Die Luftwaffenbasis nahe Masqat wird in Alarmbereitschaft versetzt, nachdem sich der Feindkontakt bestätigt hat. Das volle Ausmaß des Angriffs auf al-Bathía ist indes noch nicht zu überblicken. Man fordert dringend Verstärkung in Samarkand an.
Der Tarik-Pass
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Für alle Beteiligten überraschend erhalten die Verbände des Schwarzen Hahns den Befehl, die Operation "Tanzender Derwisch" abzubrechen und sich ins Schwarzhahnland zurückzuziehen.
Dementsprechend wird die Absetzbewegung eingeleitet. Nachhuten decken die sich nach Süden bewegenden Truppen. Wie bisher schon überwachen Drohnen und Leichtflugzeuge grossräumig den Einsatzraum, um allfällige feindliche Bereitstellungen sofort ausfindig machen und anschliessend zerschlagen zu können.
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Die bathanischen Kommandeure in der Gegend haben den beginnenden Rückzug mangels Aufklärung noch nicht registriert. Ein Militärkonvoi aus An-Nabta nähert sich derweil mit brisanter Fracht den Frontstellungen.
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Der Militärkonvoi wird von einer Aufklärungsdrohne gesichtet. Der in der Luftwaffenbasis zuständige Operationsoffizier meldet die Sichtung dem Kommandeur der 2. Schwarzhahn-Freiwilligen-Division, welcher einen Luftangriff mit Düsenjets auf die feindliche Lkw-Kolonne befiehlt.
Auf dem Rastowin International Airport (dem einzigen Flugplatz im Schwarzhahnland, welcher über eine betonierte Piste verfügt) starten kurz darauf vier Kampfjets in Richtung al-Bathía. Der Anflug wird einige Zeit brauchen.
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Die vier Kampfjets sind bei der feindlichen Lkw-Kolonne angekommen und bombardieren diese.
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Die wenigen Überlebenden des Konvois weisen offenbar Anzeichen von Atemwegserkrankungen auf.
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Die planmässigen Absetzbewegungen der Truppen des Schwarzen Hahnes gehen rund um die Uhr weiter. Nur Nachhuten decken noch den nördlichen Eingang zum Tarikpass.
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Die überraschenden Absetzbewegungen sprechen sich auf bathanischer Seite herum und führen in manchen Truppenteilen zu Euphorie. Vom Oberkommando kommt der Befehl, in die vom Feind verlassenen Gebiete nachzustoßen.
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Obwohl es die Nachhut-Kommandeure des Schwarzen Hahns in den Fingern juckt, die nachrückenden bathanischen Truppen mit Hinterhalten, Überfällen und überraschenden Angriffen zu belästigen und Schlachtenruhm zu gewinnen, siegt die Vernunft und insbesondere ein Machtwort des Kommandeurs der 2. Schwarzhahn-Freiwilligen-Division: Er verbietet offensive Aktionen und will nicht in den letzten Stunden noch völlig unnötige Verluste kassieren. Insbesondere verboten werden Einsätze der Luftwaffe; auf keinen Fall soll noch ein teures Luftfahrzeug geschrottet werden.
Um seine unterstellten Kommandeure der Nachhuten aber nicht ganz zu enttäuschen, gibt der Divisionskommandeur 1.000 Schuss 155mm-Sprenggranaten für die 16 hochmobilen Artilleriegeschütze der Division frei. Damit dürfen Feuerüberfälle auf erkannte bathanische Truppen geschossen werden.
Keine Stunde später hört der Divisionskommandeur dann auch schon das dumpfe Grollen von Abschüssen seiner schweren Artillerie: Jede der beiden Batterien zu acht Geschützen der Division schiesst einen Feuerüberfall mit 40 Schuss 155mm-Sprenggranaten mit dem sogenannten Time on Target-Verfahren. Dabei explodieren in einem Zielgebiet von 200m x 200m2 quasi aus dem Nichts 40 schwere Sprenggranaten praktisch gleichzeitig. Damit sind von 25 bewilligten Feuern (1.000 Granaten / 40 Granaten pro Feuerüberfall) 2 geschossen. es bleiben noch 23 bewilligte Feuerüberfälle, welche die Kommandeure der Nachhuten mit der Artillerie schiessen dürfen.
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Die Bathanis werden unangenehm überrascht von dem feindlichen Feuer. Als Antwort richten sie ihrerseits schwere Artillerie auf die Berge, wo die Rückzugsrouten des Feindes verortet werden.
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Die von den Nachhutkommandeuren angeforderte Luftwaffenunterstützung wird vom Divisionskommandeur abgelehnt. Zwar reizt es ihn mächtig, derart lohnende Ziele wie die Artillerie der Bathanis zu bombardieren, aber wenn ein 70 Mio. Astor-$ teurer Kampfjet jetzt in den letzten Stunden des al-Bathía-Einsatzes noch verlorengeht, wird ihn der Zwölferrat vor ein Standgericht stellen.
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Zwar hat das bathanische Störfeuer (bis jetzt noch) keine Verluste unter den auf dem Tarik-Pass aufkolonnierten Einheiten gefordert, doch treibt es die Truppen zu schnellerem Abzug nach Süden ins Schwarzhahnland an. Die Kommandeure fluchen darüber, dass sich die Nachhuten auf Artillerieduelle mit den Bathanis eingelassen haben und sie jetzt die Zeche dafür zahlen müssen.
Derweil schiessen die beiden Batterien der 2. Division die Feuer Nummer 3 und 4 und machen dann sofort Stellungswechsel. Den Nachhuten und der Artillerie ist es völlig egal, ob in den Bergen und in Passnähe Störfeuer der Bathanis liegt.
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Der lokale Kommandeur der Bathanis überlegt, ob er Luftunterstützung aus Masqat anfordern soll, entscheidet sich aber schließlich dagegen und lässt stattdessen nur die Artillerie weiterfeuern.
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Das Oberkommando verlangt einen aktuellen Bericht: Wie ist die Lage an der Front?
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Die letzten Einheiten des Schwarzen Hahns haben den Tarikpass durchquert und sind wieder hinter die Grenzen des Schwarzhahnlandes zurück. Die eingesetzten beiden Divisionen bleiben noch mobilisiert und südlich des Passes in Bereitschaft für den Fall, dass die Bathanis nachstossen sollten. Aber damit rechnen die Divisionskommandeure nicht. Falls die Bathanis es wagen sollten, ins Schwarzhahnland einzumarschieren, würden sie die militärischen Fertigkeiten von zwei vollständigen Schwarzhahn-Divisionen in einer grossen Feldschlacht kennenlernen.
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Die Bathanis setzen dem Feind nicht nach, sondern beobachten nur, um sicherzustellen, dass er über Pass und Grenze abzieht. Der örtliche Kommandeur schickt derweil einen Bericht nach Samarkand.
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Die Wachposten der bathanischen Armee melden nach Samarkand: Keine besonderen Vorkommnisse an der Grenze zum Schwarzhahnland.