Beiträge von Lord Reis

    Es liegt letzten Endes in Ihrer Hand beziehungsweise der Hand des underbergischen Volkes. Ich werde gut beobachten, wie es in Underbergen weitergeht. Sollte mein Rat oder meine Meinung von Nutzen sein, lassen Sie es mich wissen.


    Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Mir ist bewusst, dass die Vorfälle im Rathaus zumindest nicht allein auf Ihrem Mist gewachsen sind. Dieser Gobberwarz ist derjenige, den es zu beobachten gilt. Lassen Sie sich von ihm nicht zu große Flausen in den Kopf setzen.

    reibt sich am Kinn und trinkt noch einen Schluck Tee


    Bringen wir es auf den Punkt - Pottyland ist an einem stabilen Underbergen interessiert. Wir verurteilen jedwede Anwendung von Gewalt oder Machtübernahme durch Bedrohung.

    Ich habe vor Ewigkeiten mal die Grundsätze der pottyländischen Außenpolitik aufgestellt. Solange Underbergen weiterhin ein freies, friedliches und offenes Land bleibt, das die Menschenrechte achtet und ehrt, steht auch dem Aufrechterhalten der Beziehungen nichts entgegen. Wichtig ist aus meiner Sicht auch mit Wirkung auf andere Staaten die Legitimation der neuen Regierung durch das Volk Underbergens.


    Ein Dialog mit Slezsko wegen des aus Ihrer Sicht ungeklärten Gebiets ist unabdingbar. Ich könnte dort meditieren... medizinis.... als Mediator tätig werden, wenn das beide Seiten wünschen oder zumindest akzeptieren.

    Sollte das Volk Underbergens mehrheitlich für eine Umbenennung des Staates stimmen, wäre das aus meiner Sicht unproblematisch.


    Er trinkt sehr genüsslich einen weiteren Schluck Tee


    Aber es ist nicht an mir, über die Zukunft Underbergens zu bestimmen. Ich kann Ihnen nur sagen, was Pottyland als Reaktion auf verschiedene Szenarien erbringen würde und welche Möglichkeiten ich sehe.


    Was ich allerdings wirklich nicht verstehe: Isomir war ein großes Tier im alten Soma. Er wurde Oberörf und Bürgermeister und machte auf mich den Eindruck, besonnen und bedacht zu handeln. Wir sind durch das Andoraktal gelaufen und haben uns über Marienkäfer unterhalten.

    Und jetzt, bei dem ersten kleinsten Zeichen von Widerstand - Sie haben Recht, als "Putsch" kann man das wirklich nicht bezeichnen, zu einem Staatsstreich gehören noch ganz andere Zutaten - wirft er das Handtuch.. oder vielmehr die Kutte. Er zeigt sich als der, der er ist, vor einer kleinen Auswahl von Menschen statt medienwirksam auf dem Marktplatz. Und er legt seine Ämter nieder.

    Haben Sie den Ansatz einer Erklärung dafür?

    Ob wir das letztgenannte durchführen können und akzeptiert werden, kann man kritisch betrachten. Irgendwoher kam ja ein Hilferuf, aufgrund dessen wir überhaupt im Rathaus anwesend waren. Ich habe das Gefühl bekommen, man wollte uns damit sprichwörtlich "vor den Karren spannen".


    Die Bevölkerung Underbergens hat ihre geteilte Meinung. In meinen Augen ist es an den Verantwortlichen in Underbergen, dort durch demokratische Wahlen Klarheit zu schaffen. Wenn es die Verfassung ermöglicht, rege ich da sogar eine basisdemokratische Entscheidung zur Wahl des neuen Bürgermeisters ein. Bei der überschaubaren Einwohnerzahl Underbergens halte ich das für realistisch.


    Bei einer solchen Wahl könnten Delegierte aus Pottyland auch als eine Art "internationale Wahlbeobachter" fungieren, das könnte ich mir vorstellen.


    Ein zerstrittenes Volk zu vereinen ist eine schwierige Aufgabe. Ich nehme an, dass gerade die Bewegung für ein "Neues Soma", wie Sie sagen, erhebliche Probleme mit Pottyland und vor allem mir als Vermittler haben könnte - nicht zu Unrecht, zuvorderst handelt es sich hier ja um eine innenpolitische Angelegenheit Underbergens...

    Es gefällt mir, dass Sie die kleinen Schritte nicht aus den Augen verlieren.


    Mit Slezsko bestehen von Seiten Pottylands - wie Sie sicher wissen - ebenfalls diplomatische Kontakte. Gerade Präsident Hora machte mir da einen sehr vernünftigen Eindruck, man konnte gut mit ihm reden. Eine Annäherung Slezskos und Underbergens würde ich begrüßen und hierfür gegebenenfalls als Mediator bereitstehen. Pottyland ist an Stabilität und Frieden in Antica interessiert, wobei "Frieden" nicht bloß die Abwesenheit von Krieg ist.


    Er drückt den Teebeutel aus, legt ihn gemächlich beiseite und trinkt betont langsam kleine Schlucke seines Pfefferminztees. Gerade als er den Eindruck hat, dass Egomar etwas sagen möchte, stellt er die Tasse ab und sagt sehr deutlich


    Danke für die Entschuldigung der Vorgänge im Rathaus. Ich nehme sie an. Schade, dass Aurélie gerade nicht dabei ist - sie hat erheblich mehr miterlebt als ich... wobei man fairerweise zugeben muss, dass sie vielleicht ein bisschen übertrieben haben könnte. Sie sah sich bedroht und ist passionierte Kampfsportlerin sowie Ex-Kellnerin. Da sind die Reflexe schon sehr geschult.

    Daraus schließe ich, dass es zwischen Slezsko und Underbergen nie eine vertragliche Grundlage zur Aufteilung des früheren somanischen Staatsgebiets gab. Ist das richtig?


    Auch wenn ich weiß, dass es durch die nicht sonderlich alte Geschichte zwischen Slezsko und Underbergen nicht unbedingt freundschaftliche Gefühle gibt: Die Frage der Zugehörigkeit des Landes ist zu klären. Ein Niemandsland sollte es nicht geben.

    Es liegt ein klares Missverhältnis der Kräfte Slezskos und Underbergens vor. Egal, welche Pläne hier in Underbergen geschmiedet werden - Slezsko wird da ein Wörtchen mitreden bzw. mitzureden haben.


    Aber das kurz an den Rand gestellt: Was stellen Sie sich vor, wie es mit Underbergen weitergeht? Wirtschaft und Politik waren da gerade erst im Begriff, sich ansatzweise zu stabilisieren. Das Abdanken des Oberö... Isomirs und das Auftreten der... "Herren" mit den Messern sorgt nicht gerade für Stabilität, im Gegenteil. Underbergen ist ohne Oberhaupt, es sollten unverzüglich Wahlen eingeleitet werden.

    Da decken sich meine Informationen mit Ihren. Und das ist in meinen Augen ein gutes Zeichen. Veränderungen des Staatsgebiets gehen nur, wenn auch wirklich alle Beteiligten damit einverstanden sind. Nordhanar und Korland haben eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Die stößt zwar stellenweise ebenfalls auf Widerstand, diente letztllich jedoch dazu, einen Konflikt gewaltfrei zu beenden. Zunächst...

    Slezsko hat sich damit gegen eine Annektierung fremden Staatsgebietes ausgesprochen. Allerdings stellt sich mir die Frage, inwieweit die offiziellen Karten dann den tatsächlichen Sachstand darstellen. Das betreffende Gebiet - ist das derzeit komplett unabhängig oder steht es auch unter schlesischer Verwaltung?


    Vielleicht trügt mich meine Erinnerung da, aber kann es sein, dass Soma am Ende eine absolute Monarchie und unter Isomir eine autokratische Republik ohne Verfassung war? Ich habe ein wenig recherchieren lassen...

    Dass es einmal einen Staat dieses Namens gab, ist mir bekannt - auch, dass er zerfallen ist. Durch das Buch des Herrn Gobberwarz habe ich mich da auch noch ein bisschen in seine Sichtweise einlesen können - die mir, nebenbei erwähnt, nicht sonderlich zusagt.


    Von mir aus kann die gewählte Regierung Underbergens ihren Staat so benennen, wie sie möchte - solange der Name nicht bereits anderweitig vergeben ist, versteht sich. Doch dafür müsste es erst einmal wieder eine geben. Die Freie Stadt Underbergen existiert völkerrechtlich gesehen noch in dieser Form, sie wurde nicht aufgelöst - wie gesagt: Aus der Sicht des Königreichs Pottyland. Es besteht ein Grundlagenvertrag mit der Freien Stadt Underbergen, in der die territoriale Integrität gewährleistet wird und die geltenden Grenzen anerkannt werden.


    Aber etwas anderes - Sie sprachen von einem Gebiet, das als Bestandteil Slezskos auf Karten verzeichnet sei. Würden Sie mir ein bisschen näher erläutern, was Sie damit meinen?


    Die Getränke werden gebracht und Reis zupft auf enervierende Art und Weise an dem Bändsel, an dem der Teebeutel hängt

    Er deutet auf ein Café ganz in der Nähe und einen dort freistehenden Tisch


    Setzen wir uns doch erst einmal. Ich glaube, eine Tasse Tee wäre dem Gespräch angemessen. Wie sehen Sie das?


    Nachdem beide sich gesetzt haben werden und ihre Getränkebestellung aufgegobten, setzt Reis an:


    Ich will klarstellen, dass Pottyland die Freie Stadt Underbergen als souveränen Staat anerkennt, ebenso wie die Slezska Republica. Dass Herr Isomir seine Ämter offenbar niedergelegt hat oder sie als niedergelegt betrachtet, hat er mir gegenüber selbst geäußert. Aus meiner Sicht fehlt der Freien Stadt Underbergen daher derzeit ein Oberhaupt.


    Eine Neuordnung politischer Gegebenheiten sehe ich aus diesem Grund auch nicht, insbesondere keine demokratische Legitimation des Handelns innerhalb der Freien Stadt Underbergen. Ein Staat mit Namen "Soma" ist aus meiner - und damit aus pottyländischer - Sicht nicht existent.


    Was stellen Sie sich vor, wie soll es mit dem autonomen Gebiet Underbergens weitergehen? Werden Wahlen abgehalten? Gibt es Bestrebungen zur Änderung des Staatsgebiets? Was ist überhaupt der jetzige Plan?

    Erneuter Schwenk auf die Studenten. Manche scheinen überhaupt nicht mitbekommen zu haben, was der Prof da gerade sagte. Wilmara wirkt immerhin nicht mehr ganz so müde wie am Anfang der Szene.


    Waren die Dialoge eigentlich komplett festgeschrieben oder habt ihr da gelegentlich improvisiert?

    Ich muss sagen: Für die damalige Zeit sind die Überblendungen und Effekte aber sehr gelungen.


    Ob er das ernst oder ironisch meint angesichts der Tatsache, dass zwischendurch ein Assistent eine Gummipalme durch das Bild trägt, kann dahingestellt bleiben.

    Er schaut den beiden skeptisch hinterher, während er Egomars Hand zum Gruß mit festem Druck schüttelt


    Dann setzen wir uns mal und Sie erzählen mir, was Sie mir erzählen möchten. Es sollte besser gut, verbindlich und gewaltfrei sein. Dass man uns hier zusammen sieht, dürfte alleine schon die Gerüchteküche zum Kochen bringen. Darum habe ich mir vorsichtshalber etwas mitgebracht...


    Er knöpft sein Hemd leicht auf, unter dem ein T-Shirt hervorblitzt, auf dem der Satz "Ich habe nichts mit dem Putsch in Underbergen zu tun" zu lesen ist. Schnell knöpft er es wieder zu.

    Als er Egomar ankommen sieht und feststellt, dass er nicht alleine ist, nimmt er noch einen tiefen Zug, ehe er die Zigarette ausdrückt und ordnungsgemäß entsorgt. Mit ernstem Blick und zum Gruß ausgestreckter Hand geht er auf ihn zu.


    Hallo Herr Egomar. Ich dachte, Sie kommen allein?

    Um pünktlich zur Verabredung zu erscheinen und einen nicht zu unspektakulären Auftritt zu haben, lässt sich Reis mit einem Hubschrauber so nah heranfliegen, wie es erlaubt ist, und seilt sich von diesem spektakulär ab. Nachdem er sich von Seil und zugehörigem Geschirr gelöst hat und beides wieder in den Heli gezogen wird, rückt er sein Sakko gerade und zündet sich eine Zigarette an. Die Leute, die ihn dabei anstarren, beachtet er nicht, sondern geht zielstrebig an allen Cafés entlang und lässt seinen Blick über die dort sitzenden Gäste schweifen. Er sucht Egomar.

    Reis tut so, als würde er in einen Terminkalender schauen. Tatsächlich schreibt er das Datum auf einen Zettel, versehen mit einem Fragezeichen, und hält ihn hoch. Seine anwesende Sekretärin Jacqueline Auch nickt, nachdem sie tatsächlich in den Kalender geschaut hat.


    In Ordnung, allerdings werde ich noch an dem Tag zurückreisen. Am Wochenende warten persönliche Pflichten auf mich, die einer gewissen Vorbereitung bedürfen.