Das ehrt Sie, Herr Vecchio. Aber Sie wollten mit mir über die Zukunft des Fußballs in der Föderation sprechen? Das klingt, als hätten Sie Pläne... gewissermaßen Visionen... die über Atlético hinausgehen.
Büro des FFB-Präsidenten
-
-
Ich möchte dazu beitragen, dass die Föderationsliga die beste Liga der Welt wird, mit den besten Spielern und den besten Stadien.
-
Das klingt verlockend. Wir sind zwar gut, aber eine Steigerung ist sicher möglich. Wie wollen Sie das erreichen?
-
Ich würde in erster Linie bei der Talentförderung ansetzen. In anderen Ländern sind bei Vereinen Jugendinternate Pflicht. So etwas sollte auch die Föderationsliga einführen.
-
Eine interessante Idee. Wollen Sie das auch bei uns zur Pflicht machen?
Denkt dran, dass der turanische Fußball vor wenigen Jahren noch semiprofessionell war.
-
Diese Entscheidung liegt nicht bei mir. Dass muss der FFB oder die Liga entscheiden. Ich möchte bloß einen Anstoß geben.
Ich möchte aber auf jeden Fall die Jugendförderung bei Atlético ausbauen.
-
Sehr lobenswert.
Natürlich müsste das die Liga beschließen. Aber Sie können es gern vorschlagen. Vielleicht schon bei der nächsten Sitzung des Ligarats? -
Wie können darüber bestimmt diskutieren. Wann tagt der nächste Ligarat?
-
Eine reguläre Sitzung steht in nächster Zeit meines Wissens nicht an. Ich kann aber eine einberufen, wenn Sie das wünschen.
Im Moment stimmt die Vollversammlung des FFB gerade über die Teilnahme der Föderation an der Fußball-WM in Karaya ab. Sie dürfen sich gern als Vertreter von Atlético Flores beteiligen. -
Eine Sitzung des Ligarats hat für mich im Moment keine. Aber vielen Dank für Ihre hilfreichen Hinweise. Ich werde mich mit den Gepflogenheiten im FFB auf jeden Fall intensiv vertraut machen.
Wie steht der FFB eigentlich zur Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem Hauptverein?
-
Sie meinen vermutlich die Ausgliederung der Profiabteilung in ein Unternehmen, richtig? Ich hörte von solchen Modellen. Hier in Turanien war das bislang kein Thema. Vermutlich wäre das rechtlich auch gar nicht möglich. Eine entsprechende gesetzliche Regelung trat zwar vor einigen Jahren außer Kraft. Allerdings sehen die Statuten des Föderationsverbands des Turanischen Sports, dem wir als FFB ja angehören, explizit nur "Sportvereine" als Teilnehmer von offiziellen Wettbewerben vor.
-
Finden Sie nicht, dass das einer zunehmenden Professionalisierung und somit Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich im Weg steht? Oder ist das gar nicht ihr Ziel als FFB?
-
Ich maße mir da kein Urteil an. Bislang sind wir mit unserem Vereins-Modell gut gefahren. Der dritte Platz bei der Fußball-WM im vergangenen Jahr und der Halbfinaleinzug des 1. FC Turan beim diesjährigen UMSL-Pokal der Vereinigten Fußball-Ligen zeigen, dass mit dem turanischen Fußball schon jetzt zu rechnen ist. Aber natürlich kann über alles geredet werden. Wenn Sie möchten, können Sie gern einen Antrag stellen und schon wird das Thema bei der nächsten Sitzung diskutiert.
-
Sie haben recht, es kann über alles geregelt werden. Vielleicht schaffe ich es ja, den Ligarat zu überzeugen. Aber ich denke, bevor ich mich dort einmische, muss ich mich zunächst um Atletico kümmern. Wie schon erwähnt, besonders der Ausbau der Jugendarbeit liegt mit am Herzen.
Gibt es aus Ihrer Sicht noch etwas, was wie besprechen sollten?
-
-
-
Ich habe an Ihren guten Absichten nie gezweifelt, mein lieber Herr Vecchio.
Nach § 4 Absatz 3 der Satzung des Föderationsverbands des Turanischen Sports können ausschließlich Sportvereine, die Mitglied im FTS sind, an "einer vom Verband veranstalteten Liga oder Sportveranstaltung" teilnehmen. Das schließt Kapitelgesellschaften aus. Eine förmliche Auslagerung der Profi-Abteilung ist also nicht möglich. Die Spieler müssen ihre Verträge weiterhin mit dem Verein abschließen und treten für ihn an. Auch müsste sich Vecchio, wenn er nicht nur Geld investieren, sondern wirklich Einfluss auf den Club will, gemäß § 18 Absatz 4 Körperschaftsgesetzbuch in den Vereinsvorstand wählen lassen.
Um diese Restriktionen zumindest teilweise zu umgehen, könnte der Verein eine Gesellschaft für Vermarktung und sportliche Förderung gründen, die bspw. den Stadionbetrieb und das Sponsoring übernimmt oder den Spielern Prämien zahlt, die über das im Vertrag mit dem Verein vereinbarte Gehalt hinausgehen. Dann könnte umgekehrt Vecchio auch die auf diesen Gebieten erwirtschafteten Gewinne einstreichen. -
Vielen Dank. Wollen wir nun die Presse über unser Gespräch informieren?
-
Wenn Sie möchten, können wir das tun.
-
Gerne. Wie handhaben Sie das üblicherweise? PK oder Pressemitteilung?