Arkons und Narkons Erben – Die arkonisch-boruzzische Minderheit Turaniens

  • Von Minderheit würde ich nicht gerade reden... Ich denke aber, dieser Kurs ist nicht der richtige Ort für Politik. Belassen wir es also dabei, dass das Arkonische eine agglutinierende Sprache ist, deren Wortschatz eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Turanischen hat. Das wiederum ist problemlos mit der jahrhundertelangen Nachbarschaft erklärbar. Nehmen wir das turanische Wort "kaputt". Es stammt vom arkonischen káput, was Krankheit bedeutet.

    Órban Arkándor
    Vorsitzender des Präsidiums des Zentralrats der Arkonier


    *Nebenidentität mit Minderheitenstatus*

  • Zitat

    Original von Órban Arkándor
    Von Minderheit würde ich nicht gerade reden... Ich denke aber, dieser Kurs ist nicht der richtige Ort für Politik. Belassen wir es also dabei, dass das Arkonische eine agglutinierende Sprache ist, deren Wortschatz eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Turanischen hat. Das wiederum ist problemlos mit der jahrhundertelangen Nachbarschaft erklärbar. Nehmen wir das turanische Wort "kaputt". Es stammt vom arkonischen káput, was Krankheit bedeutet.


    Hat den Eindruck, dass er nicht verstanden wurde, belässt es aber höflich dabei.

  • Zitat

    Original von Órban Arkándor
    Vielen Dank für diese interessanten Ausführungen, Herr Choniates.


    Nickt lächelnd. Eigentlich ist es eher eine Verneigung im Sitzen. Dabei muss er bei dem Wort "kaputt" schmunzeln, klingt es doch wie das ladinische "Caput", was "Haupt" meint und oft die Hauptstadt des Reiches als "Caput Mundi", das "Haupt der Welt" kennzeichnet.

  • "Sicherlich noch viele. Allerdings glaube ich, deren Beantwortung würde den Rahmen dieser Veranstaltung sprengen? Die arkonische Kultur würde mich sehr interessieren. Und wie sie sich gegenüber der Mehrheitskultur zu behaupten versteht."

  • Bei der Frage nach der Kultur sind wir mitten drin im Themenkomplex Mythologie und Religion. Denn dies ist untrennbar miteinander verbunden. Die meisten Arkonier sind heute Christen. Etwa 20.000 halten aber am althergebrachten Glauben fest. Ihr Dach bildet die Arkonische Glaubensgemeinschaft, die als Verein organisiert ist und auch Teil unseres Zentralrates ist. Vorsitzender der Glaubensgemeinschaft ist ein sogenannter Basírut. Das heißt Priester, Lehrer oder auch Ältester. Hierzu noch eine sprachliche Bemerkung: Ein christlicher Priester heißt im Arkonischen "Basíror". Beachten Sie die rein männliche Endung -or. Das hat einen Grund: Christliche bzw. katholische Priester müssen ja zwingend Männer sein!
    Der Ehrlichkeit hakber sei beim Thema Glaubensgemeinschaft noch hinzugefügt, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein fast alle Arkonier Christen waren. Erst dann begann die Rückbesinnung auf das alte Heidentum. Zahlreiche religiöse Schriften entstanden erst in jener Zeit, allerdings unter Rückgriff auf Überlieferungen aus der Vorzeit und dem Mittelalter.
    Wenn Sie nun nach unseren Göttern fragen, muss ich Sie enttäuschen. Wir haben keine! Das wird Sie erstaunen, ist aber tatsächlich so. Stattdessen verehrten unsere Vorfahren - und die Glaubensgemeinschaft tut es bis heute - eine allumfassende Weltseele. Der arkonische Glaube ist also quasi pantheistisch, wenn man so will.
    Zentraler Festtag unserer Volksgruppe - der Christen und der Glaubensgemeinschaft gleichermaßen - ist die Vogelhochzeit im Frühling. Während die Christen unter uns sie als Erweiterung von Ostern begreifen und dabei die Natur und die Schöpfung feiern und die Jugend das ganze für bloße Folklore hält, veranstalten die Heiden das Fest seit Jahrhunderten, um die Weltseele zu verehren.

    Órban Arkándor
    Vorsitzender des Präsidiums des Zentralrats der Arkonier


    *Nebenidentität mit Minderheitenstatus*

  • Macht sich in Kurzschrift auf einem Wachstäfelchen eifrig Notizen. Pantheismus, davon zu hören, gerade jetzt, wo in der Hauptstadt das Pantheon geweiht wird. Sehr interessant!

  • Das ist eine geheimnisvolle Glaubensgemeinschaft, die bis ins 19. Jahrhundert in abgelegenen Gebirgstälern Turaniens existiert haben soll. Viel weiß man nicht über diesen Kult von Ran, viel ist auch reine Fantasie. Was man aber weiß, erinnert an den arkonischen Glauben von der Weltseele. Womöglich ist der Kult von Ran sogar der letzte Überrest der heidnischen Religion von Königsberg. Sie haben ja in der Veranstaltung des Kollegen Dr. Gscheidt sicherlich von der Königsberger Priesterschaft gehört, oder?

    Órban Arkándor
    Vorsitzender des Präsidiums des Zentralrats der Arkonier


    *Nebenidentität mit Minderheitenstatus*

  • Nun, es gibt Hinweise in alten Dokumenten, die darauf hindeuten, dass in Königsberg nicht (oder nicht nur) die klassischen turanischen Götter wie Borgas oder Widar verehrt wurden, sondern eine Art allumfassende, nicht-personale Gottheit. Das erinnert wiederum an die arkonische Weltseele und an den Kult von Ran. Vielleicht war also der arkonische Glaube (und damit evtl. auch die Arkonier) noch vor 1500 Jahren viel weiter verbreitet als heute.

    Órban Arkándor
    Vorsitzender des Präsidiums des Zentralrats der Arkonier


    *Nebenidentität mit Minderheitenstatus*

  • "Könnte hier nicht die Gentechnik helfen? Denn in meinem Land ist es so, dass sich in Gegenden des Nordens noch heute nachweisen lässt, woher ein großer Teil der dortigen Bevölkerung stammt. Als Beispiel mag das Volk der Gauthones in Dacia gelten. Vergleiche der Blutgruppen beweisen recht unzweideutig die Verwandtschaft der Menschen in diesen Tälern mit Menschen wesentlich weiter im Norden. Sprachlich und kulturell sind sie längst Ladiner. Und so leben sie auch. Ich halte dies für einen Gegenbeweis zu jeglichen rassistischen Thesen: Nicht unsere Abstammung bestimmt uns wirklich, sondern der sprachliche und kulturelle Konsens, in dem wir leben. jedes Land ist ein Einwanderungsland - oder hoffnungslos zurückgeblieben. In sofern mag es viele Menschen in Turanien geben, die arkonischer Abstammung sind, sprachlich und kulturell jedoch längst Turanier. Nur eine Möglichkeit."

  • Es gibt solche Untersuchungen bereits. Sie ergaben, dass es rein genetisch keine wesentlichen Unterschiede zwischen ethnischen Turaniern und Arkoniern gibt.

    Órban Arkándor
    Vorsitzender des Präsidiums des Zentralrats der Arkonier


    *Nebenidentität mit Minderheitenstatus*

  • "Oh, nein, nein! Es gibt gewisse Marker, die zeigen, woher eine Gruppe ursprünglich mal herkam. Das Menschen als solche miteinander verwandt sind, ist wohl erwiesen. Aber die Feinheiten sind zu eruieren. Nochmal: Die genetische Abstammung bestimmt den Menschen viel weniger, als das, was er daraus macht. Und das würde im speziell turanischen Falle bedeuten: Die Menschen, die hier immer schon lebten sind immer noch da. Nur waren sie unterschiedlichen Einflüssen unterworfen und reagierten auf diese Einflüsse eben auch unterschiedlich. Für mein eigenes Volk möchte ich somit sagen: Wir sind die Straßenköter der mikronationalen Welt. Man soll stolz auf eine solche Abstammung sein. "Reinrassig" ist nicht edel, sondern strunzdoof. Ja, die Abstammung lässt sich nachweisen, sagt aber über den einzelnen Menschen nichts aus."

  • "Himmel nein! Ich habe mich mißverständlich ausgedrückt und möchte mich dafür entschuldigen! Was ich meine ist, dass ein gewisses Grundelement einer Bevölkerung immer erhalten bleibt, dass sich dieses aber immer auch wandeln kann. Im Falle des turanischen Volkes meine ich damit, dass dieses Volk immer schon hier siedelte, sich aber immer auch wandelte. Im Falle meines Volkes hieße dies, dass es immer Einflüsse von Auswärts aufnahm, im Kern aber immer das das selbe geblieben ist. Bei uns ist die Situation wohl umgekehrt: Ein ethnischer Grundstock überformte die Zuwanderer, in Turanien haben die Zuwanderer möglicherweise die Einheimischen überformt. Ich bitte dies nicht als Wertung zu verstehen."

  • Ich denke, dass es die "Turanier" so gar nicht gibt, nicht wahr, Herr Arkándor?
    Sehen Sie mich an, ich stamme von Neuturanien, wie man hier sagt. Einer Insel. Wir haben eine eigene Kultur, eine eigene Sprache...und bald einen eigenen Staat.
    Turanien ist beinahe ein Vielvölkerstaat.