Hier spricht Heidrik Sörensen, Büroleiter von Präsident der Föderation a.D. Hansgar von Ribbenwald. Guten Tag, Herr Sokolik.
Der Herr Präsident möchte gerne mit Ihnen sprechen. Darf ich durchstellen?
[CenaP] Centrum für angewandte Physik
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Hallo Herr Sörensen, aber selbstverständlich dürfen Sie durchstellen.
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Einen Moment bitte...
Hier spricht Ribbenwald. Grüße Sie, Sokolik.
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Hallo Herr von Ribbenwald, schön mal von Ihnen zu hören. Was kann ich für Sie tun?
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Ich möchte ohne Umschweife zur Sache kommen. Es geht um eine neue Spendenaktion des Hilfswerks "Turanien hilft", dessen Schirmherr ich bin. Wir möchten für das geschundene Volk von al-Bathía sammeln und dabei auch zeigen, dass unsere Hilfe schneller und unbürokratischer kommt als die Versprechungen der Regierung. Da Sie als freigiebiger Mensch bekannt sind, dachte ich mir, ich frage direkt bei Ihnen an, ob Sie unserer Sache finanziell zur Seite stehen würden.
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Herr Sokolik?
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Ja Herr von Ribbenwald, ich bin noch dran. Ich musste mir nur ein paar Gedanken zu Ihrem Anliegen machen. Zu Spenden habe ich persönlich ein zwiespältiges Verhältnis. Einerseits besteht in meinen Augen die Gefahr, dass Spenden in den konsumtiven Bereich die potenziellen Spendenempfänger dazu verleiten können, sich in einem "Spendenregen" einzurichten und das vielleicht auch noch dauerhaft. Ich neige daher eher zur Unterstützung von Bedürftigen als Hilfe zur Selbsthilfe, also vornehmlich in den investiven Bereich. Finanziellen Hilfen für Infrastrukturvorhaben und für Bildungsprojekte gebe ich den Vorzug vor Spenden von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern.
Wenn "Turanien hilft" mir daher einige konkrete Entwicklungshilfeprojekte benennen könnte, welche meinen Vorstellungen entsprechen, kann ich Ihnen versichern, dass ich bereit bin, derartige Projekte großzügig finanziell zu unterstützen. Das ganze selbstverständlich nur als Privatperson. Über Spenden oder gar Sponsoring des CenaP für den Entwicklungshilfebereich müsste die Institutsleitung in Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat entscheiden.
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Das verstehe ich natürlich. Eine Übersicht unserer Hilfsprojekte lasse ich Ihnen gern zukommen. Auswendig kann ich Ihnen die einzelnen Initiativen leider nicht nennen.
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Einige Tage später geht beim CenaP – "zu Händen Herrn Andrin Sokolik" – ein großer Umschlag aus Turan ein. Er enthält eine sehr detaillierte Aufstellung verschiedener Hilfsprojekte, die "Turanien hilft" in al-Bathía unterstützt. Für Samarkand, Agadir und einige kleinere Orte plant "Turanien hilft" demnach Infrastrukturmaßnahmen, um die durch den Bürgerkrieg zerstörten Straßen und Wohnräume wiederherzurichten. Auch Schulen, etwa in Samarkand, will das Hilfswerk unterstützen.
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Jemand aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten fragt bei Andrin Sokolik nach, ob die Auflistung angekommen ist.
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Das Telefon des stellvertretenden Stiftungsratspräsidenten klingelt.
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CENAP Stiftungsrat, Sokolik am Apparat.
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Guðný Jónsdóttir hier. Grüße Sie, Herr Sokolik.
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Hallo Frau Jónsdóttir, ich grüße Sie ebenfalls. Und ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit gleich zur erneuten Ernennung zur Wirtschafts- und Forschungsministerin der Föderation gratulieren. Viel Erfolg bei dieser Arbeit.
Aber das ist sicher nicht der Grund Ihres Anrufs. Was ist also Ihr Anliegen und wie kann ich Ihnen helfen?
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Danke danke, verehrter Herr Sokolik.
In der Tat ist das nicht der Grund meines Anrufs. Vielmehr möchte ich ein Thema wiederaufgreifen, das wir kurz schon einmal in der Vergangenheit beredet haben: die Gründung einer Föderationsforschungsgemeinschaft. Ich dachte dabei an einen Verbund forschender Institutionen, der die Zusammenarbeit fördern und staatliche und private Fördergelder zuteilen soll. Eine Selbstverwaltungsorganisation der forschenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Föderation.
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Frau Ministerin, ich bin sehr erfreut, dass die Föderationsregierung sich dieses Themas annimmt. Wie bereits vor geraumer Zeit meinem Kollegen Dr. Andersen vom Turanischen Forschungszentrum Thorshaven möchte ich auch Ihnen meine volle Unterstützung bei diesem Thema zusichern. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Forschungseinrichtungen in der Föderation kann nur gut sein für den Forschungsstandort Turanische Föderation als Ganzes. Und eine solche Selbstverwaltungseinrichtung kann sicher auch dazu beitragen, bereitgestellte staatliche Gelder und eingeworbene private Mittel möglichst effektiv und dabei auch transparent zu verwenden.
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Das freut mich sehr zu hören. Eine solche Gemeinschaft gehört auf jeden Fall zu den Kernthemen der aktuellen Amtsperiode.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder gründet sich die Organisation ohne staatliches Zutun als zunächst privatrechtlicher Verbund. Oder die Föderation gründet die Forschungsgemeinschaft als öffentlich-rechtliche Körperschaft. Beide Lösungen haben auf ihre Weise etwas für sich. In keinem Fall möchte ich aber ohne vorherige Rücksprache mit den wesentlichen Akteuren im Forschungsbereich tätig werden.
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Nun Frau Ministerin, ich würde als Organisationsform eher zu einer Körperschaft privaten Rechts tendieren, bin mir aber noch nicht ganz schlüssig, ob zu einem Verein oder einer Stiftung. Wie Ihnen sicher bekannt ist, wird das CenaP von einer Stiftung getragen und ich kann versichern, dass dies sehr gut funktioniert. Ein Verein wäre aber wohl noch einen Tick besser geeignet, für die Selbstverwaltung der Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen und bei der Vergabe und Verwaltung von Fördermitteln. Aber hier sollten wir die Meinung der anderen potenziellen Mitglieder in Erfahrung bringen. Dabei könnte und sollte das Forschungsministerium eine federführende und koordinierende Rolle übernehmen.
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Gut, Herr Sokolik, dann nehme ich das gerne so zur Kenntnis. Ich bin gespannt, wie andere potenzielle Mitglieder das sehen.
Für den Moment danke ich Ihnen recht herzlich für Ihre Zeit.
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Aber gern geschehen. Ich freue mich schon heute, in dieser Sache wieder von Ihnen zu hören. Viel Erfolg übrigens für Ihre neue Amtszeit und bis bald.