Das Problem an der Sache ist, dass es noch nicht lange genug her ist. Es gibt immer noch genug Personen in Amt und Würde, die sich nicht optimal verhalten haben oder bei denen das Risiko besteht, dass der Anschein erweckt wird, dass sie sich nicht optimal verhalten haben.
Aus diesem Grunde gibt es immer noch genug einflussreiche Personen, die ein Interesse daran haben, dass die Aufklärung nicht allzu gründlich stattfindet und vor allem dem Aufklärer entsprechende Fesseln anzulegen. Weil die hohen kirchlichen Ämter auf Lebenszeit vergeben werden, werden wir uns mit einer wirklich schonungslosen Aufklärung wohl noch gedulden müssen.
Dabei muss es ja gar nicht um direktes persönliches Versagen gehen. Es reicht ja schon ein Organisationsverschulden. So war z.B. ein gewisser Joseph Ratzinger fünf Jahre lang der Erzbischof von München. Wenn die Aufklärung nun ergeben sollte, dass in diesen fünf Jahre dort Fehler oder auch nur nicht-optimale Dinge im Umgang mit Pädophilen gemacht wurden, so fiele das z.B. indirekt auf den Papst persönlich als damals zuständigen Bischof zurück.
Kurz zur Klarstellung: Ich will nicht behaupten, dass da Fehler gemacht wurde, ich will nur erläutern warum ich mir ein gewisses Vertuschungsinteresse vorstellen kann.