Beiträge von Jonschomar vom Sendrak

    Name: Freie Stadt Underbergen


    Hauptstadt: Underbergen


    Einwohner: ca. 72.000 in der Stadt, ca. 8.000 verteilt im Umland


    Staatsfläche: 2.001 qkm


    Währung: Somataler, Kürzel ST. Keine Unterteilung


    Regierung: Parlamentarische Demokratie


    Regierungschef: Der OberÖrf (seit 2020) , löste Jonschmar vom Sendrak (seit 2009) ab



    Industrie: faktisch keine. Eine kleine Haushaltswarenmanufaktur produziert in Geringsten Mengen Produkte für den Export. Ein Hygieneartikelhersteller existiert, kann aber den Eigenbedarf des Landes nicht ganz decken, so dass Ware importiert werden muss.



    Landwirtschaft: Ackerbau, überwiegend Getreide. Wenige zusammenhängende Flächen. Etwas Fischfang, etwas Viehzucht (Schwein, Rind, Geflügel)


    Religion: Christlich (katholisch und evangelisch): 65% / Sonstige zusammen 15 %, ohne: 20 %



    Die Flagge: Die Farben Gelb und Grün waren die Landesfarben des Königreiches, wobei Grün für die Naturverbundenheit des Landes steht und Gelb für die Sonne, die alles Leben ermöglicht.Nach dem Untergang des Königreichs behielt man dies bei, zunächst weil man andere Sorgen hatte, später in Erinnerung an vergangene Zeiten. Daher blieb auch der Hase, das heilige Tier der einstigen Staatsreligion als Symbol der Fruchtbarkeit erhalten. Die Flagge wird aber bei offiziellen Anläassen kaum noch verwendet, man bevorzugt seit einigen Jahren das Wappen


    Das Wappen: Grün-Gelb in anderen Helligkeitsstufen sind auch mit derselben Symbolik die Farben Underbergens, Inmitten des Wappenschilds symbolisiert das an Berghängen wachsende Mäuseblümchen ebenfalls Fruchtbarkeit. Der Hase als Wappenträger wurde ebenso wie das Banner unter dem Wappenschild hinzugefügt, als Underbergen zum eigenständigen Staat wurde.

    Nachweiselich das älteste bestehende Underbegener Gasthaus, seit mehr als dreihundert Jahren betrieben von der Familie "vom Has'". Es ist natürlich nicht das einzige Gasthaus, aber trotz der widrigen Umstände das mit Abstand Beste. Nach dem krieg als Notunterkunft genutzt, sind neuerdings wieder Zimmer für Übernachtungsgäste frei.


    Das kleine Rathaus, ausgelegt für die Bedürfnisse einer Kleinststadt, wurde plötzlich und unerwartet zum Regierungssitz des Stadtstaats wider Willen. Es ist eng, unbequem, aber man hat andere Probleme als sich um einen Ausbau Gedanke zu machen.

    Bild: Selbst: cc-by-nc-sa2.5

    Der Hafen, einst der zweitgrößte und damit zweitwichtigste des Königreichs, hat heute faktisch keine Bedeutung mehr. Nur wenige Frachtschiffe legen hier an, bringen meist ein paar Grundversorgungsgüter. Aber er wird sorgfältig instand gehalten. Die Hoffnung auf einen Aufschwung hat man nicht aufgegeben.
    Der Hafen liegt am Sendrak, dem einzig nennenswerten Gewässer im Land.
    Bild: Lothar Neumann, CC-by-nc-sa 2.5

    Einst war es die Zweitresidenz der Landesherrscher, später wurde hier ein recht erfolgreicher Kurbetrieb eingerichtet. Nach dem großen Krieg war für derlei Luxus kein Platz mehr. Die meisten der Flüchtlinge fanden hier Unterkunft und leben auch ein Jahrzehnt nach dem Krieg noch hier. Man hat sich eingerichtet.
    An seine Funktion als ehemaliges Kurhaus erinnert aber noch die Tatsache, dass sich auf zwei Etagen die gesamte Ärzteschaft Underbergens sowie ein Klinikbetrieb eingerichtet hat. Und da Underbergen einst die medizinische Hochburg des Königreichs war, sind hier durchaus qualifizierte und gebildete Ärzte am Werk, die allerdings unter eher rückständigen Bedingungen arbeiten müssen. Die Grundversorgung ist gewährleistet, für schwierige Fälle fehlen jedoch die Mittel. Patienten, die es sich leisten können, haben die Option, nach Schwion zu gehen. Viele sind das nicht.

    Bild: Selbst geschossen. Alle Rechte vorbehalten

    Dieser Text, zum 9 Jahrestag der großen Kathastrophe von einem Underberger Bürger verfasst, beeschreibt in groben Zügen die Lage der Stadt im Frühjahr 2016



    Ach Underbergen, Du schwer geplagte Stadt.


    Geschaffen warst Du vor siebeneinhalb Jahrhunderten als neue Heimat einer durch Feuer zerstörten Stadt. Geblüht hast Du als Kurort mit Heilkraft, die im ganzen Land wirkte


    Ach Underbergen, gepeinigte Stadt,


    Heilkräfte hast Du jetzt selbst bitter nötig. An jenem schicksalhaften Tag vor neun Jahren, als sich für Dich alles veränderte. An jenem 25. April 2007, oder 2 NZ, wie Du es damals nanntest. Als ein nicht provozierter Krieg über das Königreich hereinbrach und das gesamte Land dem Erdboden gleich machte. Nur Du hast überlebt, vermutlich, weil die Angreifer nicht dran dachten, dass es Dich gibt. Die Gnade der Unbekanntheit.
    Hast rasch ein paar Tausend Flüchtlinge aufgenommen, die gar schreckliches aus dem Land erzählten. Hast Deine Einwohnerzahl innerhalb weniger Wochen fast verdoppelt. Hast verzweifelt versucht die Ordnung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig erkennen müssen, dass Dir niemand dabei helfen würde. Weil niemand mehr da war.


    Hast als Stadt nicht mehr funktioniert und musstest als Staat Unmögliches leisten. Ein Wunder , dass Du es geschafft hast eine seit Jahren stabile Regierung zu bilden. Für politische Grabenkämpfe fehlen Dir die Kraft und die Leichtigkeit des Seins


    Ach Underbergen, Du armes reiches Land,


    reich bist Du an wertvollen Erinnerungen an die Zeit als Du noch eine kleine Stadt warst. Reich wurdest Du schlagartig an Bevölkerung. Arm bist Du an Land, an Wohnraum, an dem Nötigsten.
    Reich bist Du an menschlicher Wärme. Deine Bewohner, eingesessen oder zugeflüchtete, haben es geschafft, sich mit der Lage zu arrangieren. Haben es geschafft, individuelle Bedürfnisse dem Gemeinwohl unterzuordnen. Helfen einander wo es nur geht.
    Arm bist Du an Möglichkeiten, Deinem Volk ein wohliges Zu Hause zu bieten. Gerade dass es täglich etwas zu essen gibt, schaffst Du irgendwie einigermaßen sicherzustellen. Ansonsten bist Du in vielen Dingen auf ein frühindustrielles Zeitalter zurückgeworfen. Keine modernen Medien kannst Du Dir erlauben. Gerade mal eine wöchentlich erscheinende, sehr dünne Zeitung hast Du. Aber was gibt es schon zu berichten, was Volkes Mund nicht schneller verbreitet als Du „Underbergen“ sagen kannst. Dringendes wird ohnehin am Rathaus angeschlagen.


    Einige kulturelle Eigenheiten hast Du verloren. Dein „Underberger Gras“, berühmt für seine Heilkräfte, hast Du verloren, um Ackerland zu schaffen. Nicht dass man an Berghängen besonders gut Landwirtschaft betreiben könnte, aber Du brauchtest dringend Platz.
    Das kleine Ortskirchlein, einst Zentrumchen der gar außergewöhnlichen Religion der Eostrer, ist jetzt ein Multikultigebetshaus in dem global verbreitete Religionen sich den Platz teilen. Nach der großen Katastrophe hat keiner mehr an den heiligen Hasen geglaubt. Den Du trotzig immer noch in Staats-und Stadtwappen trägst.


    Der Sendrak, der Fluss, der Dir einen kleinen Hafen ermöglichte, ist durch das verwüstete Königreich bedeutungslos geworden. Und doch versuchst Du verzweifelt, den Hafen intakt zu halten. Reich an Träumen bist Du. Arm an Mitteln, sie zu verwirklichen.


    Ach Underbergen, geliebte Heimat,


    Dein Schicksal ist es wie bei Deiner Schaffung, Flüchtlingen eines großen Unglücks eine neue Hoffnung zu geben. Schau nach vorn, starke Stadt. Werde zum Kraftzwerg, der allem Unbill zum Trotz nicht umfällt.
    Gib niemals auf.
    LEBE !