott anbeten, [zum Zeugen] anrufen, lieben, loben, leugnen, lästern
    (Wahlspruch der preußischen Könige) Gott mit uns!
    so wahr mir Gott helfe
    wie es Gott gefällt (nach Gottes Willen)
    Gott sei Lob und Dank!
    Gottes Segen, Wille
    Gottes Wort (Offenbarung Gottes im Text der Heiligen Schrift)
    in Gottes Hand sein
    mit Gottes Hilfe
    Gottes Sohn (Jesus)
    vor Gottes Angesicht, Thron
    die Mutter Gottes (Jesu als des Gottmenschen)
    an Gott glauben
    auf Gott vertrauen
    bei Gott schwören
    die Toten sind bei Gott
    (Inschrift auf einem Grabstein) »Hier ruht in Gott …«
    zu Gott beten, flehen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    [großer/allmächtiger/guter/mein] Gott [im Himmel]!, oh/ach [du lieber/mein] Gott! (Ausrufe der Verwunderung, Bestürzung, des Bedauerns o.ýÄ.)
    [ach] Gott,ý… ([am Satzanfang als Ausdruck einer Überlegung] nun, …: [ach] Gott, ich kann nicht klagen)
    grüß [dich, euch, Sie] Gott! (österreichisch, sonst landschaftliche Grußformel)
    behüt dich Gott! (süddeutscher, österreichischer Abschiedsgruß)
    vergelts Gott! (landschaftliche Dankesformel)
    Gott behüte/bewahre; da sei Gott vor! (Ausrufe des Erschreckens, der Abwehr)
    das walte Gott! (1. evangelische Religion; das möge Gott uns schenken!. 2. umgangssprachlich; Bekräftigungsformel.)
    Gott steh mir/uns bei! (Ausruf des Erschreckens)
    wollte/gebe Gott, dass … (hoffentlich ist es so, dassý…)
    Gott soll mich strafen, wenn [nicht] … (es ist bestimmt [nicht] wahr, dassý…)
    gnade dir usw. Gott! (umgangssprachlich Drohung)
    Gott weiß (umgangssprachlich; keiner weiß, es ist ungewiss: sie hat es Gott weiß wem [alles] erzählt; Gott weiß, wann sich das ändert)
    Gott verdamm mich (derber Fluch)
    so Gott will (umgangssprachlich; wenn nichts dazwischenkommt)
    jemanden hat Gott im Zorn erschaffen (jemand ist hässlich, unsympathisch)
    wie Gott jemanden geschaffen hat (scherzhaft; nackt)
    Gott hab ihn, sie usw. selig (er, sie usw. ist nun auch schon gestorben; als Einschub nach der Nennung einer verstorbenen Person: unser lieber Freund, Gott hab ihn selig, hat davon nichts gewusst)
    leben wie Gott in Frankreich (umgangssprachlich; im Überfluss, sorglos leben; vielleicht vermischt aus den älteren Wendungen »leben wie ein Gott« und »leben wie ein Herr [= ein Geistlicher] in Frankreich«, wobei Letztere auf das Wohlleben der französischen Geistlichkeit im Mittelalter anspielt)
    jemandes Gott sein (von jemandem als sein höchstes Gut betrachtet und aus einem übersteigerten Empfinden heraus abgöttisch geliebt werden: er, das Geld ist ihr Gott)
    helf Gott! (Zuruf an einen Niesenden; nach der Vorstellung, dass beim Niesen etwas Böses aus dem Menschen heraus- oder in ihn hineinfahre)
    Gott und die Welt (alles Mögliche, alle möglichen Leute: sie kennt Gott und die Welt)
    den lieben Gott einen guten Mann sein lassen (umgangssprachlich; unbekümmert seine Zeit verbringen; d.ýh. also, sich Gott nicht als Rachegott vorstellen)
    dass Gott erbarm (umgangssprachlich; erbärmlich schlecht; gelegentlich als Beurteilung einer Leistung: sie spielte, sang, dass Gott erbarm)
    Gott sei Dank! (umgangssprachlich; Ausruf der Erleichterung)
    Gott seis getrommelt und gepfiffen! (umgangssprachlich scherzhaft; freudiger Ausruf sichtlicher Erleichterung)
    Gott seis geklagt! (umgangssprachlich; leider!)
    Gott befohlen! (gehoben veraltend; Abschiedsgruß)
    dem lieben Gott den Tag stehlen (umgangssprachlich; seine Zeit unnütz verbringen)
    um Gottes/(besonders süddeutsch, österreichisch, schweizerisch selten:) Gotts willen (1. Ausruf des Schreckens, der Abwehr. 2. Ausdruck einer dringenden Bitte.)
    in Gottes/(besonders süddeutsch, österreichisch, schweizerisch selten:) Gotts Namen (umgangssprachlich; wie sehnlich gewünscht; meinetwegen: soll sie sich doch in Gottes Namen eine eigene Wohnung nehmen)
    leider Gottes/(besonders süddeutsch, österreichisch, schweizerisch selten:) Gotts (umgangssprachlich; bedauerlicherweise)
    seinen Frieden mit Gott machen (sich vor dem Sterben in Gottes Willen ergeben)
    jemand ist [wohl] ganz und gar von Gott verlassen! (umgangssprachlich; Ausruf der Missbilligung)
    von Gottes/(besonders süddeutsch, österreichisch, schweizerisch selten:) Gotts Gnaden (Geschichte; durch die besondere Güte Gottes; Übersetzung von lateinisch gratia dei: ein Herrscher von Gottes Gnaden)
    jemanden, etwas zu seinem Gott machen (jemanden, etwas als sein höchstes Gut betrachten und aus einem übersteigerten Empfinden heraus abgöttisch lieben)
    weiß Gott (wahrhaftig, wirklich, gewiss: das wäre weiß Gott nicht nötig gewesen)
    was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden ([in Bezug auf die Ehe]; Matthäus 19, 6)
    hilf dir selbst, so hilft dir Gott
    wer Gott vertraut, hat wohl gebaut/hat nicht auf Sand gebaut
    Gottes Mühlen mahlen langsam [mahlen aber trefflich fein] (für sein unrechtes, böses Tun wird man schließlich doch von Gott gestraft)
    (im Polytheismus) kultisch verehrtes übermenschliches Wesen als personal gedachte Naturkraft, sittliche Macht
    Beispiele
    heidnische Götter
    die griechischen, germanischen Götter
    der Gott des Krieges
    Schönheit ist ein Geschenk der Götter (ein herrliches Geschenk, mit dem jemand von der Natur bedacht werden, das jemand aber nicht erwerben kann)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    wie ein junger Gott (strahlend, großartig: wie ein junger Gott spielen, tanzen)
    das wissen die Götter (umgangssprachlich; das ist ganz ungewiss)
    Götter in Weiß (umgangssprachlich ironisch; Halbgott 2)

  • Das war sehr ausführlich :D

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

    77
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    Francis Bacon

  • Ich habe die dritte Antwort genommen.


    Die Beziehung zwischen einem Menschen und seinem Gott ist immer eine sehr persönliche. Wenn Frau Schröder also meint, sie müsse das Gott sagen, dann ist es völlig ihr überlassen.


    Vielleicht ist Sie ja auch eine verdeckte Pastafari und betet allabendlich zum FSM. Da würde das Gott natürlich auch grammatikalisch richtig sein.

  • Hat die Frau (bzw. das Frau) sonst keine Probleme? "Du sollst Dir kein Bild von Gott machen ", heißt es (wer dran glaubt, was ich nicht tuen tu). Also ist es, sieht man davon ab dass die Männergesellschaften historisch IHN zum HERRN machen, reichlich egal wie man ES anspricht. Echter Glaube hängt davon eh nicht ab


    PS: Und mit Familie hat das auch nix zu tun

  • Zitat

    Original von Onkel Ho



    Vielleicht ist Sie ja auch eine verdeckte Pastafari und betet allabendlich zum FSM. Da würde das Gott natürlich auch grammatikalisch richtig sein.


    Nö weil "Das" sich dabei auf "Monster" bezieht, sonst hiese es FSG :P

  • Hallo,


    als Protestant möchte ich meine absolut unmaßgebliche Meinung auch beitragen. :D
    Ich habe auch kein Geschlechter bezogenes Bild von Gott. Ich kann also durchaus mit allen drei grammatikalischen Geschlechtern leben. Er hat von allem etwas und sehr viel das gar nicht in dieses "Rollenbild" passt.
    Eigentlich finde ich den medialen Aufschrei ziemlich scheinheilig. Nicht nur in der evangelischen und katholischen Theologie wird sehr oft von einem Gott gesprochen, der über den Geschlechtern steht. Ich denke sogar mich daran zu erinnern das im Konfirmandenunterricht so gelernt zu haben. Zugegeben, die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Wittenberg, der war ja schon immer für theologische Überraschungen gut. Von einer hat sich die katholische Kirche bis heute noch nicht erholt. :D :D :D
    Ich sehe die Äußerung von BM'in Schröder als Denkanstoß und Diskussionsbeitrag. Der Gottesbegriff hat sich innerhalb des Christentums auch mehrfach gewandelt - zum Beispiel die Phasen der Tabuisierung des Gottesbegriffes an sich oder die zunehmende Entfremdung des christlichen Gottes vom Gott der Juden. Es wird auch zukünftig Veränderungen geben, da bin ich mir sicher.

  • Es darf wieder abgestimmt werden...


    Zitat

    Wem gehört Nordirland?
    Die jüngsten Unruhen zwischen Demonstranten und der Polizei in Belfast zeigen, dass der Nordirland-Konflikt zwischen pro-britischen Protestanten und pro-irischen Katholiken noch lange nicht beigelegt ist. Es stellt sich eine Frage: Wem sollte das kleine Land gehören – den Briten oder den Iren? Oder wäre Unabhängigkeit die beste Lösung?


    Beteiligen könnt Ihr Euch wieder (einmal pro 24 Stunden) hier oder direkt in unserem Forum.

    Sigurd Thorwald
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  • Nordirland ist integraler Bestandteil des "Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland", daher sollte es auch dabei bleiben. Mit dem Karfreitagsabkommen ist eine gute Grundlage für ein friedliches Zusammenleben geschaffen worden.


    Eine Vereinigung von Nordirland und der Republik Irland bringt nur den selben Ärger mit umgekehrten Vorzeichen. Eine Unabhängigkeit führt zu weiterer Kleinstaaterei in Europa. Außerdem frage ich mich, ob Nordirland alleine nicht zu klein ist.

  • historisch betrachtet hatte England kein Recht sich in Irland zu engagieren. Deswegen gehlrt Nordirland zum Mutterland Irland. Und die ganze Religionsscheiße ist nur vorgeschoben, wenn man das wegliese wüssten die Leute ja selbst nicht mehr welche Position sie vertreten sollen.

  • Lars hat vollkommen Recht, finde ich.
    Irland ist eine in weiten Teilen geschlossene Nation, mit eigener Tradition und Geschichte. Eine Geschichte die älter ist, als die des Vereinigten Königreiches. Wenn man es auf die Spitze treiben möchte: Das englische Königshaus ist genealogisch betrachtet in weiten Teilen nach England eingewandert und gehört genauso wenig zu England, wie die Protestanten zu Nordirland.
    Fakt ist aber, dass England eine aggressive Annexionspolitik gegenüber Irland gefahren hat und seinen Einfluss durch den Zuzug protestantischer Bürger gefestigt hat.
    Andersrum muss man den Iren vorwerfen, ihre eigenen Chancen und Angelegenheiten nicht immer zum besten wahrgenommen zu haben. Stichwort: Freistaat Irland
    Der war zwar aus Englands Gnaden gegründet, hätte sich aber mit etwas mehr Unterstützung durch radikale Iren sich mehr Souveränität erarbeiten können. Das Kapitel ging schief, mit dem bekannten Ergebnis.
    Heute sind die Konfliktlinien so in die Generationen eingewachsen, dass es fast illusorisch ist zu glauben, es könnte je eine dauerhafte Stabilität einkehren. Denke das wird sich erst geben, wenn das Vereinigte Königreich Nordirland vollständige Autonomie gewährt.
    Das die Religion als Vorwand für Gewalt genommen wird ist einfach nur widerlich.
    Ach, Nordirland ist einfach traurig, wenn man mal dort war, abseits der Touristenrouten. :(

  • Schottland sieht die Historie anders aus. Eigentlich wurde England durch die Schotten übernommen, aber das fühlt sich für die Schotten aus berechtigten Gründen so nicht an

  • Zitat

    Missbrauchsskandal: Vertuscht die Kirche?
    Die deutschen Bischöfe stehen in der Kritik, weil sie die Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer bei der Aufklärung des kirchlichen Missbrauchsskandals beendet haben. Pfeiffer spricht von Vertuschung. Hat er damit recht?


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    Sigurd Thorwald
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