Die Stadt Herat am Fuß der gleichnamigen Berge im Westen al-Bathías. Zu Zeiten des Haschab-Regimes der al-Raschids war der Ort, aus dem die Präsidentenfamilie stammte, eine der florierenden Metropolen des Landes. Mit dem Ende des Regimes hat die großzügige Förderung aus Samarkand geendet. Die öffentlichen Gebäude werden seither kaum noch instandgehalten. Seit Jahren hält sich hier Gouverneur Ali Ahmed al-Saidi, der Cousin des einstigen Staatspräsidenten Mohammed al-Raschid, als letzter Vertreter des alten Regimes. In den Bürgerkrieg zwischen Samarkand und den Kuschiten hat er bislang kaum eingegriffen. Nur gelegentlich liefern sich "Herat-Alis" Milizen Schusswechsel mit den Truppen der Militärregierung an den Ufern des al-Furat östlich der Stadt.
Herat
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Gouverneur al-Saidi wartet in seinem Palast auf die kuschitische Delegation.
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Man trifft ein und es herrscht eine angespannte Stimmung bei den Kushiten.
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Der Gouverneur, ein Mann Anfang 50, sitzt wortlos am Ende eines langen dunklen Holztisches und trägt eine Sonnenbrille, unter der man seine Augen nicht einmal erahnen kann. Ein Adjutant deutet den Gästen an, sie mögen sich setzen.
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Man setzt sich und es ist so still,man könnte eine Assel über den Boden huschen hören.
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Eine fette Assel huscht über den Boden, der Adjutant sieht sie und tritt drauf. Al-Saidi räuspert sich betont, stützt seine Ellbogen auf dem Tisch auf, während sich die Fingerspitzen seiner Hände berühren und dabei die Form einer schiefen Raute bilden. Dann beginnt der Gouverneur zu reden.
Meine Herren, ich danke Ihnen für Ihr Kommen. Sie wissen, weshalb Sie hier sind?
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Ja.
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Dann lassen Sie keine Zeit verlieren. Sie kennen meinen Vorschlag: Gemeinsames Vorgehen gegen Samarkand. Wie gedenken Sie vorzugehen?
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Nun,dieser Putschist Malik al- Aswani hat sich bisher als recht zäh erwiesen.Offenbar verfügt er über Geldmittel um sich mit Waffen einzudecken.Samarkand mit Bodentruppen zu erobern da sehe ich grosse Probleme,wir müssten es daher aus der Luft versuchen.wie sieht es mit ihrer Ausrüstung aus,wieviele Kämpfer kann Herat stellen ?
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Wir haben sicherlich nicht Zehntausende Soldaten unter Waffen. Aber gehen Sie mal davon aus, dass wir die geringere Zahl durch einen unbändigen Willen und Kampfgeist ausgleichen.
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Dann wollen wir es gemeinsam wagen diesen Kerl und seine Clique aus Samarkand zu jagen ?!
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So ist es!
Wie viele Männer können Sie aufbieten? -
Wir können 10 000 Kämpfer stellen und sicher auch noch Freiwillige in den Dörfern mobilisieren.
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Für einen großen Sturmangriff reicht das noch nicht. Aber Sie sprachen vorhin von einem Angriff aus der Luft. Was meinen Sie damit?
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Damit meine ich Bombardierung durch unsere Kampfflugzeuge.sie meinen also das die Stadt so befestigt ist das wir diese nicht mit Bodentruppen erobern können ?
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Nein, so meinte ich das nicht. Ich bin nur ziemlich sicher, dass 10.000 Mann nicht ausreichen, um Samarkand im Sturm zu erobern. Das Regime hat unseren Informanten zufolge fast doppelt so viele Soldaten in der Hauptstadt stationiert. Aber Luftangriffe klingt sehr erfolgversprechend. Wie kommen Sie an Kampfflugzeuge?
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20 000 Soldaten sind in Samarkand stationiert ?Sind das verlässliche Zahlen ?Nun,Gouverneur al-Saidi wir Kuschiten haben sagen wir mal gute Freunde die unserer Sache sehr potent zur Seite stehen.dies hat uns schon zu einigen Geländegewinnen verholfen aber leider hatte dieser Despot von Samarkand wohl auch gewisse militärische Möglichkeiten eröffnet.Daher mussten wir wieder leicht zurückweichen aus strategischen Gründen.
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Was sind das für "gute Freunde"?
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Wir gaben unser Wort Stillschweigen zu wahren.
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Ausländische Kräfte, nehme ich an...