Ein Café in Hentschau

  • reibt sich am Kinn und trinkt noch einen Schluck Tee


    Bringen wir es auf den Punkt - Pottyland ist an einem stabilen Underbergen interessiert. Wir verurteilen jedwede Anwendung von Gewalt oder Machtübernahme durch Bedrohung.

    Ich habe vor Ewigkeiten mal die Grundsätze der pottyländischen Außenpolitik aufgestellt. Solange Underbergen weiterhin ein freies, friedliches und offenes Land bleibt, das die Menschenrechte achtet und ehrt, steht auch dem Aufrechterhalten der Beziehungen nichts entgegen. Wichtig ist aus meiner Sicht auch mit Wirkung auf andere Staaten die Legitimation der neuen Regierung durch das Volk Underbergens.


    Ein Dialog mit Slezsko wegen des aus Ihrer Sicht ungeklärten Gebiets ist unabdingbar. Ich könnte dort meditieren... medizinis.... als Mediator tätig werden, wenn das beide Seiten wünschen oder zumindest akzeptieren.

  • Wenn es nach mir geht, wird sich an den Beziehungen zu Pottyland nichts ändern.

    Und was Slezsko angeht: Ich begrüße wie gesagt jede Vermittlungstätigkeit Ihres Landes. Allerdings erwarte ich angesichts der belasteten Beziehungen nicht viel.

  • Es liegt letzten Endes in Ihrer Hand beziehungsweise der Hand des underbergischen Volkes. Ich werde gut beobachten, wie es in Underbergen weitergeht. Sollte mein Rat oder meine Meinung von Nutzen sein, lassen Sie es mich wissen.


    Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Mir ist bewusst, dass die Vorfälle im Rathaus zumindest nicht allein auf Ihrem Mist gewachsen sind. Dieser Gobberwarz ist derjenige, den es zu beobachten gilt. Lassen Sie sich von ihm nicht zu große Flausen in den Kopf setzen.

  • Er stellt sich das bildlich vor und muss ein wenig schmunzeln


    Ich wünsche Ihnen dabei gutes Gelingen.


  • Reis bezahlt seinen Tee, steht auf und klopft auf den Tisch


    Herr Egomar, danke für das Gespräch. Wir sollten in Verbindung bleiben.


    Er reicht ihm eine Visitenkarte


    Unter dieser Nummer erreichen Sie meine Sekretärin, Frau Auch. Wenn ich gerade erreichbar bin, stellt sie Sie zu mir durch, ansonsten können Sie ihr auch gerne eine Nachricht hinterlassen.

  • Passen Sie auf sich auf, Herr Egomar... und auf Underbergen. Auch wenn ich das nicht gerne sage, aber ich glaube, dass die Zukunft Underbergens zu weiten Teilen in Ihrer Hand liegen könnte.


    Auf Wiederhören.


    mit einem freundlichen Nicken verlässt Reis das Café in Richtung der Brücke, zückt sein Handy und telefoniert einen Moment lang. Wenige Minuten später kreist wieder ein Hubschrauber über Hentschau, lässt eine Strickleiter herunter und nimmt Reis, der diese elegant wie ein Rhinozeros hochklettert, wieder mit nach Pottyland

  • kommt sehr verspätet und völlig abgehetzt in Hentschau an und geht im Cafe direkt zum Tisch von Herrn Egomar


    Mein lieber Herr Egomar, ich möchte mich für die Verzögerung und für die Zeit, die ich Sie habe warten lassen vielmals entschuldigen. Aber die Arbeit in der Landesregierung nimmt mich doch sehr in Beschlag, auch wenn das in der Öffentlichkeit oftmals nicht so wahrgenommen wird. Aber nun bin ich ja hier und Sie haben, so wie ich sehe, geduldig auf mich gewartet. Dafür möchte ich mich bedanken.


    Doch nun vielleicht gleich zur Sache. Sie haben ja um dieses, eher inoffizielle Treffen gebeten. Was liegt Ihnen auf dem Herzen und womit kann ich Ihnen vielleicht sogar helfen?

    fld_50.pngAttila Saxburger
    Landeshauptmann der Republik Schwion
    Vorsitzender Richter am Obersten Gerichtshof a.D.
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    Jeder kann sagen, was er denkt.
    Er muss es nur tun - Denken. (A.S.)

  • Vielen Dank, dass Sie es einrichten konnten.


    Hatte sich kurz höflich erhoben und wartet nun, bis Saxburger sich hingesetzt hat.


    Sie sind über die jüngeren Ereignisse in meiner Heimat unterrichtet, nehme ich an?

    Ich konnte die Erhebung der Gobberwarz-Bewegung in geordnete Bahnen umleiten und einen revolutionären Umsturz verhindern. Die bewaffneten Kräfte dienen nun der Sicherung gegen schlesische Milizen, die das Gebiet des alten Somas heimsuchen. Und hier kommen nun Sie bzw. die Föderation ins Spiel. Mein Land ist den Angriffen schutzlos ausgeliefert. Wir haben uns nun durchgerungen, im befreundeten Ausland um Unterstützung anzufragen, zum Beispiel um eine Art diplomatisches Protektorat.

    Teile unseres Rats könnten sich die Futunische Hegemonie als Schutzmacht vorstellen, mit der wir wirtschaftlich eng zusammenarbeiten. Ich selber lehne eine solche Bindung an ein Land am anderen Ende der Welt aber ab. Mir schwebt eine Zusammenarbeit mit der Föderation vor. An einen staatsrechtlichen Beitritt, wie ihn die Jonschomar-Administration einmal überlegt hat, ist natürlich nicht gedacht. Underbergen oder Soma soll seine förmliche Unabhängigkeit behalten.

  • Nun, ich bin über die Lage und Entwicklungen in Underbergen im Groben informiert. Auch die Zuspitzung der Lage bezüglich Slezsko wird von uns hier in Schwion mit Sorge verfolgt. Natürlich sind wir an Stabilität und Frieden in unserer Nachbarschaft sehr stark interessiert und wir waren und sind immer noch bereit, Underbergen bei seiner friedlichen Entwicklung zu unterstützen. Dies auf Seiten Schwions jedoch schwerpunktmäßig, wie bisher auch schon praktiziert, im wirtschaftlichen Bereich und auf dem Gebiet der Infrastruktur.


    Was eine politische, diplomatische oder gar militärische Unterstützung oder Hilfe angeht, kann ich als schwionischer Landespolitiker Ihnen und Underbergen jedoch keine konkreten Zusagen machen. Für derartige internationale Beziehungen und Zusammenarbeiten ist ausschließlich die Föderation zuständig. Der richtige und einzige Ansprechpartner für Ihre Idee einer engeren und auch offiziellen Zusammenarbeit zwischen Underbergen und der Föderation ist daher die Föderationsregierung in Turan.

    fld_50.pngAttila Saxburger
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  • Das ist mir durchaus klar, Herr Landeshauptmann. Ich dachte mir, Sie als Freund Underbergens, der mit der Materie vertraut ist, könnte sozusagen bei der Föderation in unserem Sinne vorfühlen.

  • Hm, lieber Herr Egomar, mein Draht zur Föderationsregierung ist nicht gerade der dickste oder heißeste. Ich glaube daher nicht, dass ich da viel für Underbergen tun kann.


    Und sicher ist Ihnen bekannt, dass ich persönlich zu Underbergen, sagen wir es mal vorsichtig, ein eher gespaltenes Verhältnis habe. Einerseits sind Sie natürlich unsere direkten Nachbarn, und da bin ich schon an guten Beziehungen, gerade und vor Allem zum Wohle der Einwohner Underbergens interessiert. Andererseits habe ich nach dem damaligen Gespräch in Underbergen mit den Herren Jonschomar und Peredur doch grundlegende und tiefsitzende Vorbehalte gegen das offizielle Underbergen. Jeder Vertreter, der aktuell für die Freie Stadt Underbergen zu sprechen vorgibt, muss mir erst einmal beweisen, dass er tatsächlich von den Einwohnern dazu legitimiert ist und für eine Mehrheit von ihnen spricht. Nicht dass Sie das als Ablehnung Ihrer Person verstehen, lieber Herr Egomar, aber ich hoffe Sie haben Verständnis, dass ich nach der Episode Jonschomar-Peredur, den Entwicklungen danach und unter Beachtung der jüngsten Ereignisse in Underbergen doch sehr zurückhaltend bin. Ihre Bezeichnung "Freund Underbergens" für mich, trifft also leider nicht so richtig zu, zumindest derzeit.


    Nichtsdestotrotz können und sollten Sie natürlich versuchen, Kontakt mit der Föderationsregierung aufzunehmen und Ihre Anliegen dort vorzubringen. Aber ich will es Ihnen gleich ehrlich sagen: Seitens Schwion sollten Sie aktuell noch nicht auf allzu starken politischen Rückenwind hoffen.

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  • Das ist natürlich bedauerlich. Ich hatte auf etwas mehr Unterstützung gehofft – zumal ich Ihnen versichern kann, dass die Ära Jonschomar und alles, was sie mit sich brachte, beendet ist.

  • Nun, dass die "Ära Jonschomar", wie Sie es nennen, beendet ist, mag für Sie vielleicht erfreulich sein. Für mich ist jedoch leider nicht so recht erkennbar, ob das, ich will es einmal so nennen "Intermezzo Oberörf" und die Abläufe danach, bis hin zu den aktuellen Zuständen für Underbergen und seine Bevölkerung wirklich besser sind. Und ich kann, wie schon gesagt, auch Ihre Legitimation, für das Underbergener Volk zu sprechen nicht verifizieren.


    Aber wenn es Ihnen aktuell sowieso vorrangig um diplomatische Unterstützung für Underbergen auf internationaler Ebene geht, ist eben ausschließlich die Föderation Ihr Ansprechpartner. Schwion wird Ihnen sicher keine Steine in den Weg legen, wenn Sie die Föderation für ein "diplomatisches Protektorat" gewinnen wollen. Bei einer aktiven Unterstützung dazu werden wir uns, derzeit zumindest, jedoch eher zurückhalten.

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