Eure Meinung ist gefragt

  • Das Problem an der Sache ist, dass es noch nicht lange genug her ist. Es gibt immer noch genug Personen in Amt und Würde, die sich nicht optimal verhalten haben oder bei denen das Risiko besteht, dass der Anschein erweckt wird, dass sie sich nicht optimal verhalten haben.
    Aus diesem Grunde gibt es immer noch genug einflussreiche Personen, die ein Interesse daran haben, dass die Aufklärung nicht allzu gründlich stattfindet und vor allem dem Aufklärer entsprechende Fesseln anzulegen. Weil die hohen kirchlichen Ämter auf Lebenszeit vergeben werden, werden wir uns mit einer wirklich schonungslosen Aufklärung wohl noch gedulden müssen.


    Dabei muss es ja gar nicht um direktes persönliches Versagen gehen. Es reicht ja schon ein Organisationsverschulden. So war z.B. ein gewisser Joseph Ratzinger fünf Jahre lang der Erzbischof von München. Wenn die Aufklärung nun ergeben sollte, dass in diesen fünf Jahre dort Fehler oder auch nur nicht-optimale Dinge im Umgang mit Pädophilen gemacht wurden, so fiele das z.B. indirekt auf den Papst persönlich als damals zuständigen Bischof zurück.


    Kurz zur Klarstellung: Ich will nicht behaupten, dass da Fehler gemacht wurde, ich will nur erläutern warum ich mir ein gewisses Vertuschungsinteresse vorstellen kann.

  • Die großen Ankündigungen vorher stehen den tatsächlichen Maßnahmen diametral gegenüber. Selbst wenn Prof. Pfeiffer auch bei vielen Fachkollegen als bisweilen "schwieriger Zeitgenosse" bekannt ist, muss man aber auch ganz deutlich sagen, dass die Aufarbeitung dieser Straftaten unbequem und schwierig werden muss. Nun steht der Verdacht im Raum, dass es Strukturen in der Organisation "katholische Kirche" gibt, die hier eine Aufklärung sabotieren aber mindestens verhindern. Und auch da, man sehe es rechtlich nüchtern, ist eine Straftat.
    Was mich traurig macht ist, dass nicht nur die Missbrauchten und deren Angehörige darunter zu leiden hatten. Denn zur Zeit leidet nur der Rechtsstaat und das Vertrauen in die Kirche im Allgemeinen. Einer verstärkten strafrechtlichen Aufklärung hätte man viel intensiver das Wort reden müssen, auch wenn die Taten eventuell verjährt sind. Es wäre eine heilende Erfahrung für die gesamte Kirchenorganisation gewesen.
    Aber diese Tür hat man seitens der Bischöfe mutwillig zugestoßen.

  • Zitat

    Vergewaltigungsopfer nicht behandelt: Ist die Kritik berechtigt?
    Empörung in Politik und Gesellschaft haben zwei katholische Kliniken in Köln ausgelöst. Die Ärzte weigerten sich, eine vergewaltigte junge Frau medizinisch zu versorgen – wohl aus Angst, ihr die umstrittene "Pille danach" verschreiben zu müssen. Dieses Verhütungsmittel steht im Verdacht, eine bereits befruchtete Eizelle zu zerstören und damit einen werdenden Menschen zu töten. Ist die Kritik an den Ärzten berechtigt?


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    Sigurd Thorwald
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    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Das war in meinen Augen völlig daneben ... ich kenne die Rechtslage wegen der "Pille danach" nicht genau, aber ihr in dieser Notsituation eine medizinische Erstversorgung zu verwehren, ist schon sehr heftig. Da hätte ich doch lieber den Ärger in Kauf genommen zwar eine Erstversorgung vorzunehmen sie aber für die Pille danach an einen "normalen" Frauenarzt zu verweisen.

  • Nach einem Bericht von heute morgen hätte die Pille danach nicht verschrieben werden müssen/können. Aber die ärztliche Untersuchung und die psychologische Betreung hätte nicht verweigert werden dürfen. Karinal Meißner hat dafpr bereits um Entschuldigung gebeten...

  • Zitat

    Original von Sigurd Thorwald

    Zitat

    Vergewaltigungsopfer nicht behandelt: Ist die Kritik berechtigt?
    Empörung in Politik und Gesellschaft haben zwei katholische Kliniken in Köln ausgelöst. Die Ärzte weigerten sich, eine vergewaltigte junge Frau medizinisch zu versorgen – wohl aus Angst, ihr die umstrittene "Pille danach" verschreiben zu müssen. Dieses Verhütungsmittel steht im Verdacht, eine bereits befruchtete Eizelle zu zerstören und damit einen werdenden Menschen zu töten. Ist die Kritik an den Ärzten berechtigt?


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    Ihr seid offline. 8o

  • Zitat

    Katholiken immer kritischer: Was muss die Kirche tun?
    Die Studie des Marktforschungsinstituts "Sinus" zeigt: Deutschlands Katholiken halten zwar mehrheitlich an ihrer Zugehörigkeit zur katholischen Kirche fest, werden aber immer kirchenkritischer. Was müsste die Kirche Ihrer Meinung nach tun, um ihren Auftrag auch im 21. Jahrhundert erfüllen zu können und in der Gesellschaft Gehör zu finden?


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    Sigurd Thorwald
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  • Ich habe "Sie muss moderner werden: weg vom Zölibat, mehr Mitsprache. " gewählt. Back to teh roots. Ich symphatiesiere auch nicht umsonst mit den altkatholiken. Daran krtankt Kirche heute am meisten. An weltfremden Dogmen krankt die römische Kirche am Meisten


    Achso und das Zölibat ist in seiner heutigen Form auch erst im spätmittelalter entstanden. Also nichts urchristlich begründbares...

  • Als Außenstehender kann und will ich mich da nicht entscheiden.


    In einigen Punkten sollte sie aber auf jeden Fall moderner werden. Gerade was Themen wie Sexualität oder Gleichberechtigung von Mann und Frau angeht. Hier ist sie teilweise so rückschrittlich, dass sie unglaubwürdig wird.


    Wer z.B. lehrt , dass der Gebrauch von Kondomen schädlich im Kampf gegen Aids ist, kann in meinen Augen kaum mehr ernst genommen werden. Natürlich stimmt es, was der Papst in dem Artikel gesagt hat: Wer nur und ausschließlich innerhalb der Ehe mit seinem Partner Sex hat, hat ein geringes Risiko der Ansteckung. Jedoch geht er da von einem falschen Menschenbild aus. In der Realität haben doch nur die wenigsten Menschen nur und ausschließlich mit ihrem einzigen Ehepartner Sex.


    Das Thema Zölibat sehe ich dagegen nicht so eng: Wer Priester wird, weiß auf was er sich einläßt. Außerdem besteht immer noch die Möglichkeit des Ausscheidens aus dem Priesteramt.

  • Komisch nur dass die ganze Palette der evangelischen wie auch einige katholische Gruppierungen ein ganz anderes Verhältnis zum Zölibat haben und es da auch problemlos funktioniert....

  • Ich gieß dann mal ein wenig Öl ins Feuer :


    Zöllibat abschaffen = weniger Missbauch


    :P

    Geschäftsführer Volkssternwarte Turanien vGmbH
    Chefredakteur der NDW
    Bürgermeister von Gizdal

    Vereinspräsident FC Gizdal

  • Zitat

    Original von Thomas Gizblo
    Ich gieß dann mal ein wenig Öl ins Feuer :


    Zöllibat abschaffen = weniger Missbauch


    :P


    Dies ist eine wahre Aussage.
    Genau zu diesem Ergebnis kommen auch die Soziologen.

  • Steile These,würde das nicht bedeuten : Nur weil der Pfarrer nicht mit Erwachsenen schnakseln darf,verlegt er sich auf Minderjährige ?
    Padophilie ist doch nicht eine Erfindung des Klerus.

  • Die These "Zölibat abschaffen = weniger Missbrauch" ist natürlich verlockend. Aber zutreffen dürfte sie nicht. Jedenfalls würden mich entsprechende Studien sehr interessieren.

    Sigurd Thorwald
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  • Zitat

    Sollte die Kirche ihre Haltung zu Verhütungsmitteln überdenken?
    Für Opfer einer Vergewaltigung hält Kardinal Meisner die Einnahme der "Pille danach" für vertretbar, wenn sichergestellt ist, dass sie nur die Zeugung eines Kindes verhindert und nicht etwa abtreibend wirkt. Sollte die Kirche ihre Haltung zu Verhütungsmitteln vielleicht generell überdenken? Was meinen Sie?


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    Sigurd Thorwald
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