[Kursmodul] Truppführer - TRF

  • Sabientscha Partschene


    Nicht ganz, die Rückmeldungen der einzelnen Einheiten fließen in die Lagefeststellung mit ein.


    Ein Beispiel:
    Der Truppführer eines Löschtrupps meldet seinem Gruppenkommandanten, dass er sich zurückziehen musste weil der Wind gedreht hat. Diese Information stellt eine Lageänderung dar, welche nun in die Lagebeurteilung des Gruppenkommandanten einfließt, da er dem Trupp neue Anweisungen geben muss und sich die geänderte Windrichtung eventuell auch auf andere seiner Trupps oder den Einsatz als ganzes auswirkt.




    ehem. Mitglied des Chasa dal Evla cotschna" (Haus des Roten Adlers)
    ehem. Cumandant naziunal da pumpiers (Landesfeuerwehrkommandant)

  • Sabientscha Partschene



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    Als Truppführer seit Ihr nicht nur "draußen" im Einsatz,sondern Ihr könnt und werdet auch als Truppführer eines Atemschutztrupps eingesetzt werden.

    Damit kommen wir zum nächsten Punkt: Die "Besondere Verantwortung beim Innenangriff".


    Der Truppführer eines Atemschutztrupps im Innenangriff hat eine sehr hohe Verantwortung. Dies nicht nur in einsatztechnischer Sicht, sondern auch aus dem Blickwinkel der Taktik.

    Da die übergeordnete Führungskraft (z.B. Gruppenkommandant oder Einsatzleiter) üblicherweise nicht mit im Innenangriff tätig ist, ist er im erhöhten Maße auf die Rückmeldungen des Truppführers angewiesen.


    Der Truppführer wiederum muss bei den Tätigkeiten des Trupps auch abschätzen, welche Auswirkungen diese auf den Einsatzerfolg haben können. Er ist es, der bei einer drohenden Gefahr und wenn es der Luftverbraucht erforderlich macht, den Rückzug des Trupps anordnen muss.


    Um eine Atemschutzeinsatzüberwachung zu ermöglichen, hat der Truppführer zu Beginn des Atemschutzeinsatzes an die zuständige Führungskraft - jene Führungskraft, die den Befehl zum Innenangriff gibt - zu melden. Im Falle eines Atemschutznotfalles kann es für die Rettung entscheidend sein, den momentanen Aufenthaltsort des verunfallten Atemschutztrupps zu kennen. Daher ist jeder vom Einsatzauftrag abweichender Standortwechsel an die zuständige Führungskraft zu melden.


    Diese besondere Führungsverantwortung soll mit Hilfe der folgenden für den Innenangriff typischen Situationen weiter erläutert werden.



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    ehem. Cumandant naziunal da pumpiers (Landesfeuerwehrkommandant)

  • Sabientscha Partschene

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    Öffnen einer Brandraumtür


    Das Öffnen von Türen zu einem (vermeintlichen) Brandraum stellt immer ein Risiko für den Atemschutztrupp dar, da die Situation hinter der Tür immer anders sein kann, als sie eingeschätzt wurde.


    Abgesehen von dieser Gefährdung durch die unerwartete Brandentwicklung gibt es aber auch noch andere Punkte zu beachten, die nicht nur Auswirkungen für den Atemschutztrupp sondern für den gesamten Einsatzerfolg haben können.


    Ein wichtiges Ziel unserer Einsätze ist es, das Schadensausmaß nicht durch das Handeln der Feuerwehr zu vergrößern.

    Einer der wichtigsten Aspekte diesbezüglich ist dabei die Verschleppung des Brandrauches in noch nicht verrauchte Bereiche. Vor dem Öffnen einer Türe zu einem Brandraum bzw. zu einem verrauchten Bereich muss sich der Trupp daher immer überlegen, ob es zwingend notwendig ist, die Türe (jetzt) zu öffnen.


    Durch diese Tätigkeit kann unter Umständen Schaden am Gebäude oder auch die Gefährdung von Mensch und Tier erhöht werden. Daher sind die angesprochenen Überlegungen anzustellen und bei Bedarf ein alternativer Angriffsweg in Betracht zu ziehen.



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  • Sabientscha Partschene



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    Suchen & Retten


    Eine weitere Aufgabe mit hoher Führungsverantwortung ist die Suche und das Retten im Innenangriff. Dabei sind folgende Überlegungen vom Truppführer im Auge zu behalten:


    Wo mit der Suche beginnen?
    Grundsätzlich wird die Suche nach Personen dort begonnen wi die Überlebenswahrscheinlichkeit am größten ist.


    Wie ist die Suche durchzuführen?
    Für einen raschen Sucherfolg ist es notwendig eine Suche strukturiert durchzuführen. Dazu gibt es verschiedene Suchtechniken, welche je nach Situation/Bedarf angewendet werden können:

    • Die Wandtechnik:
      Sie eignet sich vor allem für die Suche in Wohnbereichen und Bereichen mit ähnlicher Struktur. Dabei hält der Truppführer mit der zuvor festgelegten Hand immer Kontakt zur Wand neben Ihm. Je nach Suchrichtung spricht man dann von rechter oder linker Hand-Technik. Die restlichen Truppmitglieder bewegen sich so mit dem Truppführer, dass möglichst viel Fläche abgesucht wird. Hierbei ist jedoch auch die eigene Sicherheit nicht zu vernachlässigen!
    • Die Tauchertechnik:
      Sie eignet sich für größere Räume mit wenig Objekten wie zB. Turnsäle. Der Truppführer bezieht in einer Ecke des Raumes Stellung. Die beiden anderen Truppmitglieder verbinden sich mit einer Leine oder der Löschleitung mit dem Truppführer. Dieser gibt nun Schrittweise sine Leine/Löschleitung frei und ermöglicht es den beiden Truppmitgliedern im Raum zu "pendeln". Dadurch wird der Raum fächerartig abgesucht.

    Es ist enorm wichtig, dass der Truppführer klare Anweisungen gibt und die Kommunikation innerhalb des Trupps funktioniert!


    Wen suchen wir?

    Das Verhalten von Personen die vor einem Brand flüchten kann sehr unterschiedlich sein. Erwachsene versuchen eher sich einen Weg ins Freie zu bahnen - also in Richtung von Fenstern oder Außentüren. Kinder dagegen verstecken sich eher vor Gefahren. Typische Verstecke sind zB. im oder unter dem Bett, unter Möbeln, etc..
    Wenn bekannt ist nach wem gesucht wird können diese Verhaltensmuster bei der Suche und unseren ENtscheidungen berücksichtigt werden.

    Ein weiterer Fall sind zB bettlägrige Personen, deren Aufenthaltsort kann meist eng eingegrenzt werden.


    Wie kann ich die Suchbedingungen verbessern?

    Generell gilt beim Innenangriff: Wie können die Bedingungen für den Atemschutztrupp verbessert werden?

    Ein sehr wirkungsvolles Hilfsmittel stellen Wärmebildkameras dar, welche die Orientierung in verrauchten Bereichen erleichtern.

    Auch Lüftungsmaßnahmen um den Brandrauch aus dem gebäude abzuführen sind eine Möglichkeit, welche durch den Atemschutztrupp selbst(zB öffnen der Fenster) oder von außen (zB. Druckbelüftung) gesetzt werden können.


    Bei allen diesen Maßnahmen ist zu beachten, dass mit der notwendigen Sorgfalt vorzugehen ist - Rauchverschleooung in bisher unverrauchte Bereiche ist zu verhindern, ebenso wie unnötige Gewaltakte bei der Schaffung von Abluftöffnungen.


    Und das allerwichtigste: die eigene Sicherheit geht vor! Ein Atemschutztrupp dem vom Feuer der Rückweg abgeschnitten ist, kann nicht mehr helfen!

    Wenn es erforderlich ist, müssen Brandbekämpfungsmaßnahmen der Menschenrettung vorgezogen werden.



    Gibt es Fragen dazu?





    blickt in die Runde



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  • Sabientscha Partschene



    Da keine Fragen auftauchn fährt Sabine mit der nächsten Folie fort.

    Kommen wir nun zum einem weiteren wichtigen Punkt - dem Verhalten an der Einsatzstelle.


    Als Truppführer müsst Ihr die Situation an der Einsatzstelle einschätzen können damit Ihr handeln könnt.

    Dazu gibt es eine Reihe von Merkregeln und Handlungshilfen.


    Die bekannteste ist die "GAMS"-Regel, sie steht für:


    • Gefahr erkennen
    • Absperren/Absichern
    • Menschenrettung
    • Spezialkräfte alarmieren


    öffnet ein Video




    Weiters gibt es die "3A"-Regel.

    Ich merke an - auch Rauch- & Brandgase sind Schadstoffe!


    • Abstand
    • Abschirmung
    • Aufenthaltszeit


    Die letzte Regel welche euch hilft die Situation einzuschätzen und so unterstützend bei der Planung eurer Handlungen wirkt ist die "4A-1C-4E"-Regel.

    Damit könnt ihr euch einen Überblick über die Vorkommenden Gefahren verschaffen.


    Gefahr Einsatzkräfte Sachwerte Umwelt Tiere Menschen
    Ausbreitung
    X X X X X
    Atemgifte
    X X X
    Amgstreaktionen X X X
    Atomare Strahlung
    X X X X X
    Chemische Stoffe
    X X X X X
    Explosion X X X X X
    Einsturz/Absturz X X X X
    Elektrizität X X X X
    Erkrankung/Verletzung X X X





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  • Sabientscha Partschene

    Ausbreitung bedeuetet generell die Ausbreitung von Gefahren, das kann die Brandausbreitung sein, oder auch die Ausbreitung eines Gefahrenstoffes oder von Atemgiften.


    Biologische Bedrohungen fallen unter Erkrankung/Verletzung.

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