Büro des Präsidenten

  • Ach, ich kann auch nicht klagen, dankeschön =) Ich glaube, so allmählich habe ich mich hier in Turan eingelebt.


    Der Gesichtsausdruck bleibt zwar freundlich, aber das offene Lächeln weicht jetzt einem geschäftlichen Blick


    Herr Präsident, ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich mich direkt an Sie wende. Was ich mit Ihnen besprechen soll und möchte, fällt teilweise auch in das Ressort des Außenministers, betrifft aber auch Wirtschaft und zu einem gewissen Punkt Verteidigung beziehungsweise Militär. Wenn Sie die entsprechenden Minister und Berater deshalb zu unserem Gespräch hinzu führen möchten, wäre ich damit absolut einverstanden.

  • Das freut mich zu hören, Gnädigste.


    Hört geduldig zu und hebt bei der Erwähnung des Militärs ganz kurz erstaunt die Augenbrauen.


    Worum geht es konkret?

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Nun, mein Chef macht sich Sorgen wegen der aktuellen weltpolitischen Lage. In Renzia ist der Daivan-Konflikt weiter am Rumoren und Chinopien erscheint instabil. In Antica ist das Gebiet der früheren Adelsrepublik Anturien in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand und Staaten wie Outremer und Valorien planen dort offenbar eine militärische Aktion.

    Das alles betrifft weder die Turanische Föderation noch Pottyland direkt. Doch unser Außenminister Lord Reis versucht, vermittelnde Gespräche zwischen den beteiligten Lagern zu führen...

    ...weil er total bescheuert ist und ernsthaft glaubt, das würde etwas bringen...


    Angeblich soll Barnstorvia dort auch involviert sein. Und das Gebiet des ehemaligen Anturiens liegt direkt neben einem der Landesteile Dreibürgens. Das Ganze kann ungeahnte Ausmaße annehmen.


    Nach Ansicht unseres Außenministers bedeuten diese Zeiten und angespannten Situationen auch, dass die friedliebenden Staaten näher zusammenrücken sollten, einander unterstützen, vielleicht sogar - auch wenn kein Bündnis besteht - in Betracht ziehen, gemeinsame Stellungnahmen auszuarbeiten.


    Turanien ist aus pottyländischer Sicht einer der verlässlichsten Partner, was der Vertragsabschluss und die Entsendung meiner Person als Botschafterin nochmal unterstreichen. Zudem ist die Föderation in ihrer Regierung, ihrer Staatsform und ihrer Wirtschaft unheimlich stabil - wie auch Pottyland selbst.


    Mein Auftrag ist es, zu eruieren, ob es eine turanische Meinung zu den Krisenherden gibt und welche Möglichkeiten Pottyland und Turanien haben, zum einen die Kooperation zu vertiefen und zum anderen zu besprechen, was man noch so tun könnte. Das Ganze ist komplett ergebnisoffen. Die bisherige gute Kooperation soll aber auf jeden Fall aufrecht erhalten bleiben.

  • Denkt kurz nach, um die richtigen Worte zu finden.


    Diese Sorge ist sicherlich nicht unbegründet. Auch meine Regierung verfolgt die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Dass unser Nachbar Valorien an mehreren der Krisenherde involviert ist, trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Wir haben mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte des Konflikts mit Valorien hinter uns und waren gerade dabei, eine gewisse Normalisierung auf den Weg zu bringen. Die Entwicklung ist auch diesbezüglich besorgniserregend.


    Die Föderation ist selbstverständlich gerne bereit, gemeinsam mit Pottyland nach Lösungen für die genannten Krisen zu suchen. Dass Ihr Land gerade uns ins Auge gefasst hat, erfüllt uns mit Stolz und Freude.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Uns ist die Rolle Valoriens dabei noch nicht ganz klar. Sie sagen, sie machen diese Einsätze aus eigenem Antrieb. Auf der anderen Seite geben sie die Verantwortung für die Operationen an die Länder mit eigenem Hauptinteresse weiter - Outremer und der Teil Daivans, der sich als "Republik Daivan" bezeichnet zum Beispiel. Das erweckt ein bisschen den Eindruck einer Söldnertruppe, die sich selbst nicht als solche sehen möchte.


    Gerade die Pläne zu den anturischen Gebieten bringen uns in eine kleine Bredouille. Mit Outremer besteht ein Grundlagenvertrag und mit Livornien begann eine Annäherung...


    Leider sind die einzigen internationalen Zusammenschlüsse der Internationale Rat und der Völkerbund. Ersterer ist international nicht wirklich als Instanz anerkannt und hat seinen Sitz in Livornien, das angeblich bei der Anturien-Operation mit im Boot sein soll. Und letzterer konnte noch nicht einmal zur konstituierenden Sitzung zusammenfinden, weil Glenverness, in dem der Sitz sein soll, dicht macht.

  • Sollte ich meine Globus-Initiative wiederbeleben...?


    Ich glaube, Valorien ist unberechenbar. Vor einem Jahr war Turanien noch eine Art Erzfeind. Heute will man davon nichts mehr wissen und sucht die Aussöhnung. Ich gehe davon aus, dass das System hat. In Turanien ist nichts zu holen, also versucht man es in Anturien oder Daivan.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Globus-Initiative? ?( Tut mir leid, das sagt mir leider überhaupt nichts...


    Ich muss deutlich machen: Was in den anturischen oder daivanischen Gebieten passiert, betrifft Pottyland nicht direkt. Aber die Auswirkungen sind unvorstellbar.

    Die Spezialität des pottyländischen Militärs - die Eliteeinheit, wenn Sie so sagen möchten - besteht im Desinfizieren von Telefonen. Dafür sind wir ganz groß dabei, wenn es um humanitäre Unterstützung oder Katastrophenhilfe geht.


    Herr von Ribbenwald - ich denke, es ist in dieser Zeit notwendig, dass vertraute Partner einen Schritt weiter gehen und ihre Beziehung vertiefen. Alle friedliebenden Länder sollten noch enger zusammenrücken...


    Hab ich was Falsches gesagt? Er guckt irgendwie anders als vorher...

  • Enger zusammenrücken? Ausgezeichnet!


    Kommt etwas näher.


    Die Globus-Initiative war vor geraumer Zeit eine Überlegung von mir: eine Art lockere Version des Völkerbunds. Ohne größere Verpflichtungen, aber zur Not mit einer Stimme sprechend.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Weicht kommentarlos ein kleines bisschen zurück.


    Die Idee war noch nicht sehr weit entwickelt. Aber im Prinzip sollte dadurch die Multilateralität gestärkt werden. Viele ziehen auf verschiedenen Feldern gemeinsam an einem Strang.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Richtig, das ist keine kurzfristige Sache. Wenn Sie oder Ihre Regierung Detailvorschläge zur Ausgestaltung der Initiative haben, wäre ich durchaus dankbar. Ich betrachte Pottyland da als gleichberechtigten Partner auf Augenhöhe.


    Einzelne Schritte ließen sich sicherlich auch schon kurz- oder mittelfristig umsetzen. Die Föderation könnte beispielsweise entsprechende Foren für Vermittlungsgespräche anbieten.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Das freut mich sehr zu hören. Der internationale Ruf Pottylands scheint durch unsere lange außenpolitische Inaktivität sehr gelitten zu haben, wie mir unser Außenminister vor kurzem sein Leid geklagt hat. Unter uns gesagt - er ist ja schon sehr speziell und seine Art kommt nicht überall gut an...


    Vermittlungsgespräche sind ein gutes Stichwort! Die Daivan-Konferenz sollte ursprünglich in Chowa stattfinden. Nachdem es dort zu dem Abschuss einer Rakete kam, haben alle Beteiligten - inklusive Chowa - diese abgesagt. Auch Reis, der als Vermittler zusätzlich anwesend sein sollte, hat das Handtuch geworfen. Diesmal allerdings nicht, um es sportlich wieder aufzufangen.

    Unterhält Turanien Beziehungen zu einem der daivanischen Gebiete?

  • Das ist eine gute Grundvoraussetzung, um wirklich neutral zu vermitteln.

    Pottyland steht in Beziehungen mit Monikberg und Lord Reis wollte nach Slezsko reisen. Das sind zwei Staaten, die durch den Wijmaarer Vertrag mit der sogenannten Republik Daivan verbündet sind. Dadurch kann man unsere Neutralität möglicherweise in Zweifel ziehen.

  • Ja, bei strenger Auslegung von Neutralität wäre es denkbar, dass man dies in Zweifel zieht.

    Die Föderation wäre gerne bereit, hier zu unterstützen. Und sei es nur, um Räumlichkeiten für eventuelle Gespräche zur Verfügung zu stellen.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist

  • Das ist ein sehr großzügiges Angebot :) Allerdings müsste es dann noch einen Vermittler geben, der die Gespräche leitet. Ich fürchte, sonst könnte es da Probleme geben. Vielleicht haben die daivanischen Verantwortlichen da ja auch Wünsche.


    Ich würde das Angebot einfach mal in dieser Form weiterleiten. Letzten Endes müssen die verfeindeten Staatsmänner entscheiden, ob, wo und wie sie vermitteln lassen wollen.
    Die pottyländische Botschaft würde auf jeden Fall anbieten, auf ihrem Gelände auf pottyländische Art zur Entspannung beizutragen - ich glaube, Sie können sich in etwa vorstellen, was ich damit meine ;)

    Dieses Angebot steht für Sie natürlich auch - ich hoffe, das wissen Sie.

  • Darauf komme ich gerne zurück, Gnädigste.

    Ich bin recht zuversichtlich, dass eine gemeinsame Anstrengung unserer beiden Länder die Daivaner der Lösung ihres Konflikts einen Schritt näherbringen kann.

    Hansgar Wilhelm Leopold von Ribbenwald
    Präsident der Föderation
    Publizist