Kathedrale von Tripolis


  • In der Innenstadt von Tripolis liegt die Kathedrale St. Peter und Paul der christlichen Kirche des Tripolitanischen Bekenntnisses, der etwa zehn Prozent der bathanischen Bevölkerung angehören. Sie ist die Bischofskirche von Großerzbischof Mikail Marun, dem Oberhaupt der bathanischen Christen, und zugleich das größte christliche Gotteshaus des Landes. Hier in Tripolis, der multikulturellen Seehandelsmetropole an der Straße von Nerica, leben mehrere Hunderttausend Christen.

  • Am späten Vormittag steht Großerzbischof Mikail Marun einem Bittgottesdienst vor. Mehrere hundert Gläubige sind anwesend und beten um das Gelingen der Friedenskonferenz von Bahía de Flores, an der Marun an der Seite von Generaloberst Malik al-Aswani teilnehmen wird.

  • Aufgrund der immer noch bestehenden Zensur und der geringen Opferzahl zieht der Anschlag kaum Aufmerksamkeit von internationalen Medien auf sich. Im bathanischen Sicherheitsapparat hat er aber emsige Betriebsamkeit ausgelöst. Die Christen der Kirche des tripolitanischen Bekenntnisses gelten seit Jahrzehnten als eine der Stützen der Regierung, zunächst der Haschab-Bewegung, heute des Militärrats um Generaloberst al-Aswani. Umso entschiedener muss nun gegen die Täter und ihre möglichen Hintermänner vorgegangen werden. Die Geheimpolizei vermutet eine militante Abspaltung der islamistischen Bewegung der Gemeinschaft der Gläubigen ("Harakat al-Umma") hinter dem Attentat.

    Generaloberst Malik al-Aswani
    Vorsitzender des Obersten Rates der Streitkräfte von al-Bathía


  • Die Beobachtergruppe hat Gerüchte vernommen von einem Attentat auf eine Kirche in Tripolis und lässt beim Obersten Rat anfragen, ob die Sicherheit noch gewährleistet ist.Seitens der caledonischen Beobachter, deren Träger vor der Küste als Basis ankert, fragen ob Hilfe benötigt wird.

  • Man teilt der Ansar al-Salam mit, dass man alles im Griff habe und kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Hilfe benötige man nicht.


    Generaloberst Malik al-Aswani
    Vorsitzender des Obersten Rates der Streitkräfte von al-Bathía


  • Nachdem nach Regierungsangaben ein weiterer Bombenanschlag vereitelt werden konnte, teilt man mit: Sieben Verdächtige, die allesamt der islamistischen Szene angehören, seien verhaftet worden.

    Generaloberst Malik al-Aswani
    Vorsitzender des Obersten Rates der Streitkräfte von al-Bathía


  • Die Vorbereitungen für das Christfest am 6. Januar laufen auf Hochtouren. Höhepunkt der Feierlichkeiten wird ein Gottesdienst in der Kathedrale St. Peter und Paul sein, dem Großerzbischof Marun vorstehen wird. Man munkelt, Generaloberst Aswani werde daran teilnehmen. Entsprechend hoch dürften die Sicherheitsvorkehrungen sein.

  • Der Oberste Rat der Streitkräfte lädt die Mitglieder des neuen Verfassungsrates zur konstituierenden Sitzung in die Residenz des Großerzbischofs ein. Termin: 24. Januar um 15 Uhr.

    Generaloberst Malik al-Aswani
    Vorsitzender des Obersten Rates der Streitkräfte von al-Bathía


  • Die Kirche des tripolitanischen Bekenntnisses, Gastgeber und Teilnehmer des Friedensprozesses, bereitet alles für die morgige Sitzung des Verfassungsrats vor.

  • Seit mehr als einem Jahr diskutiert, debattiert und streitet der Verfassungsrat über Auswege aus der Krise. Ein zwischenzeitlich angekündigter Entwurf für eine Übergangsverfassung wurde offenbar zurückgezogen. Hintergrund könnte sein, dass sich die Konfliktparteien angesichts der komplizierten Mehrheitsverhältnisse bislang auf keine Einzelheiten haben einigen können: Beschlüsse des Verfassungsrats benötigen zu ihrem Inkrafttreten nämlich einer Dreiviertelmehrheit. Generalmajor al-Mansur, der den Obersten Rat der Streitkräfte in der Versammlung vertritt, verliert langsam die Geduld.

  • Meine sehr verehrten Volksgenossen, Brüder und Schwestern muslimischen und christlichen Glaubens, hochverehrte Brüder dunkler Hautfarbe! Seit mehr als einem Jahr beherbergt die Kirche des tripolitanischen Bekenntnisses diesen Verfassungsrat, in den Millionen Menschen in al-Bathía große Hoffnung setzen. Seit dem Ende des Blutvergießens, des verheerenden Bruderkrieges, der unser Land an den Rand des Zusammenbruchs und vielfach darüber hinaus gebracht hat, haben wir viel erreicht. Bathani, Kuschiten und Targi stehen sich nicht länger feindselig gegenüber. In vielen Orten hat der Wiederaufbau große Fortschritte gemacht, sind die Wunden des jahrelangen Kämpfens nahezu verheilt.


    Der Verfassungsrat, dieses ehrenwerte Gremium der Versöhnung, das in diesen heiligen Hallen zum Wohle unseres gemeinsamen Vaterlandes tagt, könnte in großen Schritten vorwärts schreiten und den Neubeginn al-Bathías vorantreiben. Aber er tut es nicht! Wir alle – und da schließe ich die Vertreter meiner Konfession und auch mich selbst mit ein – haben uns in Details verfangen. Aber, liebe Brüder und Schwestern, wir brauchen keine bis ins letzte Detail perfekte Verfassung, die jeden hypothetischen Einzelfall zufriedenstellend regelt. Was wir brauchen, ist eine Grundlage. Eine Grundlage für unseren gemeinsamen Staat – mehr nicht.


    Das Volk von al-Bathía verlangt keine Bürokratie-Ungetüme, kein umfangreiches Gesetzbuch. Aber es verlangt nach einer schlichten Basis, die wir in den kommenden Jahren ausbauen und mit Leben füllen können. Ich appelliere an Sie alle: Lassen Sie Ihre Verzagtheit zurück. Seien Sie mutig und vertrauen Sie Ihren Partnern hier im Verfassungsrat und in den anderen Volksgruppen. Die Zeit des Unfriedens ist vorbei! Jetzt ist die Zeit der fortschreitenden Versöhnung. Packen wir es an!

  • Die Kirche von Tripolis veranstaltet einen Gebetsgottesdienst für die Opfer des Erdbebens in Farnestan. Außerdem sollen Hilfsgüter in das östliche Nachbarland geschickt werden.

  • Der Vorsitzende des Obersten Rates der Streitkräfte spendet der kirchlichen Hilfsaktion für Farnestan eine nicht öffentlich genannte Dinar-Summe aus seiner Privatschatulle und lässt den Großerzbischof wissen, dass er einem Hilfskonvoi ins östliche Nachbarland keine bürokratischen Hürden in den Weg legen werde.

    Generaloberst Malik al-Aswani
    Vorsitzender des Obersten Rates der Streitkräfte von al-Bathía