Gerichtsverfassung

  • Herr Präsident, bereits wiederholt hat mein Fraktionskollege Saxburger im Laufe der Grundsatzdiskussionen zur Reform der Gerichtsverfassung und dieser Debatte grundsätzlich bemängelt, dass mit diesem Gesetzentwurf konstitutionelles und Verfahrensrecht "zwangsvereinigt" werden. Diese Bereiche sollten unserer Auffassung besser getrennt bleiben. Die Föderationsregierung sieht das leider anders und will die bisher geltende Allgemeine Prozessordnung durch Teil 4 des vorliegenden Gesetzentwurfs ersetzen. Damit wird die sicher nicht perfekte und auch verbesserungswürdige Verfahrensordnung, die sich aber bisher recht gut bewährt hat, deutlich verkürzt und einiger wesentlicher Regelungen beraubt. Dies kann einerseits den Gerichten einen größeren Handlungs- und Ermessensspielraum bei der Verfahrensdurchführung eröffnen, bedeutet jedoch andererseits größere Unsicherheit für die Verfahrensbeteiligten, welche dann von der Nutzung oder Nichtnutzung dieser erweiterten Spielräume durch den oder die jeweiligen Richter abhängig sind. Wir hätten uns eine, von der Reform der Gerichtsverfassung unabhängige und selbständige Überarbeitung und Modernisierung des Verfahrensrechts, auch und gerade vor dem Hintergrund der in der Vergangenheit durchgeführten Verfahren vor dem OGH gewünscht.


    Dies ist so von der Föderationsregierung nicht gewollt und somit auch nicht umgesetzt worden. Das haben wir mittlerweile akzeptiert und werden, um die sicherlich dringender notwendige Reform der Gerichtsverfassung nicht unnötig weiter zu verzögern, dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Fassung zustimmen. Dies eben vor dem von mir skizzierten Hintergund, dass sich zukünftig zeigende Mängel oder Fehler später im Wege von Gesetzesanpassungen korrigieren lassen.

    Andrin Sokolik

    Schwionischer Regierungsrat für Wirtschaft, Finanzen und Soziales
    fld_50.pngBankhaus_Sokolik_50.pngcenap_logo_50.pngSWSM_logo_50.pngGeschäftsführer der Sinaitischen Wertpapier- und Schildermanufaktur
    Vizepräsident des Stiftungsrats des Centrums für angewandte Physik
    Bankier Bankhaus Sokolik

  • Ich kann die Kritik des Kollegen Sokolik nachvollziehen. Allerdings sehe ich auch die dringende Notwendigkeit, eine neue Gerichtsverfassung zu haben. Ich spreche mich daher auch dafür aus, nun abstimmen zu lassen. Sollte der nun mehrfach nachgebesserte Entwurf noch immer nicht zu 100 Prozent passen, kann das dann zustandegekommene Gesetz immer noch geändert werden.

  • Jetzt lass halt endlich abstimmen! Das ist ja furchtbar, diese Trödelei...

    Föderationsminister für Verteidigung
    Abgeordneter der Nationalversammlung

    Co-Vorsitzender des Geeinten Turanien


    Föderationsminister für Inneres, Verteidigung und Justiz a.D.
    Föderationsminister für Inneres, nationale Sicherheit und Verteidigung a.D.

  • Ich leite die Abstimmung ein. Die Aussprache ist beendet.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    Francis Bacon