• nun, wie dem auich sei, die Flaggen, die Sie da sehen, verkörpern den alten somanischen Staat. Es war schlicht die Nationalflagge, die auch zu allen offiziellen Anlässen genutzt wurde.


    Der Hase steht dabei für als Symbol der Fruchbarkeit und ebenso als Symbol für das Eostretum.

    Das Grün der Flagge symolisiert die Natur, das Gelb die Sonne.


    Es hat schon seinen Grund warum hier alles etwas ... einfacher... ist. Von Geldproblemen abgesehen, die nicht zu leugnen sind, haben gleichwohl viele bis heute den Draht zur Natur nicht verloren


    Underbergen hat nominenell diese Flagge als offizielles Staatssymbol übernommen, aber man hat schon sehr früh Einigung erzielt, sie nicht zu verwenden und statt dessen das Wappen zu nutzen.

  • Den Draht zur Natur? Was genau meinen Sie damit?

    Wieso hat man sich auf das Wappen anstelle der Flagge geeinigt, obwohl die Flagge das Staatssymbol ist?

    Matthew Hernandez

    Föderationssekretär im Föderationsministerium für Justiz

  • Nun, das alte Soma hatte schon immer einen gewissen Vorbehalt gegenüber moderner Technik. Man hat nie die neuesten Trends aus dem Ausland übernommen. , In der Regel hat man gewartet was das Ausland damit macht und welche Auswirkungen das auf Mensch und Umwelt hat. Das ging so weit, dass einige Regierungen versuchten ein vollständiges Technikverbot durchzusetzen. Erst Recht nach der Zerstörung der Industriestadt Hork,


    Im Moment heißt das, dass Sie hier in Underbegen beispielsweise das ein oder andere Handy sehen werden, aber faktisch kein Smartphone... Wir sehen den Mehrwert nicht und wissen nicht wie sich das auswirkt... Und wir haben kein Geld für so teure Dinge....

  • Ah ich verstehe.


    Matthew wird etwas mulmig, als er an sein Smartphone in der Tasche denkt.


    Nun, erzählen Sie mir doch mehr über das alte Soma.

    Matthew Hernandez

    Föderationssekretär im Föderationsministerium für Justiz

  • Hmm, wo fange ich da an?


    Das alte Kaiserreich war wie viele Monarchien immer wieder von Aufs und Abs geprägt, von Thronstreitigkeiten, von Phasen der Kusnt und des Bauens. Aber immer, IMMER war das Eostretum Staatsreligion. Auch dann noch, als uns nach und nach Land an unsere expandierenden Nachbarn verloren ging und teilweise auch so etwas wie Geheimdienstaktionen gefahren wurde...


  • Nun, wir können und wollen nicht in die Köpfe und Herzen der Menschen schauen.


    Aber in Zeiten, in denen Kaiser und Könige tolerant gegenüber Nicht-Eostrern waren, gab es kaum Wechsel. Das geschah erst nachdem der Großlarsch die Staatsreligion aufhob und wenig später der neue König seinerseits Personen einer anderen Religion in seinen Beraterstab holte. Der Krieg natürlich noch....

  • Gute Frage... vermutlich hat das den Krieg begünstigt, aber er wäre vermutlich auch so gekommen.


    Vielleicht hole ich wirklich etwas weiter aus, in die Zeit der Könige. Denn schon damals ging Soma viel Land durch expansive Nachbarn verloren, und die Könige hatten zwar die Kraft, das Land im Innern zusammenzuhalten... naja meistens jedenfalls... aber da sich Soma immer nach außen abgeschottet hat, konnte oder wollte man nicht sehen, dass Soma immer sehr schwach war. Und seit vor .. ich glaube 70 Jahren oder so, als Folge des ersten somanischen Kriegs, von dem auch das Ausland sehr profitiert hatte, die allgemeine Wehrpflicht in Soma abgeschafft wurde, war das kleine stehende Heer Somas ohnehin eher ein bewaffneter Trachtenverein. Nur wenn die Nachbarn auch Schwächephasen durchlebten, fiel das nicht sonderlich ins Gewicht.


    Und ich vermute sehr stark, dass selbst in solchen Phasen ausländische Geheimdienste hier aktiv waren, ohne dass wir es bemerkt haben. Gerade in Städten wie Soma Mayne, wo man sich weniger verschlossen zeigte als anderswo..


    Jedenfalls, als Kaiser Valmir alles verstaatlichen wollte, kam es zum zweiten somanischen Krieg, in dessen Verlauf der Kaiser erst fliehen musste, dann aber mit militärischer Hilfe seine Gegner vernichtete und eine Diktatur errichtet hatte, war das schlussendlich das Ende von Soma, wie es lange Jahrhunderte Tradition hatte.


    Bei all dem war das Eostretum immer noch Staatsreligion. die religiösen Führer waren aber auffallend unpolitisch...


    Sechzig Jahre ist das jetzt her....

  • Das ist eine Frage der Definition.Ist damit Neutralität gegenüber dem jeweiligen Staatsoberhaupt gemeint oder das Fehlen jedwelchen politischen Redens. Müssen Geistliche den Mund halten wenn Menschenrechte systematisch verletzt werden?

  • Eher müssten Geistliche genau dann die Werte Ihrer Religion zu Wort rufen und die Menschenrechte verteidigen. Für mich ist das Gut der Menschenrechte auch durchweg nichts politisches sondern etwas menschliches, etwas was man stets verteidigen muss.

    Matthew Hernandez

    Föderationssekretär im Föderationsministerium für Justiz

  • Nun, das eine schließt das andere nicht aus. Zumal es auch Religionen gehen die keines Wegs den Einklang mit der Natur und der absoluten Bejaung allen Lebens predigen.


    Es ist auch ein Spagat, weil eine Glaubensgemeinschaft die mit sich selbst beschäftigt ist, verkommt zu Folklore. Das ist hier leider passiert, aber das kommt später. Wo war ich stehen geblieben?

  • Ah ja,


    also, Valmirs Schreckensherrschaft dauerte zum Glück nur zwei Jahre, bis der Kaiser unter nie genau geklärten Umständen umkam. Sein bürgerlicher Halbbruder Velmar kann sich die Krone sichern und degradiert sich selbst zum König. Ich vermute, auch hier hat das Ausland wieder seinen Einfluss geltend gemacht: Entweder König oder ein anderer übernimmt die Macht:


    Wie dem auch Sei, Soma erlebte eine letzte Blüte. Im Lauf der nächsten dreieinhalb Dekanden wurde das Land so grundlegend reformiert dass ein Zurück zum alten Kaissereich undenkbar schien: Es wurden Provinzen gebbildet, an deren Spitze Vorsteher standen, oder, gemäß der alten Sprache "Larsche". Underbergen in etwas ausgedehnterer Form als Sie es heute kennen war eine davon. Das wird später noch wichtig sein.


    Dann gab es zum ersten mal unabhängige Richter... naja zumindest theoretisch, weil die Korruption bekam der neue König nicht in Griff. Und auch ein- wenn auch machtloses- Parlament awäre unter Velmar theoretisch möglich gewesen

  • Auch der beste Monarch hat seine naturgegebenen Grenzen. Velmars Nachfolger war zwar guten Willens, aber... sagen wir mal so: Er war aus Sicht des Volkes kein würdiger König.


    Uns spätestens jetzt war es aufgrund der modernen Technik im Ausland auch kaum noch möglich, Soma wirklich abzuschotten. Die Bevölkerung wurde unruhig, drängte auf Modernisierungen, für die das Land nicht gerüstet war. Und König Hadamir fiel nichts besseres ein als abzudanken und die Macht seinem unfähigen Stellvertreter zu übergeben. Das war nur acht Jahre nach Velmars Tod. Überall im Land brodelte es.


    Bescheidenheit und Zurückhaltung und Genügsamkeit mit dem was man hat ist eine Sache. Eine, die im Eostretum immer auch Leitlinie war.

    Armut, täglicher Kampf ums Überleben ist eine andere Sache. Da macht auch der heilige Hase nicht mehr gutmütig mit. Sofern er überhaupt noch tief in der Bevölkerung verankert ist. Aus heutiger Sicht bezweifle ich das. Aber noch ist er Staatsheiliger. Man ging aus Tradition in die Gottesdienste.


    Wir sind im Jahr 1096 ÄZ, also seit 1096 Jahren ist das Eostretum Staatsreligion. Das war, Ihrer Zeitrechnung folgend, im Jahr 2006.

  • Hat die Staatsreligion keine Hilf angeboten? Es wäre doch bestimmt den geistlichen Möglich gewesen, eine Art Suppenküche oder ähnliche Essensausgabensysteme für den armen Teil der Bevölkerung bereitzustellen, oder?

    Matthew Hernandez

    Föderationssekretär im Föderationsministerium für Justiz

  • Womit denn? Die Eostrezentren waren keine prinkvollen Gotteshäuser wie man das in anderen Religionen kennt.


    Wir hatten beheizte Räume, wir hatten alles um unsere Zeremonien in Würde und dem Anspruch entsprechend feiern zu können. Aber in manchen Zentren hatte selbst der Gemeindehase Probleme.


    Was immer geleistet wurde war Hilfe im psychologischen Bereich. Duch die Krisen der vergangenen Jahrhunderte hinweg haben sich die Zentrumsleiter meist zu guten Seelorgern entwickelt, und die waren in den Jahren vor dem Ende des alten Königreichs sehr gefragt.