Willkommen in Dunkeldeutschland

  • In diesen Tagen fühle ich mich sehr unwohl in diesem Land. Nein, ich bin kein Flüchtling. Ich bin sogar Blond und blauäugig. Zumindest körperlich. geistig bin ich weder das eine noch das andere.
    Ich (fremd)schäme mich für diese Volksgruppe, die man neuerding völlig zu Recht als "Pack" bezeichnet.
    Und muss erleben wie selbet eine Kollegin, die ich bislang selr schätzte, sich fremdenfeindlich zeigt. Und auch ieiner erweiterten Umgebung brennen Flüchtlingsunterkünfte.



    Dabei begreifen diese Fl*chw***er noch nicht einmal dass sie a)selbst vielfach Flüchtlinge in ihrer noch nicht so alten Familiengeschichte haben und b) sowas wie "Deutsch" historisch betrachtet gar nicht gibt. Aber selbst § 1 GG kann man diesen Schwachköpfen mit Sachargumenten nicht klarmachen :( MICH treibt sowas aus diesem Land immer weiter raus. Und das wo ich eigentlich recht Heimatverbunden bin (Wobei Heimat für mich mein Geburts = Wohnort + 50km Radius bedeutet.)

  • Bin auch recht fassungslos wenn ich sehe wie der Geist *des kleinen Österreichers* durch unser Land weht und seine *Enkel* Schmähungen brüllen und Turnhallen etc. anzünden.Doch auch das Ausland wird immer fremdenfeindlicher - Dänemark will die soziale Hilfe halbieren,Ungarn baut nen Zaun und Mazedonien schiesst mit Tränengas auf Flüchtlinge.
    Was mich ärgert ist,die Untätigkeit und Hilflosigkeit von Politikern in Ländern und Bund sogar der EU diesem Geso.. zu zeigen wo die rote Linie unserer Demokratie ist.2015 können wir wohl zuschauen wie die Einigkeit dieses Europa wieder in dem alten nationalen Kleinklein zerbröselt. X(

    Politikerin

    Gesetzessprecherin (Lögmaður) des Neuturanischen Allthing a.D
    Föderationsbeauftragten für den Friedensprozess in al-Bathía a.D.

    Präsidentin der turanischen Föderation a.D.

  • Ich wohne ja nun mal leider in einem dieser Orte, die in den letzten Tagen diese negative Presse erfuhren durfte (in dem anderen hab ich btw. auch mal 2 Jahre gewohnt...).


    Und wenn ich so sehe, was hier für Deutsche herumlaufen, da könnte man meinen, die Flüchtlinge sind vom Niveau her aus Monaco geflohen. Ist so. Hatte noch nie Probleme mit Ausländern, egal ob Flüchtlinge oder Touristen, aber von den meisten Einwohnern hier halte ich extrem wenig, Assis halt.


    Für mich sind beide Seiten Idioten, die ausländerfeindlichen Deppen und die "Refugees-welcome"-Spinner. Auf der einen Seite muss man den Leuten natürlich helfen (wenn es lt. Asylgesetzen natürlich berechtigt ist) und auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass wir nicht jeden aufnehmen können.


    Edit: Ach ja, warum gibt es denn eigentlich keine Flüchtlingsheime in Nobelvierteln?

  • Die Antwort kennen wir doch alle Hendrik und wenn ich es aus einem Bericht aus Hamburg richtig *übersetzt* habe von so einer reichen Dior Runzelgurke,dann könne man doch keinem Asylanten zumuten zum einkaufen in den nächsten Stadtteil zu laufen,da *die* ja sicher nur zum Discounter könnten.Ausserdem würden die Grundstücke *entwertet* was ja auch sehr fatal wäre und überhaupt die wären ja alle laut und bis spät Nachts munter weil die es nicht anders kennen da wo die herkommen..

    Politikerin

    Gesetzessprecherin (Lögmaður) des Neuturanischen Allthing a.D
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  • Ich glaube, wir müssen zwei Dinge klar voneinander trennen. Die fremdenfeindlichen Ausschreitungen, Brandstiftungen und Übergriffe auf die Polizei sind unmissverständlich zu verurteilen und die Täter hart zu bestrafen. Mein Eindruck ist es, dass diese Gewalttaten von einer kleinen Gruppe dunkelbrauner Spinner ausgehen, die aus ganz Deutschland zusammengekarrt werden, um Krawall zu machen. Eine ganz andere Sache ist die asylkritische Haltung viele "Normalbürger", nicht nur in Sachsen, sondern auch in anderen, auch westdeutschen Bundesländern. Hier haben meines Erachtens Politik und Medien versagt. Zu lange hat man ausnahmslos alle Asylbewerber als hilfsbedürftig dargestellt oder ist dieser Darstellung nicht konsequent genug entgegen getreten. Tatsache ist: Mindestens die Hälfte aller Asylanträge wird abgelehnt – weil es sich bei den Betroffenen nicht um politisch Verfolgte handelt, sondern faktisch um Wirtschaftsflüchtlinge, um diesen zugegebenermaßen umstrittenen Begriff zu gebrauchen. Die Menschen fragen sich, warum ihre Steuergelder für solche Leute eingesetzt werden. Und warum abgelehnte Asylbewerber nicht abgeschoben, sondern allzu oft "geduldet" werden.
    Ich bin sicher: Die ganz große Mehrheit der Deutschen (die es als Volk mit wie auch immer geartetem Zusammengehörigkeitsgefühl zumindest seit 1000 Jahren gibt) ist Asylbewerbern gegenüber, die hier Schutz und Hilfe suchen, aufgeschlossen. Das Verständnis endet aber sicherlich, wenn das deutsche Asylrecht, das zum Glück zu den liberalsten weltweit zählt, missbraucht wird. Oder wenn die Menschen sehen, wie sich Gewalttäter unter die Flüchtlinge mischen (siehe Suhl). Oder angesichts der Tatsache, dass Deutschland und Schweden zusammen mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge in der EU aufnehmen. Wo bleibt da die europäische Solidarität, die immer beschworen wird? Ich habe langsam das Gefühl, die wird nur dann eingefordert, wenn die Deutschen mal wieder zahlen sollen. Dass das vielen Menschen gewaltig stinkt, kann ich nachvollziehen. Die, die die Wut abbekommen, sind leider die Falschen.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Gut, zugegeben: Es ist sicher ein kleiner harter, brauner Kern der diese Straftaten begeht. Aber viel schlimmer ist die Masse der leise Zustimmenden oder der sog. Mitläufer. Und die überwiegende Gruppe der "Geht mich alles gar nichts an. Ich halte mich da raus.". Genau die waren die Träger der NS-Diktatur in Deutschland. Das dürfen wir mal nicht vergessen! Und meines Erachtens rächt es sich jetzt, dass die Deutschen im Mittel eher nicht für gemeinsame Ziele auf die Straße gehen.
    Das schafft alles eine sehr beängestigende Atmosphäre der augenscheinlichen Zustimmung. Ich denke das man die Täter finden und bestrafen muss.
    Auf der anderen Seite verstehe ich aber die Einwohner der Gemeinden, die quasi "über Nacht" mit Tatsachen konfrontiert werden. Das geht so nicht. Aus Stuttgart 21 nichts gelernt? Die Bürger wollen auch beteiligt werden. Aber die werden ja noch nicht mal informiert. Ich denke diese ablehnende Haltung gegen das Politikversagen befördert eine teilweise stille Zustimmung oder gleichgültige Haltung.
    Was ist denn aus den Bundesliegenschaften geworden, die Anfang der 90er Jahre für die vielen Russlanddeutschen da waren? Hat der Bund über die BIMA schön verscheuert. Für einmalige Einnahmen im Ramschniveau. Ganz großes Kino!
    Jetzt werden Zeltstädte errichtet. Schön und gut. Aber ich habe gelesen, dass es in Mitteleuropa auch Winter mit Frost geben kann. Und was dann?
    Boah nee, da könnte ich mich richtig aufregen.
    Was die Flüchtlinge und MIgranten betrifft...da würde ich unterscheiden wollen. So schwer das fällt.
    Wer anerkannter Asylant ist der soll den Schutz und die Fürsorge bekommen die er braucht. Wenn der Asylantrag abgelehnt wurde, dann ist das leider so. Dann sieht das Gesetz halt vor, das Land zu verlassen. So schwer das für jeden einzelnen Menschen ist. Das trifft auch auf den überwiegenden Teil der Osteuropäer und Balkan-Bewohner zu. Und da verstehe ich auch bestimmten Flüchtlingsinitiativen nicht, die dann z. T. Abschiebungen behindern.
    Da bin ich eher dafür mal von unseren Nachbarn in der Schweiz zu lernen. Die testen zur Zeit ein deutlich gestrafftes Asylverfahren. Die Antragsteller werden zentral untergebracht und versorgt. Ihnen steht ein unabhängiger aber durch den Staat bezahlter Rechtsbeistand zur Seite. Da wird von Anfang an gleich geklärt, ob und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Anerkennung ist. Selbst im Falle einer Klage unterstützen diese Anwälte die Asylbewerber.
    Interessanter Beitrag...LINK

  • Und zu Sachsen im speziellen: Sorry an die anwesenden Sachsen, aber meines Erachtens ist das braune Problem Sachsens seit Jahren hausgemacht.
    Da wird seit Jahren klein geredet, relativiert, abgestritten, geduldet usw. Bis in die hohe Landespolitik. Da fehlt seit Jahren ein eindeutiges und klares Bekenntnis gegen diesen Unsinn.
    Und Sachsens Polizei und Justiz sollten langsam mal das rechte Auge öffnen, nicht nur das linke. (Stichwort: Ermittlungsverfahren gegen diesen thüringer Pfarrer und Ramelow.)

  • Ich habe kein Problem mit den wirtschaftsflüchtlingen: Die dürfen zu uns kommen, bekommen ihr Verfahren und gehen wieder. Und in dieser Zeit sind sie anständig zu behandeln wie alle anderen auch.
    Dessen unbenommen muss natrürlich das Ziel sein, die wirtschaftliche Lage in den Wirtschaftsflüchlingsländern zu verbessen.


    Ich habe allerdings Bedenken Serbien und Montenegro als sichere Herkunfstländer einzustufen. Diskriminierung gibt es dort definitv noch.


    Was wir jetzt erleben ist aus meiner Sicht eine Folge der Pegida/AfD-Seuche. Das hat die ohnehin aufgeheitzte Stimmung weiter zugespitzt.
    Problem: Beschimpfen kann man diese Leute genausowenig wie man sachlich mit ihnen Diskutieren kann, beides bringt nur... Allerdings sehe ich auch keine Lösung :(

  • Das Problem, das ich bei Pegida, AfD und Co. sehe, ist das: Jahrelang hat man alle (auch legitime) Kritik an der Mainstream-Ausländerpolitik als faschistisch, neonazistisch und rechtsextremistisch gebrandmarkt. Da muss man sich nicht wundern, dass mancher Normalbürger, der vielleicht vor ein paar Jahren noch CDU oder SPD gewählt hat, jetzt den dunkelbraunen Rattenfängern nachläuft. Die NPD hatte durch das Erstarken der AfD eigentlich bereits ihren wohlverdienten Platz auf dem Müllhaufen der Geschichte. Aber jetzt kriechen diese Spinner wieder aus ihren Löchern, weil die Politik die Sorgen der Menschen nicht ernstgenommen hat.

    Sigurd Thorwald
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  • Denke das durch die Untätigkeit der Politik und die Justiz eben kaum Exempel statuiert auch die sonst nur zuhause murrenden mutig werden.In Niedersachsen fliegt ein Brandsatz in ein bewohntes Flüchtlingsheim,nur mit Glück gabs keine Toten.Bei mir hatte ich heute 2 *normal aussehende schmächtige Buben* in der U Bahn die mit Bierchen rechte Sprüche kloppten.Alle guckten weg,ein paar stiegen nächste Haltestelle aus und mein Mut sank auch gen Null denen die Meinung zu geigen.

    Politikerin

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  • Zitat von Sigrid

    und mein Mut sank auch gen Null denen die Meinung zu geigen.

    Das ist der Punkt. Ich muss zu meiner Beschämug feststellen dass ich in ähnlicher Situation auch so reagieren würde....

  • Reichen wir uns die Hand und zu zweit wären wir sicher abwägend mutiger gewesen.*hoffhoff*

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  • Hatte auch jüngst so eine Situation, die mir eher den IQ dieser Personen bestätigt hat.


    Bei uns ist es so, wenn die Tarifzone wechselt, gibt es eine Durchsage auf Deutsch und danach auf Englisch. Die Durchsage lief halt durch und nach der Englischen meinte so ein Typ, die sollen die Durchsagen gefälligst auf Deutsch machen.
    Bierflasche in der Hand zum Mittag. Muss ich mehr sagen? Ich denke nicht.


    Leider war ich da schon halb aus dem Bus raus, sonst hätte ich noch was gesagt.

  • Absolute Penner. Der Bazillus der menschlichen Dummheit, er greift immer weiter um sich.
    An manchen Tagen habe ich das Gefühl, ich bin auf 'nem fremden Planeten auf dem das verstandesmäßige Handeln abhanden gekommen ist.

  • Naja, Hoffnung vielleicht. Aber solange die "großen" Politiker sich bis auf ein politisches Statement hier und da nicht darum kümmern, wird sich nicht großartig was ändern.


    Letztens habe ich einen Artikel über einen EU-Minister gelesen (wie der hieß weiß ich nicht mehr), der sagte, er könnte seine Rede zur Flüchtlingspolitik von vor 20 Jahren ohne Änderung wieder rauskramen, das einzige was sich geändert hätte wären die Flüchtlingszahlen.

  • Das war der Buchhändler aus Würselen der EU Parlamentspräsident Martin Schulz.
    Wütend macht mich echt diese Unsolidarität unserer Nachbarn Ungarn und Österreich - die den Dublin Vertrag brechen und ohne Registrierung alle bis MUC durchrauschen lassen.

    Politikerin

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  • Genau genommen verstößt Deutschland auch gegen Dublin, wenn es syrische Flüchtlinge, die aus Österreich oder Ungarn kommen, nicht wieder zurückschickt.
    Aber in der Tat: Das Hauptproblem ist die fehlende Solidarität in Europa.

    Sigurd Thorwald
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  • Im Grunde nehmen nur Österreich, Schweden und Deutschland Flüchtlinge in Größenordnungen auf. Polen ist ja besonders dreist oder Bulgarien. Die Regierungen dort verhehlen gar nicht, dass denen das Problem weit hinten vorbei geht.