Junge Dame
Guten Tag, der Herr...
Guten Tag, der Herr...
Zwei junge Frauen aus der Gemeinschaft kommt des Wegs.
Wir werden mit Sicherheit mit der Umgebung in Interaktion treten. Ein Fest ist vielleicht gar keine schlechte Idee? Ich werde das mal ansprechen.
Dazu kann ich nichts sagen. Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber soweit ich weiß, ist das hier Privatgelände.
Wir sind von überallher, aus vielen Ländern. Wir wollen hier in Underbergen einen Neuanfang wagen, abseits von der trügerischen und schädlichen Moderne.
Unsere Gruppe möchte hier neu beginnen.
Ein dunkelhaariger Mann um die 30, der in der Hofeinfahrt steht, antwortet.
Wir bauen Unterkünfte für unsere Gemeinschaft.
Mehrere Monate später wimmelt es auf dem Bauernhof vor Menschen. Sie werkeln an den Gebäuden, bauen Blockhütten oder bringen landwirtschaftliche Geräte auf Vordermann. Wer genau hinsieht, wird über 100 Männer und Frauen zählen, Alte und Junge, dazu einige Kinder. Die große Mehrheit der Menschen sind dem Augenschein nach Westantiker: hochgewachsen, helle Haut, blonde oder braune Haare. Einige haben aber auch einen deutlich dunkleren Teint und schwarze Haare. Vielleicht aus dem Norden Nericas?
Eine Mitarbeiterin der Vereinsverwaltung erscheint Anfang des neuen Jahres nicht zum Dienst.
Zwei in der General-Rother-Kaserne stationierte Soldaten erscheinen im neuen Jahr unentschuldigt nicht zum Dienst.
Auch ein Mitarbeiter der TuraSec erscheint im neuen Jahr unentschuldigt nicht zum Dienst.
Auch eine Mitarbeiterin der Landtagsverwaltung erscheint im neuen Jahr nicht zum Dienst.
Auch ein Mitarbeiter der Botschafter tritt in diesem Jahr nicht zum Dienst an.
Das in Flugblättern und Zeitungsannoncen für den 12. Dezember angekündigte „Ende“ ist ausgeblieben. Zumindest kam es weder zu einem apokalyptischen Großereignis noch zum Weltuntergang. Tatsächlich sollte das angekündigte Datum lediglich die über ganz Turanien verstreuten Anhänger der Bewegung über die nächste Stufe informieren. Am 12. Dezember konnten sie weiteren Anzeigen und kurzen Werbespots entnehmen, wie die Sache weitergeht. Im neuen Jahr werden deshalb zahlreiche Arbeitnehmer unentschuldigt nicht zur Arbeit erscheinen, sich krankmelden oder kurzfristig einen längeren Urlaub einreichen. Wegen des Neujahrsfeiertags wird sich das Fehlen erst morgen oder in den nächsten Tagen offenbaren.
Als die beiden Männer davonfahren, sehen sie aus den Augenwinkeln am Wegesrand ein kleines Häschen sitzen und neugierig schauen.
Was die beiden Männer gesehen haben, gefällt ihnen offenbar gut. Zumindest unterhalten sie sich ausgelassen und lachend, als sie den Bauernhof verlassen.