Die "Luz del Sol" (Sonnenschein) in der Nähe des Hafens von Bahía de Flores ist die wohl bekannteste Cocktailbar von ganz San Bernardo. Lokalgrößen gehen hier ebenso ein und aus wie Angehörige der Guardia de la Seguridad. Bei Touristen hat die "Luz del Sol" einen fast schon legendären Ruf. Die Gäste erhalten hier Weine, kleine Snacks und - natürlich - sagenhafte, vor allem Rum-basierte "Cóctels" wie den "Bernardito".
Luz del Sol - Cantina y Bar
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Subcomandante Salomon Vanuatu, der Stellvertreter von Guardia-Stabschef Jorge Manuel Tauranga, kommt in die Bar und setzt sich an seinen Stammplatz an der Rückwand des Raums. Er greift zur Getränkekarte, um sich einen Cóctel auszusuchen. Normalerweise bestellt er einen "Rumba" aus Bananenmilch und Ron Imperial. Doch diesmal steht ihm der Sinn nach etwas anderem. Nur was? Die Auswahl im "Luz del Sol" ist groß. Vielleicht ein tropisch-fruchtiger "Kiribati" – benannt nach dem verstorbenen O.C.O.-Direktor Joseph Kiribati? Oder ein auf Kaffee von der Isla de Fuego basierender "Samotoa"? Der wäre ideal, um früh am Morgen, nach einer anstrengenden Nacht voller Polizeiarbeit, wachzuwerden. Vielleicht der Klassiker des Hauses, der "Bernardito" (kleiner Bernarder) mit dreijährigem Ron Imperial, Limettensaft, Soda und Minze? Oder einen "Rodolfo Rittner" – benannt nach einem turanischstämmigen bernardischen Filmstar der 1920er Jahre? Oder doch den hochprozentigen "Werdenich" – benannt nach dem Guardia-Reformer und knallharten Verbrechensbekämpfer Juan Cristiano von Werdenich?
Subcomandante Salomon VanuatuEinen Samotoa, por favor!
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Ein Kellner bringt den Samotoa, den der Subcomandante – wie üblich – sofort bezahlt.
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Salomon Vanuatu trinkt genüsslich seinen Samotoa. Er schmeckt herrlich nach besten Kaffeebohnen von der Isla de Fuego. Hier im "Luz del Sol" wird nur allerbeste Qualität verwendet. Im Ausland müsste man für Bohnen mit der echten Samotoa-Röstung ganz schön viel Geld hinblättern. Dem Massenexport aus dem Estado dient daher die erschwinglichere Togoa-Bohne. Sie wird im Ausland, etwa in Turanien, als "Kaffee Togo" vermarktet. Hierzulande gilt der als Getränk der Armen. Nichts für den Subcomandante der Guardia de la Seguridad!
Als der herrliche Kaffee-Geschmack des Samotoa verschwunden ist, bestellt Vanuatu einen weiteren Klassiker: ein "Agua de Coca". Dieses sogenannte Koka-Wasser ist ein alhoholfreies koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das aus Wasser, Zucker und einem Extrakt des Kokastrauchs hergestellt wird. Im Ausland liest man bisweilen, "Agua de Coca" enthalte die Droge Kokain und führe zu körperlicher Abhängigkeit. Der Subcomandante kann darüber nur milde lächeln: In seinem Land werden Getränke dieser Art – ein Gast aus Albernia nannte sie einst "energy drinks" – seit Jahrhunderten getrunken. Suchtprobleme sind ihm keine bekannt. -
Alejandro Morales Moaui, der Koka-Bauer aus dem Landesinneren, hat geschäftlich in Bahía zu tun. Nach getaner Arbeit stellt er seinen alten grauen Pritschenwagen vor der "Luz del Sol" ab, betritt die Bar und bestellt einen herb-fruchtigen Cocktail. "Agua de Coca" hat er den Tag über schon genug.
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Hat von der Luz del Sol gehört und will sie sich selbst ansehen.
Kommt herein. -
Trinkt seinen "Juan de la Rua" und blickt kurz auf, als der bärtige Mann die Bar betritt.
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Bestellt eine cerveza.
Setzt sich neben Morales und nickt ihm kurz zu. -
¡Hola, Señor!
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Hola Señor. Cómo estás?
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Estoy bien, Señor. Und wie geht es Ihnen?
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Freut mich.
Ich bin noch etwas vom Wochenende erschöpft.
Woher kommen Sie? -
Aus dem Landesinneren. Ich hatte geschäftlich in der Stadt zu tun.
Und Sie? Ihr Akzent klingt ein wenig nach der Isla de Fuego...?! -
Sí. Isla de Fuego.
Darf ich fragen was sie beruflich machen? -
Ich bin cocalero... Koka-Bauer.
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Kein leichter Beruf...
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Sí sí, man ist ganz besonders dem Wetter ausgeliefert. Ein zu starker Regen oder eine kleine Dürre, und schon ist die Ernte eines ganzen Jahres dahin. Dazu kommen die Vorurteile, die das Ausland unserer Zunft entgegenbringt. Da muss ich schon schauen, wo ich bleibe. Gracias a dios, ich habe heute hier in der Stadt einen Abnehmer gefunden.
Ich bin übrigens Alejandro... Alejandro Morales Moaui. -
Hat geschäftlich in der Stadt zu tun und besucht die "Luz del Sol", um dort einen Cocktail zu trinken.
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Herr Luki, seine Begleiter und zwei Techniker, insgesamt sechs Personen, kommen in die Bar.
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Salazar sieht kurz auf, als die Fremden das Lokal betreten und widmet sich dann wieder seinem Cocktail.