Hauptsendezeit im turanischen Fernsehen. Das heißt: Es ist Zeit für Talk-Legende Günther Strauch. Sein Thema heute: der Siedlerkongress von Turanisch-Salvagiti.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Sie alle haben die Meldungen gehört oder gelesen: Auf dem Kontinent Salvagiti, weit im Süden unseres Planeten, hat sich eine politische Bewegung konstituiert, die dort einen neuen Staat aufbauen will – wohlbemerkt: einen turanischen Staat! Hunderttausende ethnische Turanier sollen es nach Angaben des sogenannten "Siedlerkongresses von Turanisch-Salvagiti" sein, die in den vergangenen beiden Jahren aus der Föderation ausgewandert und auf Salvagiti heimisch geworden sind. Sie alle stehen in Verbindung mit der Turanischen Handels- und Entwicklungsgesellschaft von Diktatus Marius, dem ehemaligen Präsidenten der Föderation. Hier in Turanien hat diese Entwicklung, die jüngst in der Ausrufung des Staates "Turanisch-Salvagiti" gipfelte, für gewaltige Irritationen gesorgt. Aber ist der sogenannte "Siedlerkongress" überhaupt ernstzunehmen? Ist er tatsächlich eine Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung der Föderation, wie manch einer meint? Darüber möchte ich heute diskutieren.
Der Siedlerkongress von Turanisch-Salvagiti: Kolonial-Folklore oder ernstzunehmende Polit-Bewegung?
Um diese Frage zu erörtern, habe ich hochkarätige Gäste eingeladen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir: Winfried Deibel, sogenannter – ja womöglich sogar selbsternannter – Generalgouverneur von Turanisch-Salvagiti, Diktatus Marius, Geschäftsführer der umstrittenen Turanischen Handels- und Entwicklungsgesellschaft, und Heinrich Abeken, Kolonialismus-Kritiker und einstiger Föderationsminister für Inneres und Justiz...