Die pottyländische Botschafterin bereitet den Besprechungsraum in der Botschaft vor. Als Gäste erwartet sie - wie sie aus dem Wirtschaftszentrum erfahren hat - die Herren Hansgar von Ribbenwald, Sigurd Thorwald und Aribert Stockler. Thema der Besprechung ist die Frage der Kooperation zwischen den turanischen Buchverlagen und dem pottyländischen Verlag B.Ü.C.H.E.R.
Gespräche über die Kooperation der turanischen und pottyländischen Buchverlage
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TuranMedia schickt als Vertreter den Chefredakteur Print, Johannes Steinhart, zu der Besprechung.
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Die Umdisponierung bei TuranMedia erreicht die Botschafterin rechtzeitig. Der Getränkevorrat wird aufgefüllt. Zudem liegen ein paar Exemplare der erfolgreichsten Bücher des pottyländischen Verlages aus.
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Der Präsident wollte die Botschafterin schon längst mal besuchen. Daher wird er selbst an der Besprechung teilnehmen.
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Die Botschafterin lässt noch frischen Kaffee kochen und schmiert ein paar Schnittchen. Alkoholische Getränke, Tee, Wasser und ein paar Snacks stehen schon bereit.
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Stockler kommt als Vertreter der Währener Kartographischen Verlagsanstalt. Die hat zwar recht wenig mit Belletristik zu tun, sondern eher mit Sachliteratur,aber vielleicht gibt es ja auch dafür in dem Potty-Königreich einen Markt.
Hallo und einen schönen guten Tag, verehrte Frau Botschafterin.
greift sich die Hand der Hausherrin und deutet galant einen Handkuss an
Ich freue mich außerordentlich, dass mir die Ehre zuteil wurde, hier zu Ihnen eingeladen zu werden. Und ich bin schon sehr gespannt, was Sie uns vom pottyländischen Literaturmarkt berichten können und wie möglichderweise wir Turanier diesen Markt auch bereichern können.
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Sie errötet leicht bei dieser galanten Begrüßung, mit der sie nicht gerechnet hätte
Herzlich willkommen Herr Stockler - schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind
Ziel dieser Besprechung ist, dass beide Seiten gleichermaßen von einer Zusammenarbeit profitieren und ein Verständnis der Kulturen füreinander auch durch den Austausch literarischer Werke stattfindet.
Möchten Sie etwas trinken?
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Trinken? Aber gern. Es soll ja da so eine pottyländische Spezialität geben. So ein Bier mit oder ohne wilde Gurken ... oder so. Würden Sie sowas einem passionierten Biertrinker wie mir empfehlen?
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Ein wildgurkenfreies Wildgurkenbier? Aber sicher, das ist zufälligerweise sogar unser Nationalgetränk
Sie können sich sicher sein, dass in diesem Bier keine Gurken sind, denn das pottyländische Reinheitsgebot verbietet das Verarbeiten von Gurken zu Bier.
Sie beugt sich vor, um aus ihrer Minibar - die irgendjemand ganz am unteren Ende des Regals installiert hat - eine Flasche wildgurkenfreies Wildgurkenbier (WGFWGB) herauszuholen
Bitte sehr - und PORST, wie man bei uns in Pottyland sagt
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Keine Gurken drin? Sehr gut. Danke und Prost, wie auch wir in Schwion sagen.
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Sie gießt sich einen Prosecco in ein entsprechendes Glas und erhebt es
Ganz wichtig, Herr Stockler: Beim Anstoßen in die Augen schauen. Das ist bei uns so Brauch
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Erreicht die Botschaft und wird zum Besprechungszimmer geleitet. Geht dort sofort lächelnd und mit ausgebreiteten Armen auf Aurélie zu.
Meine liebe Frau Botschafterin, guten Tag!
Meine Herren...
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Sie ergreift eine der ausgebreiteten Hände und begrüßt den Präsidenten mit angedeutetem Küsschen links und rechts
Herr von Ribbenwald, wie schön, dass Sie es hierher geschafft haben
Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?
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Der Vertreter von TuranMedia ist anwesend, trinkt einen Schluck und wartet auf den Beginn der Gespräche.
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Schön, dass wir nun alle beisammen haben. Ich meine, dass wir alle beisammen sind. Verzeihung - bei so viel geballter Männlichkeit fehlen mir manchmal die Worte.
In dieser Gesprächsrunde möchte ich ergründen, ob und wie eine Kooperation pottyländischer und turanischer Buchverlage möglich und gewünscht ist, wie das konkret ausgestaltet werden könnte und überhaupt und sowieso.
Der derzeitige Sachstand ist der, dass Pottyland seine Bücher exklusiv über den Verlag B.Ü.C.H.E.R. verlegt und durch diesen in Nationen, mit denen entsprechende Abkommen bestehen, die jeweiligen Buchhandlungen beliefert. Allerdings ist der durch Pottyland festgelegte Preis nur in der pottyländischen Währung Öcken ausgegeben, die Umrechnung erfolgt jeweils vor Ort durch die Buchhandlungen, die einen geringfügigen Aufschlag zur Deckung ihrer eigenen Kosten aufschlagen.
Die turanischen Werke verschiedenster Art werden über diverse turanische Verlage veröffentlicht, die jedoch - soweit ich weiß - über keine eigene Webseite verfügen. Eine zentrale Sammlung aller in Turanien erschienenen Werke finde ich damit nicht.
Einzelne turanische Autoren - Friedbert Karlsson - haben auch bereits ihre Werke über B.Ü.C.H.E.R. veröffentlicht.
Kurz: Es besteht ein Flickenteppich, den ich sehr gerne stopfen würde.
Um eine Diskussionsgrundlage für die Zusammenarbeit zu schaffen, stelle ich einen Vorschlag in den Raum...
Sie richtet sich auf, trinkt einen Schluck Prosecco und prüft, ob sie die volle Aufmerksamkeit der Herren hat
Mein Vorschlag ist es, einerseits turanische Werke auch über den pottyländischen Verlag B.Ü.C.H.E.R. zu vertreiben - mit einer fairen Aufteilung des Gewinns, zum Beispiel 75:25 für den Ursprungsverlag.
Andererseits erhalten die turanischen Verlage die Möglichkeit, die bei B.Ü.C.H.E.R. erschienen Werke für den turanischen Markt zugänglich zu machen, mit einer entsprechenden Gewinnaufteilung.
Der Vorteil für die Kooperation mit B.Ü.C.H.E.R. - welches als Mitglied der UPE-Gruppe staatlich ist - liegt aus meiner Sicht auf der Hand: Der Verlag ist international bekannt und beliebt, vielseitig aufgestellt und übersichtlich. Alleine die Webseite nebst Vorstellung der jeweiligen Autoren findet man international eher selten.
Auch die Werke des Verlages sind unfassbar beliebt. Ich gehe davon aus, dass Sie alle die Bücher Vergeltungsschlampe, Lord Reis' Biografie Das Mädcheninternat, Die Hure (und die Nachfolgeromane) oder Die Geschichte Kastagniettistans in Ihren Regalen stehen haben und vielleicht sogar schon lasen. Natürlich ist auch Chmuhl Pansens Biografie Mein Leben auf der Überholspur einer unserer Bestseller.
Aber ehe ich mir den Mund fusselig rede und den Verlag weiter anpreise, möchte ich gerne Ihre Meinung zu der grundsätzlichen Idee und dem Diskussionsvorschlag hören
Lächelnd leert Aurélie ihr Glas Prosecco, nimmt wieder Platz und schaut die Herren erwartungsvoll an
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Verstehe ich das richtig, Frau Assar d'Or, es gibt in Pottyland nur einen Verlag?
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Ja. Es gab mal "Bücher Wurm", aber der ist auf dem Scheiterhaufen gelandet.
Ob es noch kleinere Verlage gibt, weiß ich nicht - so wirklich bekannt ist nur B.Ü.C.H.E.R.
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Auf dem... Scheiterhaufen...?
Meine Frage war mehr grundsätzlicher Natur. Es könnte also durchaus auch andere Verlage geben, es ist nicht so, dass nur B.Ü.C.H.E.R. publizieren darf.
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Naja - Unternehmen, die gescheitert sind, werden archiviert. Bei unserem Wirtschaftsministerium gibt es dafür den Begriff "Scheiterhaufen" - der "Haufen des Scheiterns" sozusagen.
Ach soooo meinen Sie das Ja klar, es könnte noch mehr Buchverlage bei uns geben. Da gibt es kein Monopol, kein Verbot oder sowas.