Pressaq, auf Turanisch häufig noch Breisach am Rinn genannt, ist die Hauptstadt Valoriens. Sie liegt am Fluss Renante (turanisch: Rinn), der in den Bergen im Osten entspringt und unweit des Militärhafens Aurillac-sur-Mer in den Ozean mündet. Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die Bischofskirche Notre-Dame du Fleuve (Unsere liebe Frau vom Flusse, Bild oben), die einstige Krönungskirche der Könige von Valorien aus dem Hause Valoras-Réhan. Im Palais Royal (Bild unten) befand sich bis 1941 ihre Residenz. Der letzte König, Philippe Auguste III., wurde – nachdem er eine Reihe liberaler Reformen durchgesetzt hatte – durch einen Putsch seines Kriegsministers, Großmarschall Vincent de Balzaq, gestürzt. Seither führen die Großmarschälle das Land mit eiserner Faust.
Pressaq, la capitale de la Valorie
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In der Bevölkerung macht das Gerücht die Runde, Großmarschall Gilles de Rais sei ernsthaft erkrankt und nicht mehr in der Lage, seine Amtsgeschäfte auszuüben. Von Krebs im fortgeschrittenen Stadium ist die Rede. Tatsächlich war der Militärmachthaber seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit oder den Medien zu sehen gewesen. Was das für das Land oder etwa seine angespannten Beziehungen zum Nachbarn Turanien bedeutet, ist völlig unklar. Gilles de Rais gilt als außergewöhnlicher Hardliner, aber auch in der Generalität hat der harte innen- wie außenpolitische Kurs der letzten Jahre viele Anhänger.
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Aus Kreisen des Militärs heißt es, Großmarschall Gilles de Rais befinde sich in einem militäreigenen Erholungsresort bei Les Thermes, im Süden des Landes, und gehe dort zur Kur. Dennoch bereitet sich eine Gruppe von Generälen insgeheim auf die Zeit nach de Rais vor.
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Louis trifft sich mit einigen Gleichdenkenden in einer Kneipe in Pressaq.
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Unter den Teilnehmern des Treffens ist auch jemand, der dem Comité pour la Paix nahesteht.
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Da die politische Position des Comité pour la Paix unklar ist, geht man vorsichtig mit dem Sympathisanten um.
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Julienne hat über Freunde von dem Treffen erfahren und trifft etwas verspätet ein.
Bon soir, Mesdames et Messieurs.
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Bonsoir, Madame. Wir kennen uns wohl noch nicht, ich bin Louis.
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Ich bin Julienne. Julienne Abélard. Freut mich, Louis.
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Ein Uniformierter betritt die Kneipe und macht es sich in einer Ecke bequem. Sofort eilt ein Kellner heran und nimmt ihm seine Bestellung ab: einen doppelten Anisée.
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Beäugt den Uniformierten kritisch und weist die Teilnehmer der kleinen Versammlung auf diesen hin.
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Beginnt sofort zu flüstern.
Verdammte Spitzel...!
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In den militärischen Kreisen macht das Gerücht, der Rückkehr des Großmarschalls, die Runde. Da niemand etwas genaueres weiß, wissen die meisten nicht, was sie davon halten sollen
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Der Uniformierte sitzt in seiner Ecke und nippt genüsslich an seinem milchig-trüben Anisée.