Am Rande der bengalischen Hauptstadt versammeln sich mehrere Dutzend Einheimische und Fremde, um gemeinsam in die nördlichen Berge zu ziehen.
Expedition in die nördlichen Berge
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Der Händler aus Übersee ist natürlich mit dabei. Gespannt, erwartungsvoll, ja auch ein wenig angespannt.
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Shazam beaufsichtigt die Vorbereitungen, die sich aufgrund einer außergewöhnlichen sommerlichen Hitzewelle verzögert hatten. Als er Notaras sieht, eilt er auf ihn zu.
Baratawa ke ulati, ehrenwerter Graf.
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"Á la bùn dí, ehrenwerter Handelsfürst."
Zu diesen Worten verneigt er sich.
"Ich gebe zu, etwas aufgeregt zu sein."
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Puduchepa übersetzt gewohnt geflissentlich.
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Wer eine Reise tut, dem öffnet sich die Welt, ehrenwerter Graf.
Und wie ich sehe, sind die Vorbereitungen nahezu abgeschlossen. Möchten Sie zu den Männern sprechen?
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Nachdem Puduchepa übersetzt hat, antwortet der Graf:
"Ja, möchte ich."
Dann wendet er sich an die Mitreisenden:
"Männer! Wir werden nun in die Ferne aufbrechen, so wie auch ich bereits aus aus der Ferne hierher kam. Wir wollen sehen, was diese Länder, was diese Stämme uns zu bieten haben. Reich belohnt, dessen bin ich sicher, werden wir wieder heimkehren, dank der Umsicht und Vorsorge meines Freundes hier, des ehrenwerten Shazam Adamu. Auf den Erfolg! Auf das Kennenlernen!"
Mit diesen Worten weist er auf Shazam Adamu und trinkt einen Becher Wasser.
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Auch Shazam spricht ein paar Worte. Dann nickt er dem Grafen zu, um ihm zu signalisieren, dass man aufbrechen könne.
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Was dieser mit einer angedeuteten Verneigung beantwortet.
"Los gehts."
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Mit einer Reihe altertümlicher Geländefahrzeuge bricht man auf.
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Solche Fahrzeuge kennt er noch aus seiner Zeit bei den Legionen. Damals, vor der Modernisierung der Streitkräfte. Der Graf schaut erstaunt, denn er hatte mit derartigen Fahrzeugen in Bengali nicht gerechnet. Offenbar ist das Land, zumindest in Teilen, weiter entwickelt als gedacht. Das befindet er für gut.
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Mit entsprechenden Verbindungen kommt man auch in Bengali an relativ moderne Technik. Und Shazam hat sehr gute Verbindungen. Die Fahrt geht zunächst ohne besondere Vorkommnisse von Radeshasa aus nach Norden. Die Anzeichen menschlicher Zivilisation nehmen immer schneller ab. Parallel dazu kommen die Berge näher und die Befahrbarkeit des Untergrunds wird schlechter.
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Der Graf bestaunt die Landschaft.
"Diese Gegend ist wohl recht dünn besiedelt?"
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"Ja, die Gegend ist bergig und nur dünn besiedelt."
Das Gespräch übersetzt Puduchepa für Herrn Adamu.
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In der Tat, ehrenwerter Fürst. Die Besiedlung konzentriert sich auf Radeshasa und dessen Umland. Richtung Norden leben nur wenige Menschen. Erst wieder hinter der Bergkette, die wir dort am Horizont sehen. Dies sind die Völker des äußeren Reichs, zu denen auch Ihre Übersetzerin gehört: Sie haben eine andere Muttersprache als wir, kleiden sich anders und habe andere Bräuche und Traditionen. Aber sie leisten dem Radesha-Radesha seit Jahrhunderten Tribut.
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"Also ist Bengali ein Vielvölkerstaat - genau wie meine Heimat. Ich bin gespannt auf die Menschen dort."
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Bengali im eigentlichen Sinn ist kein Vielvölkerstaat. Anders als man im Ausland oft meint, ist Bengali auch nur das Land zwischen den Bergen im Osten und dem Umland der Hauptstadt Radeshasa, manchmal noch erweitert um die Wüste bis zum Meer. Hier leben von Ausnahmen abgesehen die Ba-Angala, die "Söhne der Angala". Man könnte sie ethnische Bengaler nennen. Den Völkern, die die Wüste als Händler oder Nomaden durchziehen, oder den Stämmen in den Bergen im Norden mangelt es am edlen bengalischen Blut. Sie gehören daher nach traditioneller Sicht nicht zu Bengali, dem "Land der Söhne der Angala".
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Nachdem Puduchepa übersetzt hat stell Notaras eine Frage.
"Aber sie sind tributpflichtig? Kontrolliert Radeshasa diese Gebiete?"
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Diese Gebiete sind dem Radesha-Radesha seit Jahrhunderten tributpflichtig. Das ist heiliges Gesetz. Niemand stellt dies in Frage.
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"Dann ist dies also geklärt."
Hoffentlich ist dies auch allen Stämmen hinlänglich bekannt.