Arbeitszimmer des Patriarchen

  • Aber aber, Herr Pfarrer, stellen Sie doch Ihr Licht nicht unter den Scheffel! Ich bin sicher, Sie würden beides – wie man so schön sagt – gebacken kriegen. Es wäre bestimmt keine große Mehrbelastung.

    Johannes Anasthasius Kardinal Hartung :bischof:
    Patriarch von Königsberg
    Primas von Turanien

  • Nicht dass ich Ihr Angebot nicht zu schätzen weiß, aber Ihnen ist durchaus bewusst, dass wen Sie mich als Vertreter meiner Gemeinde hinzunehmen, es kontovers zugehen wird?


    der ist wirklich anders als erwartet. Weiß garnicht warum ich vohin so schüchtern war. Gott schein mit uns zu sein. Mit uns allen

    ehemals katholischer Pfarrer, nunmehr Hohepriester der Gemeinschaft des schwarzen Sterns.

  • Pater Himmelreich führt Erzbischof Dario Rojas aus dem Valsanto ins Arbeitszimmer des Patriarchen.

    Johannes Anasthasius Kardinal Hartung :bischof:
    Patriarch von Königsberg
    Primas von Turanien

  • Der Erzbischof kommt in das Arbeitszimmer und geht mit ausgestreckter Hand auf den Patriarchen zu.


    ¡Buenas tardes, Eminencia!

    Erzbischof Dario J. Rojas
    Substitut des Staatssekretariats
    Titular-Erzbischof von Marcianopolis

  • Sehr angenehm. Der Weg von San Pedro hierher ist ja auch nicht besonders weit. Nach dem Konklave hatten wir ja gar nicht mehr die Gelegenheit, uns zu sprechen. Wie beurteilen Sie dessen Ausgang? :)

    Erzbischof Dario J. Rojas
    Substitut des Staatssekretariats
    Titular-Erzbischof von Marcianopolis

  • Ich bin angesichts der Wahl Simons II. ganz zuversichtlich, was die Zukunft der Kirche angeht. Hoffen wir, dass Gott ihm die Kraft gibt, den Herausforderungen unserer Zeit angemessen zu begegnen.
    Unser äußerst fruchtbares Gespräch, welches wir im Valsanto führten, können wir gerne hier fortsetzen. Ich sehe Ihren Besuch in Turanien, werter Bruder, vor allem auch als Gelegenheit, Ihnen und damit der Kurie in San Pedro unsere turanische Kirche vertrauter zu machen. Durch die unsägliche Kirchenspaltung der vergangenen Jahrzehnte, die nun Gott sei Dank überwunden ist, ist hier einiges auf der Strecke geblieben. Wie Sie wissen, folgte das Patriarchat von Königsberg dem Heiligen Stuhl in Rem, nicht dem im Valsanto. Ich selbst war ja mehrere Jahre lang Kardinalpräfekt des Heiligen Officiums, ein Amt, welches dem valsantinischen Großinquisitor entspricht.
    Ich möchte Sie daher fragen, werter Bruder Rojas, welches Wissen besitzen Sie über die Kirche in Turanien?

    Johannes Anasthasius Kardinal Hartung :bischof:
    Patriarch von Königsberg
    Primas von Turanien

  • Ich muss zugeben, dass ich leider kein besonderes Wissen über die turanische Kirche oder Turanien im Allgemeinen haben. Bei der Zusammenführung der beiden Staatssekretariate haben wir zwar alle Dokumente über die turanische Union nach Santa Julía überführt und in meiner Abteilung habe ich auch die Mitarbeiter, die in Rem für die turanische Union zuständig waren. An Informationen konnte ich mir bisher aber nur Allgemeines über die Struktur der turanischen Kirche aneignen.

    Erzbischof Dario J. Rojas
    Substitut des Staatssekretariats
    Titular-Erzbischof von Marcianopolis

  • Die Union wurde ursprünglich 1184 geschlossen und 1442 erneuert. Der damalige Unionsvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Patriarchat von Königsberg gilt bis heute – trotz der gewaltigen politischen Veränderungen und Umwälzungen, die Turanien seither durchlebt hat. Sie können sich daher vermutlich denken, dass uns daran gelegen wäre, die Beziehungen zu San Pedro auf eine neue Grundlage zu stellen.
    Diese neue Grundlage müsste natürlich der Besonderheiten unserer Kirche gerecht werden. Unser turanischer Ritus und das turanische Kirchenrecht müssten erhalten bleiben. Ich spreche hier insbesondere vom Recht des Diözesankapitels, den Bischof selbst und ohne äußere Einwirkung zu wählen. Selbstverständlich könnte nach einer erfolgten Wahl die förmliche Bestätigung durch den Papst erfolgen. Ich spreche außerdem vom Zölibat, der ja in Turanien ganz anders geregelt ist als im valsantinischen Kirchenrecht. Die Kirche hierzulande ging ja aus einer mönchischen Bewegung hervor, welche ihren Ausgang im sechsten Jahrhundert in der Erzabtei St. Michael auf der Insel Rungholm nahm. Durch die klösterliche Prägung lebten die Priester unserer Kirche ursprünglich ausnahmslos zölibatär. Erst im Zuge der Festigung des Christentums in der Bevölkerung wurden "Säkularpriester" eingeführt, die den weltlichen Weg einschlugen, keinem klösterlichen Konvent angehörten und entsprechend nicht zum Zölibat verpflichtet waren.

    Johannes Anasthasius Kardinal Hartung :bischof:
    Patriarch von Königsberg
    Primas von Turanien