In einem Seitentrakt des Gebäudes des Obersten Gerichtshofs der Föderation in Turan hat der Generalstaatsanwalt beim OGH, Dr. Flavius Eisenbeiß, seinen Sitz. Hier werden Kriminalfälle bearbeitet und Prozesse vorbereitet. Auch Anzeigen können hier getätigt werden.
Dr. Flavius Eisenbeiß
Generalstaatsanwalt beim Obersten Gerichtshof
- Sprechzeiten nach Vereinbarung -
Die Föderationsarmee
Untersuchungskommision "Prendel-Kaserne"
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich wurde vonn der Föderationsregierung beuftragt, die Explosion in der leerstehenden Kommandant-Prende-Kaserne zu untersuchen, die sich am 12. Januar diesen Jahres in Anwesenheit des Föderationsverteidigungsministers ereignet hatte.
Zunächst einmal ist festzustellen dass es sich nicht um einen gezielten Anschlag auf den Herrn Verteidigungsminister handelte. Dieser hatte erst wenige Stunden zuvor aus bislang unbekannten Günden beschlossen, die Gebäude zu besichtigen. Außer seinen Leibwächtern, die ihn begleiteten, war niemand darüber informiert. Ob die Firma Turarobotics, welche ein konkretes Kaufinteresse am gesamten Kasernengelände bekundet hat, mit dem Anschlag getroffen werden sollte, können wir nicht beurteilen.
Der Sprengsatz an sich war nach unseren Erkentnissen von professioneller Hand gefertigt. Er war so gesteuert, dass das Öffnen der Türklinke die Detonation auslösen musste. Die enthaltene Sprengstoffmenge war so dosiert, dass ein Töten der in den Raum eintretenden Person nicht zwangsläufig erfolgen musste, vermutlich wohl aber billigend in Kauf genommen wurde. Dass der Herr Verteidigungsminister mit einer Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen davonkam ist allerdings eher Glück. Schwerere Verletzungen waren unserer Erkentnis nach durchaus möglich.
Wir haben das Gelände abgeriegelt und lassen durch Experten den gesamten Bereich auf weitere Sprengsätze untersuchen. Hinweise auf den Täter fanden wir mit unseren Mitteln nicht. Wir bitten Sie, die Ermittungen zu übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Obersartzt Oswald Kettler
Dr. Eisenbeiß liest den Bericht aufmerksam durch und macht sich nebenbei Notizen: "schwere Körperverletzung", "in Tateinheit mit Sachbeschädigung", "evtl. Mordversuch", "Ermittlungen gegen unbekannt". Dann greift er zum Telefon und ruft Oswald Kettler an.
klingeling
Eisenbeiß...
Kettler hier, in Sachen Bombenattentat, guten Tag Herr Staatsanwalt
Herr Kettler, grüße Sie. Gibt es etwas Neues?
leider beunruhigende Nachrichteen. Die Bombensuchtrupps auf dem Prendel-Gelände sind erneut fündig geworden.
Bitte was? Noch eine Bombe?
Ja. Sie war im Lüftungsschaft der KFZ-Werkstatt deponiert. Sie war so konstruiertiert, dass sie beim Hochlaufen des Rolltores detoniert wäre, und zwar durch einen Auslöser, der am Ende des Rolladenhochlassvorganges angesprungen wäre. Die Sprengkraft war etwas stärker als die detonierte Bombe.
Die Spurensicherung ist bereits vor Ort um nach Hinweisen auf den oder die Täter zu forschen. Der Rest des Kasernengeländes ist bereits geprüft und frei von Sprengsätzen
Mein Gott! Da kann man wohl froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist.
Aber da ich Sie schon am Apparat habe, Herr Kettler: Wurde das Kasernengelände eigentlich nach dem Abzug der Streitkräfte und vor der Übergabe in die Verantwortung des privaten Sicherheitsdienstes abgesucht?
Die Räumlichkeiten wurden besenrein übergeben, verantwortlich für die Reinigung waren eine Kompanie Füchse. Eine anschließende Durchsuchung hat nicht stattgefunden.
Das heißt also im Klartext: Die beiden Sprengsätze könnten von Angehörigen der Streitkräfte gelegt worden sein? Oder verstehe ich Sie falsch?
Dass kann zumindest nicht ausgeschlossen werden. Einen konkreten Verdacht habe ich jedoch nicht
Haben Sie schon Hinweise auf die Art des Sprengsatzes und des verwendeten Sprengstoffs?
Hauptbestandteil war Pentaerythrityltetranitrat
Nun, ich bin kein Experte für Sprengstoffe...
Ist das ein militärischer Stoff?
Er wurde in früheren Jahrzehnten auch scon beim Militär eingesetzt, ist aber auch leicht zu beschaffen, da ein Verwandter Stoff im Medizinbereich eingesetzt wird. Die Föderationsarmee arbeitet seit geraumer Zeit nicht mehr damit.
Verstehe. Das macht also Militärangehörigen nicht verdächtiger als jeden anderen, richtig?
Das sehe ich im Prinzip genau so.
Auf jeden Fall war die Konstruktion der Auslösemechanismen aus meiner Sicht Arbeit von Profis.
