Beiträge von Hans von Brunnstatt

    Das sehe ich genauso wie Finn und ja, im Vorfeld wäre die Diskussion anders gelaufen. Im Übrigen haben wir mit schöner Regelmässigkeit ähnliche Abstimmungsvorlagen, z.B. faktisch Austritt aus dem Schengenraum und so. Bin grad beim Frühstück, werde wenn ich dazu komme später noch etwas länger dazu schreiben.


    Exkurs, ganz was anderes, aber zum Thema „Politik“ gehörend: Respekt vor dem jungen Mann da in Halle oder wo, welcher der jungen Rednerin die Ordnerweste zurückgab nach ihrem peinlichen Sophie Scholl-Vergleich. Diese junge Dame sollte sich mal wirklich ernsthaft Gedanken machen, was sie hier herausgegackert hat. Oberpeinlich.

    Als nächstes kann ich ja ein Armeeabschaffungsgesetz im Parlament einbringen. ???


    Die seinerzeitige Volksinitiative hatte immerhin 35,6 % Ja-Stimmen, was Ende 1989 ein politisches Erdbeben in der Schweiz auslöste ...


    Übrigens kommen bei den Deutschen immer dieselben Vorbehalte bezüglich der Direkten Demokratie. Aber nur keine Angst: Lasst das Volk ruhig entscheiden. Die Leute sind nicht so blöd, wie alle meinen und schlauer als (Berufs-) Politiker sind die Stimmbürgerinnen und -bürger sowieso.


    Wir sind jedenfalls mit der Direkten Demokratie bisher recht gut gefahren.

    Was übrigens RL die Konzernverantwortungsinitiative betrifft, liegen zwei Wochen vor der Abstimmung bei Gegnern und Befürwortern die Nerven blank. Es läuft eine angeblich 15 Mio. CHF teure Gegenkampagne der Wirtschaft und NGOs (!) werden beschuldigt, für Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungsländern verantwortlich zu sein, d.h. der Spiess wird umgedreht. Und jetzt habe ich gerade aus meinem Postfach einen Flyer entnommen mit dem Titel: "Neue Enthüllungen: Minderjährige schuften in Glencore-Mine." Und weiter unten: "Wir bitten Sie eindringlich: Lassen Sie sich nicht von den Falschmeldungen der Konzernlobby täuschen.".


    Interessanter Abstimmungskampf. Da ist mal wieder richtig was los.

    Es ist mir nicht klar, worüber jetzt hier diskutiert wird. Müssen wir darüber reden, dass man beim Betrieb einer Goldmine das Trinkwasser nicht vergiften darf? Oder muss ich jetzt hier ausformulieren, ab wann Trinkwasser als vergiftet gilt? Soll ich einen technischen 1.000 Seiten-Wälzer hier aus dem Stegreif produzieren???


    Ich ging davon aus, dass die Umweltstandards klar sind. Das war offenbar ein Irrtum.


    Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich ziehe hiermit meinen Gesetzesentwurf zurück.

    Die Kommentatoren in den renommierten Zeitungen teilen deine Ansicht nicht. Für die Schweiz ist Biden eine härtere Nuss als Trump. Profitieren kann die Schweiz nur indirekt durch eine globale Stabilisierung des Handels nach der chaotischen Ära Trump.

    Grosse Veränderungen werden - als ein Beispiel jetzt - selbstfahrende Autos bringen.


    Im Güterverkehr wird am Ort A ein Roboter ein Roboterfahrzeug beladen, welches zum Ort B fährt und dort von einem Roboter entladen wird. Das kann problemlos über Nacht erfolgen, was dazu führt, dass die Strasseninfrastruktur deutlich besser ausgelastet wird. Das wiederum führt dazu, dass es nicht notwendig sein wird, das Strassennetz in grossem Umfang weiter auszubauen. Oder mit anderen Worten: Man muss sich sehr gut überlegen, wie man jetzt für das Jahr 2040 die Weichen in der Verkehrsinfrastruktur stellt.


    Heute hat jeder ein Auto, aber das steht 95% der Zeit herum und benötigt Parkraum. Wenn man in Zukunft selbstfahrende Autos mit einer App rufen kann, dann braucht man kein eigenes Auto mehr. Möglicherweise wird es sowieso rein aus versicherungstechnischen Gründen schwierig, noch selbst zu fahren. Wichtig wird nicht der Besitz eines Autos sein, sondern die temporäre Verfügbarkeit. Das wird womöglich dazu führen, dass die meisten Privatpersonen auf eigene Fahrzeuge verzichten, was wiederum dazu führt, dass Unmengen von Parkraum für andere Zwecke frei werden wird. Oder kurz gesagt - die Städte werden in Zukunft, auch aus anderen Gründen, deutlich grüner und lebensfreundlicher werden.


    Vermutlich wird es auch zu einer Überlappung des öffentlichen und privaten Verkehrs kommen, d.h. wenn man ein Auto via App ruft, wird die App sagen, es wollen noch drei Leute mehr dorthin und wollen Sie dort mitfahren oder alleine fahren. Variante zwo wäre natürlich teurer, weil sich bei Variante eins vier Leute den Fahrpreis teilen, weshalb also viel mehr Fahrzeuge mehr Personen als nur wie heute eine Person transportieren, was wiederum die Anzahl der Fahrzeuge reduziert, was sich wiederum auf den noch benötigten Umfang der Strasseninfrastruktur auswirken wird.


    Ganz grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass ein Verkehrsleitsystem den Strassenverkehr deutlich harmonisiert und optimiert, d.h. man fährt gar nicht mehr selber, sondern das Verkehrsleitsystem bringt einem von A nach B. Das führt dazu, dass auf den Strassen wesentlich flüssiger gefahren werden kann und so die Strasseninfrastuktur viel besser als heute genutzt wird, was wiederum die Frage aufwirft, ob man überhaupt noch neue Strassen bauen bzw. ausbauen soll/muss.


    Mit diesen Szenarien müssen wir in den nächsten zwanzig Jahren rechnen bzw. fördern, dass diese Szenarien eintreffen.


    Das mit dem selbstfahrenden Auto war jetzt auch nur ein Beispiel von mehreren. Der technische Fortschritt wird bis zum Jahr 2040/2050 dafür sorgen, dass erhebliche Unterschiede im täglichen Leben gegenüber heute bestehen werden. Das Beispiel des selbstfahrenden Autos wurde jetzt gewählt, weil es auf jeden einzelnen von uns grossen Einfluss hat.


    Das sind keine utopischen Spinnereien, sondern Zukunftsszenarien mit einer erheblichen Eintretenswahrscheinlichkeit. Der Staat muss diese Entwicklung fördern und damit seinen Bürgern mehr Lebensqualität zur Verfügung stellen.

    Im Rollenspiel mag ich dystopische Gebilde. Aber im RL gehen sie mir je länger je mehr auf die Nerven. Jeder zeitgenössische Schriftsteller meint, die aktuelle Welt und die Zukunft in möglichst schwarzen Farben zeichnen zu müssen (nur als ein Beispiel „GRM Brainfuck“). Dabei gehen wir ganz im Gegenteil tollen Zeiten entgegen, müssen aber selbstverständlich dafür auch etwas tun. Und da zuallererst den herrschenden Pessimismus durch einen gesunden Optimismus ersetzen. In diesem Zusammenhang kann ich nur jedem die Lektüre von Gregg Easterbrooks Buch „Warum die Welt einfach nicht untergeht“ empfehlen.