TV-Debatte Siedlerkongress

  • Hauptsendezeit im turanischen Fernsehen. Das heißt: Es ist Zeit für Talk-Legende Günther Strauch. Sein Thema heute: der Siedlerkongress von Turanisch-Salvagiti.


    Meine sehr verehrten Damen und Herren,
    Sie alle haben die Meldungen gehört oder gelesen: Auf dem Kontinent Salvagiti, weit im Süden unseres Planeten, hat sich eine politische Bewegung konstituiert, die dort einen neuen Staat aufbauen will – wohlbemerkt: einen turanischen Staat! Hunderttausende ethnische Turanier sollen es nach Angaben des sogenannten "Siedlerkongresses von Turanisch-Salvagiti" sein, die in den vergangenen beiden Jahren aus der Föderation ausgewandert und auf Salvagiti heimisch geworden sind. Sie alle stehen in Verbindung mit der Turanischen Handels- und Entwicklungsgesellschaft von Diktatus Marius, dem ehemaligen Präsidenten der Föderation. Hier in Turanien hat diese Entwicklung, die jüngst in der Ausrufung des Staates "Turanisch-Salvagiti" gipfelte, für gewaltige Irritationen gesorgt. Aber ist der sogenannte "Siedlerkongress" überhaupt ernstzunehmen? Ist er tatsächlich eine Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung der Föderation, wie manch einer meint? Darüber möchte ich heute diskutieren.


    Der Siedlerkongress von Turanisch-Salvagiti: Kolonial-Folklore oder ernstzunehmende Polit-Bewegung?


    Um diese Frage zu erörtern, habe ich hochkarätige Gäste eingeladen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir: Winfried Deibel, sogenannter – ja womöglich sogar selbsternannter – Generalgouverneur von Turanisch-Salvagiti, Diktatus Marius, Geschäftsführer der umstrittenen Turanischen Handels- und Entwicklungsgesellschaft, und Heinrich Abeken, Kolonialismus-Kritiker und einstiger Föderationsminister für Inneres und Justiz...

  • Macht den Fernseher an und freut sich auf die Diskussionsrunde.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Nun Herr Strauch. Der Siedlerkongress stellt eine legislative Versammlung der bisher etablierten Siedlungen dar. Gegenwärtig setzt sich der Kongress aus den Bürgermeistern der Siedlergemeinden zusammen. Seine aktuelle Aufgabe ist es, eine angemessene konstitutionelle Ordnung zu schaffen und reguläre Wahlen zu ermöglichen.


    Außerdem soll eine ordentliche Verwaltung aller Siedlungen auf Salvagiti auf die Beine gestellt werden. Wir sind dabei reguläre administrative Strukturen zu schaffen um eine angemessene staatliche Ordnung aufzubauen.

  • Im Kongress sind alle Siedlungen Turanisch-Salvagitis vertreten.
    Es ist ja nicht nur eine einfache Bewegung. Wir sind die Konstituante der Siedler auf Salvagiti.


    Aber ja. Wenn man das so nennen möchte sind wir in allen 3 Zonen tätig. Allerdings mit Ausnahme der Territorien des Staates Bengali.
    Dort haben sich keine Siedler niedergelassen, da wir die Souveränität dieses Volkes respektieren.

  • Das wäre meine nächste Frage gewesen: Verstoßen Sie mit Ihrer Konstituierung nicht gegen ungeschriebene Grundsätze des Völkerrechts? Ich meine, Sie respektieren vielleicht die Grenzen des Staates Bengali, aber was ist mit den anderen Staaten der Region?

  • Welche ungeschrieben Grundsätze meinen Sie denn im Detail? Nur wenn Sie mir diese nennen, kann ich auch genauer dazu Stellung nehmen.
    Nun. Eins ist jedoch festzuhalten. Außer dem Staat Bengali wurde bisher keine andere autochtone staatliche Struktur innerhalb der definierten drei Zonen entdeckt. In dem Gebiet, welches der Kongress organisieren will, wurden ja nicht einmal einheimische Völker entdeckt. Ausgenommen des Gebietes von Bengali handelt es sich um ein sogenanntes Terra Nullius.


    Und um eine weitere mögliche Frage vorab zu beantworten.
    Wenn wir entgegen aller Erwartungen noch ein einheimisches Volk entdeckenwürden, wäre unser erster Schritt die Kontaktaufnahme um zuallererst die gemeinsamen Grenzen abzuklären.

  • Schaut während einer Sitzungspause der turanischen Nationalversammlung der Sendung zu.


    Na ja, recht hat Herr Deibel schon: Der einzige andere Staat in Salvagiti ist Ladinien. Von Völkern ausserhalb des Reiches habe selbst ich bislang noch nichts gehört. Ich sollte Turanisch-Salvagiti in nächster Zeit aufsuchen. Und auch Bengali.

  • Ich bitte um Verzeihung, ich dachte nur etwas zu laut.
    Das sog. "Terra Nullius" oder umgangssprachlich auch Niemandsland ist ein recht atavistischer Rechtsbegriff aus der Zeit des Kolonialismus, den wir heute eher in den historischen Wissenschaften als in der Staatsrechtslehre nutzen.