• Das begrüße ich sehr. Zuviele Verträge wurden international schon geschlossen, um letzten Endes nur in einem Archiv zu landen und auf einer Diplomatieliste schön auszusehen.


    Ich könnte mir vorstellen, ein ULTRAPLEX hier errichten zu lassen. Und ich würde mit den pottyländischen Produktionsfirmen reden, was das Filmen einzelner Szenen im Underbergener Hafengebiet betrifft. Da es sich hier um freischaffende Künstler handelt, kann man allerdings schwerlich durch bilaterale Verträge bindende Vorschriften bestimmen. Spielt ein Film in einer Wüste, wäre eine Hafenszene unpassend - und auch wenn eine Hafenszene passen würde, ist die Frage, ob den Schaffenden dahinter der Hafen hier aus künstlerischer Sicht geeignet erscheint.


    Über den medizinischen Bereich hinaus - worin sind die Underbergener in professioneller Hinsicht besonders gut und zuverlässig?

  • Nun, lassen Sie es so formuliert stehen: Underbergen wird - gewisse Einschränkungen vorbehalten - Pottyschen Filmern als Kulisse im Allgemeinen Vergünstigungen gewähren, wenn die in Underbergen gedrehten Filme für einheimisches Publikum hierzulande erschwinglich bleiben,


    Underbergen versteht etwas vom Weinbau. Nicht so sehr wie das alte, untergegangene Ribbelak, aber durchaus eine Referenz. Dass hier keine Weinberge zu sehen sind, hängt einzig mit der Notlage zusammen.


    Wie steht es um den pottischen Weinbau?

  • Das klingt schon interessanter. Die grundsätzlichen Preise werden aus steuerrechtlichen Gründen immer zum Normalpreis angezeigt. Vergünstigungen könnte ich mir in Form von Ermäßigungsgutscheinen, Rabattaktionen und ähnlichem vorstellen. Wobei wir natürlich noch klären müssen, was in diesem Zusammenhang "erschwinglich" ist. Der Eintritt ins Ultraplex ist für pottyländische Verhältnisse nicht übermäßig teuer.


    Weinbau! Das ist hervorragend, Wein wird nach Pottyland bisher kaum importiert. Die größte Reserve ist der königliche geheime Weinke....äääh... vergessen Sie das bitte wieder, ich habe nichts gesagt. Es gibt keinen königlichen geheimen Weinkeller. Nein. Niemals. Das haben Sie sich gerade ausgedacht!


    Naja, jedenfalls haben wir keine klassischen Weinanbaugebiete. Und damit meine ich: Ich kenne keine. Aber Wein wird bei uns viel getrunken.

  • Dann sehe ich eine Möglichkeit darin, Underberger Weinbauexperten nach Pottyland zu entsenden, damit Sie heimischen Weinbau betreiben können. Der Export hiesigen Weins fürchte ich, können wir gegenwärtig nicht beginnen, wohl aber zu einem späteren Zeitpunkt auf die Agenda nehmen

  • Das klingt ebenfalls sehr fair und realistisch. Was den Export angeht, kommt es auf die Underbergener Produktionsmengen an. Sollte da ein Überschuss für den Export vorhanden sein, wäre es kein großes Problem, diesen nach Pottyland zu verschiffen. Unsere Handelsschiffe sind eh häufig in den Gewässern des nördlichen Anticas unterwegs, auch im Gebiet des benachbarten Schwion, soweit es zugelassen wird. Möglicherweise müssten wir ergänzende Regelungen mit Schwion beziehungsweise Turanien ausmachen, um die dortigen Hoheitsgewässer für den Handel mit Underbergen inklusive der Produktion von Filmszenen und dem Export von Wein zu sichern. Aber das sollte gut möglich sein, vermute ich.

  • Spricht der eigentlich immer so geschwollen?


    Ja. Mich auch.

    Wie sieht es denn mit der hiesigen Künstlerwelt aus? Ich kann mir gut vorstellen, dass es durch die Geschichte Underbergens viel aufzuarbeiten gibt, was man in unterschiedlichen Formen aufbereiten kann - Theaterstücke, vielleicht auch Filme oder Lieder. Für ein weltweites Verständnis des heutigen Underbergens wäre es doch bestimmt nützlich, diesen ein entsprechendes Forum zu bieten.

  • Kleinstkunst in Literatur und Musik gibt es durchaus.


    Aber meiner Kenntnis nach keine professionelle... wie sagt man .. "Szene"



    hat ein Deja Vu

  • Ich verstehe. Also scheitert es nicht an den Möglichkeiten, sondern mehr an den Kunstschaffenden selbst?


    Er schaut auf den Hafen - oder vielmehr: Auf einen Punkt am Horizont in grober Richtung des Hafens.


    Wie sieht es mit Handtüchern aus?


    ...murmelt er mehr zu sich selbst. Er fragt sich, ob man in Underbergen weiß, wo man sein Handtuch hat.

  • Ursächlich sind eher die Strukturen, die ein Profitum erschweren.Das geschieht nicht von Staats wegen sondern ist ebenfalls ein Symptom der Umstände nach der Flut.


    Handtücher? Eine kleine Manufaktur solcher Dinge existiert. Meines Wissen werden zweiundvierzig Waren am Tag gefertigt. Das ist ein wenig über Bedarf, wenn ich recht informiert bin.

  • Schade, dass die Assoziation von Kunst und Profit besteht. Kunst sollte frei von wirtschaftlichen Zwängen sein. Aber ich schweife ab, vielleicht denke ich auch ein bisschen sehr idealistisch darüber.


    Die Antwort bringt ihn zum Lächeln


    42 Handtücher am Tag sind eine hervorragende Menge. Schließlich sollte man immer wissen, wo sein Handtuch ist. Persönlich habe ich neben denen in meinem eigenen Haus und dem Außenministerium eines in jeder pottyländischen Botschaft - und natürlich eins immer bei mir.


    Wo sehen Sie Underbergen in fünf Jahren?

  • Nun, wo kein zahlungskräftiges Publikum, da bleibt der Kunst nur, dieselbe nicht als Profession mit monetären Hintergedanken auszuüben, sondern um der Kunst willen ohne daran als Einnahme quelle zu denken


    Underbergen im Jahr 2025? Dergleichen Gedankenspiels sind nicjt meine Art. Doch ein Ziel hatte ich bereits formuliert. In ausgewählten, aber guten Partnerschaften auf Augenhöhe, welche beide Partner voran bringen und keinen übervorteilen. Möge der Hase es geben

  • Und das sollte zuvörderst der Auftrag der Kunst sein, finde ich. Schließlich ist sie es, die Missstände offen anspricht, die kreative Vorschläge macht, die Emotionen zulässt und artikuliert... In meinen Augen ist der perfekte Staat derjenige, der es schafft, diese Möglichkeiten für Künstler zu eröffnen.


    Er wartet noch darauf, dass der Satz beendet wird


    Das ist doch immerhin mal ein Ziel. Also haben Sie grundsätzlich vor, Underbergen gegenüber der Welt zu öffnen, innen zu festigen und zu erstarken, wenn ich Sie richtig verstehe.

    Wie möchten Sie diese Vorstellungen denn angehen, wenn ich fragen darf?

  • In diesen Allgemeinplätzen gesprochen: Da liegen Sie richtig.


    Um die konkrete Frage zu beantworten: Mit Gesprächen wie dem zwischen Ihnen und mir, auf welche konkrete Vereinbarungen folgen.

  • Very well, wie man wahrscheinlich in Astor sagt. Zumindest nehme ich an, dass man das dort sagt.


    Sollen wir weiter zum Gasthaus gehen?

  • Sehr gerne.


    Unterwegs sei eine Frage gestattet: Sind Sie ermächtigt, auf dieser Reise konkrete Verträge auszuhandeln, welche dann in den jeweils nationalen Gremien ratifiziert werden können?

  • Das bin ich tatsächlich. Bei uns ist der Ratifikationsweg ziemlich kurz - ich handle Verträge aus, der König ratifiziert oder gibt Verbesserungsvorschläge. In der Regel fotografiere ich den ausgehandelten Vertragsentwurf ab und schicke ihn über gesicherte Wege direkt aufs königliche Handy, wo ich relativ schnell Feedback bekomme.

  • Dann könnten wir, wenn ich das pottische Wesen richtig in Erinnerung haben, gleich im Gasthaus einen spruchreifen Vertrag aushandeln?

  • Pottyländisch :)

    Ich bin da recht undogmatisch. Ob wir einen Vertrag in einem Gasthaus, am Hafen, in einem Theater oder auf einer Parkbank aushandeln, ist mir da eins. Im Gegenteil: Ich mag es, wenn solche Gespräche abseits von irgendwelchen blendenden, prunkvollen Häusern geführt werden, die mehr Schein als Sein sind und vor allem das Ziel haben, mit Besitz anzugeben.