Ordert im Vorzimmer drei Kaffees.
Nun, Genosse Esau, Sie haben das schon richtig eingeordnet...
Für Ihre Kontakte können Sie zweifelsohne aus familiären Gründen nicht übermäßig viel. Dafür, dass Ihr Bruder und Ihre Mutter für die Konterrevolution stehen, auch nicht. Das Verhängnisvolle an Ihrem Handeln ist aber, dass Sie die Kontakte zu Ihrer reaktionären Familie nicht nur nicht abgebrochen haben. Sie haben nach den uns vorliegenden Informationen auch aktiv Partei ergriffen – zuungunsten des Staates und zum Schaden mindestens einer Person, die sich im Haushalt Ihrer Mutter in einem ausbeuterischen Dienstverhältnis befand und offenbar noch immer befindet.
Genosse Esau, niemand wirft Ihnen vor, dass Sie Ihrer Mutter einen kleinen Gefallen taten, als Sie die Genossen vom Ministerium wegschickten. Das mag aus rein menschlicher Sicht verständlich gewesen sein. Aber Sie sind nicht irgendwer. Sie kein einfacher Genosse in der Provinz. Sie sind Staatsratsvorsitzender und Erster Sekretär des ZK. An Ihrem Handeln misst man den Sozialismus in unserem Land! Und wir müssen alles vermeiden, was auch nur im geringsten den Eindruck entstehen ließe, der Vorsitzende des Staatsrats der Flandrischen Demokratischen Republik mache gemeinsame Sache mit konterrevolutionären Elementen oder dulde auch nur die Extravaganzen der Bourgeoisie. Der Staatsratsvorsitzende muss unbestechlich sein!