Beiträge von Jeremy Cole Campbell-Wood

    Auch die Arcadier bedanken sich bei der Dienerin für ihre Getränke.


    "Das ist höchst unerfreulich zu hören. Sollte es irgendetwas geben, was wir als gute Nachbarn tun können, lasst es uns einfach wissen.


    Wenn Ihr wollt könnt Ihr mir gerne auch einen Überblick über Bengali geben? Die meisten unserer Informationen stammen aus zweiter oder gar dritter Hand und ich würde es bevorzugen lieber mit direkten Informationen zu arbeiten."

    Beide Arcadier nicken als die Schalen abgestellt werden.



    "Vielen Dank.", sagen beide synchron zur Dienerin.


    Dann wendet sich Jeremy direkt wieder seinem Gastgeber zu.


    "Tatsächlich nicht. Warum fragt Ihr? Gab es Probleme in Eurem Süden?"

    Der Diplomat lächelt, bevor er zum Vortrag ansetzt:


    "Sehr gerne, Hoheit.


    Das Commonwealth ist im Vergleich zu Ladinien extrem jung. Wir sind in unserer aktuellen Form gerade mal etwas mehr als 150 Jahre alt. Doch vielleicht habt ihr von unseren Ureinwohnern und ihrer antiken Hauptstadt Qosqo gehört? Sie nannten ihr Imperium damals Tawantinsuyu, bevor die Ladinier kamen und dem ein langsames Ende bereiteten.


    Über die Jahrhunderte siedelten sich viele verschiedene Völker an der Küste entlang an. Wir lernten die Bräuche und Geschichte der Menschen aus Qosqo, brachten den alten Städten und Metropolen neues Leben und wuchsen zusammen.


    Auch wenn wir einen Präsidenten haben und unser Staatsoberhaupt ein Senat ist, so sind wir im Grunde eine Monarchie, nur dass Menschen keine Monarchen sein können. Der Adel ist in Arcadia Tieren vorbehalten, eine Tradition deren Anfänge leider in der Geschichte verloren gegangen sind. Eine der vielen Legenden, jene die mir besonders zusagt, ist, dass der letzte Kaiser von Qosqo kinderlos verstarb, aber als einen seiner letzten Akte veranlasste, dass ein Lama, das ihm das Leben gerettet hat, zum neuen Herrscher ausgerufen werden soll.


    Unsere Verfassung ist sehr komplex, doch sie dient unseren Völkern sehr gut. Wir sind eine Demokratie mit einer syndikalistischen Wirtschaftsordnung, was bedeutet, dass nicht nur unser Staat, sondern auch die Wirtschaft demokratisch angeleitet wird. Niemand kann eine Farm, eine Fabrik oder eine Bank besitzen, sie gehören allen, die dort arbeiten, zusammen und alle teilen sich den Profit gemeinschaftlich. Gewerkschaften organisieren unsere Wirtschaft, sodass sie zum Wohle aller Einwohner und unserer Handelspartner arbeitet.


    Unsere Forschung ist hoch entwickelt und unsere Gesellschaft ist hoch technisiert und digitalisiert. Robotik, Raumfahrt und künstliche Intelligenz sind aktuell besonders im Aufbruch.


    Ich hoffe, dass das ein gutes erstes Bild von uns darstellt. Fragt gerne, wenn Ihr mehr wissen wollt."

    Bemerkt die Reaktion auf die Grußformel, falls sich kein Moment ergeben wird es zu übersetzen wird er vielleicht eine Notiz hinterlassen. Über die bengalische Großformel wurde er von den Ladiniern informiert.



    "Vielen Dank, Euer Hoheit, es ist uns eine Ehre nun auch unsere nördlichen Nachbarn kennenzulernen."

    Auch wenn Arcadier von Natur aus sehr herzliche Menschen sind, so weiß Jeremy von der Diplomatenschule, dass dies außerhalb des Commonwealths selten der Fall ist. Er und der Sergeant verneigen sich ebenfalls respektvoll vor dem Thronanwärter.


    "Peace and Prosperity to You and Your people, Your Highness," sind die ersten Worte des Diplomaten. "Ich hoffe, dass uns trotz der kurzen Vorlaufzeit zu Empfangen Euch keinerlei Unannehmlichkeiten bereitet."

    Ein kleines Luftschiff nähert sich Bengali, es sieht den ladinischen Wolkengaleeren von Aufbau und Funktion durchaus ähnlich. Es landet etwas außerhalb Radeshasas und zwei Personen steigen aus. Es sind Jeremy und Staff Sergeant Caden Nate Calder-Scott, ein Offizier der IAMP, der sowohl als sein Assistent als auch Personenschützer dienen soll. Über ladinische Handelsreisende ließ Arcadia den Besuch bereits ankündigen, es war auch das IL, dass die Idee von direkten Arcadisch-Bengalischen Gesprächen angestoßen hat.


    Nach einem angenehmen, aber etwas langen Fußmarsch erreichen Jeremy und Caden die Pforten des königlichen Palastes.