Gut.
Sie gestatten das ich mich bis dahin ein wenig frisch mache und mich auf das Treffen vorbereite?
Das Andorak-Tal
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Selbstverständlich. Wenn Sie möchten... mein Haus liegt gleich dort vorne.
Weist auf eines der Gebäude. Es liegt etwas höher und wirkt so, als sei es größer und in besserem Zustand als die anderen im Dorf.
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Sehr freundlich, vielen Dank!
geht in die gewiesene Richtung
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Peredur geht derweil zur Kirche, einem alten Gebäude in ziemlich runtergekommenem Zustand. Er läutet die Glocke schnell und laut: Ding-Ding... Ding-Ding... Ding-Ding...
Das Echo trägt den hellen Klang weit durchs ganze Andorak-Tal. -
findet das Glöckchen durchaus meditativ....
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Gegen Abend füllen sich das Versammlungshaus und der davor liegende freie Platz. Peredur steht am Zugang zu dem Grundstück und begrüßt alle Ankommenden mit Handschlag.
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begibt sich ebenfalls in den Versammlungsraum und hält sich an Peredur
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Als der Zustrom der Talbewohner nachlässt, geht Peredur in eine Ecke und stellt sich auf eine Holzkiste, damit alle ihn sehen können. Das Versammlungshaus, das einer seitlich offenen Scheune gleicht, ist dicht gefüllt, ebenso der Hof. Selbst außerhalb des Kirchhofs stehen noch Menschen.
Männer und Frauen unseres Tals, liebe Berggenossen, Ihr kennt mich: Ich bin Peredur vom Wurzelbauerhof. Ich habe die Glocke geläutet, weil ich wichtige Neuigkeiten für Euch habe. Sie betreffen unser ganzes Land, das von Katastrophen gepeinigt ist. Ich komme aus der großen Stadt Underbergen und bringe einen Gast mit: Bürgermeister Jonschomar. Er weiß wie kein Zweiter, wie es um das Land steht. Herr Bürgermeister, bitte, würden Sie Ihr Wort an die Menschen richten?
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tritt nach vorne
Vielen Dank Herr Peredur,
vielen Dank auch an Sie, liebe.. ja wie darf ich Sie nennen. Andoraktäler?
Ich fürchte, Sie kenne mich so gut wie fast gar nicht. Ich war soweit ich mich erinnre noch nie bei Ihnen hier oben.
Mein Name ist Jonschomar, ich bin seit einigen Jahren Bürgermeister und damit auch Präsident des Stadtstaates. Die Flut hat uns im letzten Jahr übelst erwischt. Bei uns blieb kaum ein Gebäude unbeschädigt.
Das war um so dramatischer, als wir eben erst dabei waren uns ganz langsam und nur aufgrund internationaler Hilfe von den Kriegsfolgen ein ganz klein wenig bisschen zu erholen. Das ist nach der Flut alles für n Arsch gewesen, wie man in Turanien sagt. Wir stehen jetzt weit hinter dem Stand der vor dem Krieg geherrscht hatte.Das hat bei uns in der Stadt dazu geführt, dass wir die Staatlichkeit aufgeben wollen. Wir wollen wieder einfach nur eine kleine Stadt sein. Mit der Führung des Staates sehen wir uns letztlich überfordert.
schaut in die Runde
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Der Bürgermeister blickt in zahlreiche rat- und ausdruckslose Gesichter. Einer der Umstehenden murmelt halblaut: "Und was heißt das?"
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Im Prinzip genau das: Die Stadt Underbergen will kein Staat Underbergen mehr sein. Wir suchen den Anschluss an wenn möglich Turanien.
Es gab dazu bereits einen ersten Entwurf mit der turanischen Regierung, der von der dortigen Nationalversammlung aber abgelehnt wurde. Die Verhandlungen dauern also weiter an.
Leider, und das ist der Grund warum ich heute zu Ihnen spreche, ist uns dabei ein Fehler von erheblichem Ausmaß unterlaufen. : Wir haben eine Volksbefragung durchgeführt... und das Andorak-Tal dabei völlig vergessen. Wir wollten besonders demokratisch sein und haben uns besonders undemokratisch verhalten. Die Abstimmung ist dementsprechend ungültig und hat keine Auswirkungen
Die Verantwortung liegt dennoch in letzter Konsequenz bei mir... -
Jemand murmelt: "Schön, dass wir auch gefragt werden..." Ein anderer ruft: "Sollen wir jetzt noch abstimmen?"
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Nein, eine nachträgliche Abstimmung wird es nicht geben.
Mein Vorschlag beinhaltet, dass ein Vertreter aus Ihrem Tal bei den anstehenden Neuverhandlungen teilnimmt.
Mein Vorschlag beinhaltet weiter, dass die Volksabstimmung, sofern die Neuverhandlungen erfolgreich verlaufen sollten, verbunden werden mit einer ohnehin fälligen Bürgermeisterwahl, bei der jemand aus dem Andoraktal kandidieren soll -
Aus der Menschenmenge ertönt deutliches Murren. Dann ergreift Peredur das Wort.
Ich glaube nicht, dass sich dafür hier jemand finden wird, Herr Bürgermeister. Für die Verhandlungen werden wir bestimmt jemanden stellen, aber Ämter in der Stadt? Dafür werden Sie hier keinen begeistern, fürchte ich.
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Es soll ja kein Kandidaturzwang werden, bitte nicht falsch verstehen. Nachdem Ihre Siedlung allerdings in der Vergangenheit in nahezu verwerflicher Form missachtet wurde, sollen Sie nun ausdrücklich mit ins Boot geholt werden.
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Das freut uns natürlich. Wir werden sehen, ob sich jemand findet. Richtig, Leute?
Einige murren wieder, andere nicken vorsichtig. Einer ruft: "Mach Du es doch", was weiteres zustimmendes Nicken auslöst.
Liebe Freunde, ich vertrete unser Tal gern bei den Verhandlungen, wenn Ihr das wollt. Aber Bürgermeister von Underbergen möchte ich nicht werden...
Vorsichtiger Applaus deutet an, dass die Bergbewohner damit einverstanden sind.
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Gut, das nehme ich als demokratischen Beschluss der Andoraksiedlung genau so mit nach Underbergen.
Ich weiß noch nicht wann die Delegation aus Turanien eintrifft, daher bitte ich noch ein wenig um Geduld.
Haben Sie aktuell noch Fragen an mich?
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Unverständliches Gemurmel ertönt, manche der Umstehenden schütteln den Kopf.
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Gut. Dann würde ich wieder zurück fahren. Gehe ich Recht in der Annahme dass Herr Peredur von nun an offizieller Verbindungsmann ist?
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Zustimmendes Nicken und Gemurmel.
Ich denke, davon können wir ausgehen.