Föderationsgeschichte

  • Geschichte der Föderation

    Erste Spuren menschlicher Anwesenheit finden sich auf turanischem Staatsgebiet an der südlichen Küste nahe der heutigen Stadt Entzenheim. Hier wurden in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Reste steinzeitlicher Ansiedelungen gefunden, die die Wissenschaft auf etwa 40.000 v. Chr. datiert. Die sogenannte Entzenheimer Kultur lässt sich in verschiedenen Entwicklungsstufen bis zum Ende der letzten Eiszeit verfolgen. Vor etwa 12.000 Jahren verschwand sie fast vollständig, wofür heute allgemein der damalige Anstieg des Meeresspiegels um fast 180 Meter verantwortlich gemacht wird. Nur ihre faszinierenden Höhlenmalereien sind uns geblieben.Die nächsten Jahrtausende war die turanische Halbinsel offenbar nur spärlich besiedelt. Kleine Gruppen von Jägern und Sammlern durchzogen das Land. Erst gegen 3000 v. Chr. tritt die Region in ein archäologisch helleres Licht. Fremde Völkerschaften aus dem Osten drangen in mehreren Wellen in Turanien ein siedelten sich besonders im klimatisch günstigen Westen der Halbinsel an. Die Wissenschaft nennt diese Völker die Frühturanischen Stämme, da sich aus ihnen im Laufe der Zeit das heutige Turanische Volk entwickelt hat.Gegen 1200 v. Chr. entstand in der Gegend um Heimgard eine fortschrittliche bronzezeitliche Kultur, die man Nordturanische Bronzekultur genannt hat. Noch heute zeugen zahlreiche Ringwälle und beigabenreiche Grabstätten von dem hohen Stand jener Kultur. Im 1. vorchristlichen Jahrtausend entwickelten deren Erben gar erste Formen einer Schrift, dieTuranischen Runen, die freilich mehr kultischen als alltäglichen Zwecken diente.


    Im 3. Jahrhundert nach Christi Geburt kam Bewegung in die Stämme der Region. Aus dem Osten drängten arkonische Stämme ins Siedlungsgebiet der Turanier. In knapp 100 Jahren hatten sie sich bis zum Fluss Rega ausgebreitet, der nun für fast zwei Jahrhunderte die Grenze bildete. Hier entstand in jener Zeit die Siedlung Turan, deren Name noch heute an die Gründung durch die Arkonier erinnert.

    Den inneren Zusammenhalt erkennend und zum Schutz gegen arkonische Kriegszüge schlossen sich die turanischen Stämme im Jahr 659 zu einem Bündnis zusammen, das unter der Führung des Bretwalda stand, des "großen Herrschers", der aus den Reihen der Stammesherzöge und Könige gewählt wurde. Auf diese Weise konnten Teile der an die Arkonier verlorenen Gebiete wieder zurückgewonnen werden.

    Der letzte Bretwalda, der mächtige Stammesherzog Siegfried von Targonia, vergrößerte mit Hilfe der Katholischen Kirche sein Reich auf Kosten der übrigen Stämme so sehr, dass er sich im Jahr 911 in seiner Pfalz in Turan von den Fürsten zum Kaiser wählen und anschließend vom Abt des St.-Michaelsklosters salben und krönen lassen konnte. Das Turanische Kaiserreich war entstanden.

    Fast alle übrigen Stämme erkannten die Oberhoheit des Kaisers an, nur im heutigen Nordturanien versagten die Herminonen dem Reich den Lehenseid. Die Folge waren die Herminonen-Kriegen Kaiser Guntrams II., die dieser in den Jahren 993-997 gegen den nordischen König Göttrik (+996) und dessen Sohn Hadubrand führte. Letztlich schwor Hadubrand 997 den Lehenseid und unterstellte sich dem "Reich von Turan", wie es damals offiziell hieß. Sein Enkel Goderich schließlich wurde selbst 1049 zum Kaiser gewählt.Das 12. Jahrhundert bringt schließlich eine weitere Ausbreitung des Reiches. Kaiser Hermann II. lässt das Land der Arkonier besetzen und richtet Grenzmarken zur Sicherung des Landes ein. Hermannstadt wird als Reichsfestung gegründet und zur Hauptstadt der Ostmark (heute Ostturanien). Weitere territoriale Erwerbungen des Reiches sind 1398 die Hochseeinsel Neuturanien durch den 1239 gegründeten Turanischen Orden und 1729 die Handelskolonie San Bernardo im mikronationalen Ozean durch die Kaiserlich-Oceanische Compagnie.

    Die wachsenden Spannungen zwischen dem Turanischen Reich und seinen Nachbarländern im Osten führen 1656 zum sogenannten 8-jährigen Krieg, in dessen Verlauf selbst die Reichshauptstadt Turan von feindlichen Truppen geplündert wird. Neueren Schätzungen zufolge starben bis 1664 alleine auf turanischer Seite mehr als zwei Millionen Menschen, in manchen Regionen mehr als die Hälfte der Bevölkerung. 20 Jahre nach Ende des Blutbades lässt Kaiser Sigismund in Turans Innenstadt einen Triumphbogen errichten, um dem vermeintlichen Sieg des Reiches zu gedenken.


    Das Ende des Reiches kommt für viele nicht überraschend, aber doch ziemlich plötzlich. 1821 entlädt sich die Unzufriedenheit der Bürger in teils gewaltsamen Protesten. Kaiser Karl VI. setzt Gendarmerie und Militär gegen die Demonstranten ein, in der Reichshaupstadt Turan kommt es zu blutigen Barrikadenkämpfen. Der Turanische Bürgerkrieg dauert fast drei Jahre. Er endet erst, als der Kaiser im August 1823 die Krone niederlegt, seinen völligen Amtsverzicht erklärt und sich das Reich damit faktisch auflöst. Die sog. Freyburger Reichsverfassung, die das absolutistische Reich in eine konstitutionelle Monarchie umwandeln soll, kommt zu spät. An die Stelle des Kaiserreiches treten zunächst sechs unabhängige Staaten, wobei Neuturaniens Oberste Ratsversammlung bereits 1822 die Unabhängigkeit der Insel verkündet hatte. Lediglich im heutigen Nordturanien hält sich noch bis 1827 eine kaisertreue Verwaltung unter dem selbsternannten "General-Reichskommissar" Ludwig von Hohenheim, dem Großherzog von Aarburg.

    Ein erster Schritt der erneuten Annäherung der unabhängigen Staaten war ein Schutz- und Trutzbündnis, das der kleinturanische König Friedwolf III. zunächst mit der Republik Westturanien abschloss und dem nach und nach alle turanischen Staaten beitraten. Das Bündnis wurde schließlich zu einer Zoll- und Wirtschaftsunion erweitert. Als Name bürgerte sich schnell Turanischer Bund ein. 1884 wurde der zu einem echten politischen Staatenbund erweitert. 1914 stellte der Bund eine gemeinsame gesamtturanische Streitmacht unter dem Oberbefehl des nordturanischen Feldmarschalls Theodor von Helmrich-Groningen auf. 1931 wurde der Tura als gemeinsame Währung eingeführt.


    Beginnend in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts schließlich sprachen sich immer mehr Menschen für die Schaffung eines geeinten turanischen Nationalstaats aus. Der Bund wurde als nicht mehr zeitgemäß abgelehnt. Vor allem die Ereignisse des 5-Tage-Krieges von 1997 beförderten die Einigungsbestrebungen – auch mit Neuturanien, das dem Bund nie angehört hatte. Unter maßgeblicher Beteiligung der Ministerpräsidenten von Großturanien und Neuturanien, Sigurd Thorwald und Magnus Franke, wurde daher ein "Vertrag über die Herstellung der Turanischen Einheit" ausgearbeitet und am 18. Oktober 2002 von den Regierungschefs der Republiken unterzeichnet. Zehn Tage später rief Sigurd Thorwald in der Hofburg, dem alten Kaiserpalast, die Föderation Turanischer Republiken aus. Der Traum von Millionen war in Erfüllung gegangen.


    Am 6. April 2010 wurde in Turan die Verfassung der Republik Turanien ausgerufen. Damit ging die vormalige Föderation Turanischer Republiken unter. Nach Jahren der politischen und gesellschaftlichen Stagnation formierte sich 2013 eine Erneuerungsbewegung, welche als Ziele neben der Neubelebung der Gesellschaft die Rückkehr Turaniens zu föderalen Strukturen hatte. Nach umfangreichen Diskussionen in einem Konvent wurde am 30. Juli 2013 eine neue Verfassung verkündet und damit die Turanische Föderation geschaffen. Sie bestand zunächst aus den vier Ländern Turanien, Neuturanien (Vestreyja), Schwion und San Bernardo. Am 1. November 2013 trat die Confederaziun Ascaaruniac der Föderation als fünftes Land bei.