Beiträge von Maria Elisabeth von Sternberg

    Angestellte des Elisæums

    Oh, das können Sie im Rektorat. Die Treppe dort vorne ein Stockwerk nach oben, dann links den Gang entlang. Ist nicht zu verfehlen. Im Moment sind allerdings Semesterferien. Die regulären Vorlesungen beginnen erst wieder im September nach den Jubiläumsfeierlichkeiten.
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    Das Elisæum nördlich von Kronstadt auf der Insel Seeland. Seit 1960 haben hier die "Stiftung Elisæum" und die von ihr betriebene private "Kronstadt-Hochschule für Philosophie" (KHP) ihren Sitz. Außerdem wird von hier aus die Aufsicht über die zahlreichen Kronstadtschulen und -kindergärten geführt, die in den vergangenen Jahrzehnten in ganz Turanien und teilweise auch im Ausland entstanden sind. Vorsitzende der Stiftung ist Maria Elisabeth von Sternberg (*1952), die Tochter des turanischen Philosophen Leopold Ignatius von Sternberg (1915-1999).
    Sternberg stammte aus wohlhabendem Hause, sein Vater war der Freyburger Industrielle Otto Haeberlein. Eigentlich hieß er Leopold Ignatius Haeberlein, er nutzte aber den Mädchennamen seiner Mutter Magdalena als Pseudonym. Als junger Mann studierte Sternberg an der Kaiser-Friedrich-Universität in Freyburg Philosophie. Seine Doktorarbeit, die er mit gerade einmal 26 Jahren vorlegte, schrieb er als "Haeberlein von Sternberg". Zwei Jahre darauf, 1943, veröffentlichte der Kronstädter Verleger Friedensreich Bach von der Bach'schen Verlagsbuchhandlung Sternbergs Monografie "Gott und Mensch", die sein "Neues Weltbild" auf 600 Seiten präsentierte. Bach wurde zu Sternbergs väterlichem Freund. 1950 heiratete der Philosoph Bachs 24-jährige Tochter Elisabeth Auguste Victoria, die bereits 1957, fünf Jahre nach der Geburt der gemeinsamen Tochter, starb. Ihr zu Ehren und zum Gedenken ließ Sternberg das Elisæum errichten, dessen Stiftungsvorsitzender er bis 1991 war.
    Sternberg bezeichnete sich bis zu seinem Tode als Christ. Sein "Neues Weltbild" stieß dennoch auf teils harsche Kritik der Kirche. Statt eines theistischen vertrat er ein deistisches Gottesbild: Gott, den Sternberg mehr als abstrakte Macht denn als allmächtige Person sah, habe die Welt durch den Urknall erschaffen, sich damit aber zugleich aus ihr zurückgezogen. Seine Existenz oder sein Wirken seien physikalisch nicht nachweisbar, Eingriffe in die materielle Welt zwar nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Mit dieser Ansicht, die Gebete sinnlos und die von der Kirche postulierte göttliche Natur Jesu Christi zweifelhaft erscheinen lässt, rief Sternberg lebhaften Widerspruch durch Bischöfe und Priester hervor. In seinen Reaktionen stritt Sternberg zeitlebens ab, die Gottessohnschaft Jesu ausgeschlossen zu haben. Dies sei letztlich eine Glaubensfrage, die er nicht beantworten könne.