Ist in der Stadt, um an dem Bürgerfest teilzunehmen.
Beiträge von Alejandro Morales Moaui
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Sí sí, man ist ganz besonders dem Wetter ausgeliefert. Ein zu starker Regen oder eine kleine Dürre, und schon ist die Ernte eines ganzen Jahres dahin. Dazu kommen die Vorurteile, die das Ausland unserer Zunft entgegenbringt. Da muss ich schon schauen, wo ich bleibe. Gracias a dios, ich habe heute hier in der Stadt einen Abnehmer gefunden.
Ich bin übrigens Alejandro... Alejandro Morales Moaui. -
Ich bin cocalero... Koka-Bauer.
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Aus dem Landesinneren. Ich hatte geschäftlich in der Stadt zu tun.
Und Sie? Ihr Akzent klingt ein wenig nach der Isla de Fuego...?! -
Estoy bien, Señor. Und wie geht es Ihnen?
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¡Hola, Señor!
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Trinkt seinen "Juan de la Rua" und blickt kurz auf, als der bärtige Mann die Bar betritt.
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Verbrennt Koka-Blätter zu Ehren der Ahnen.
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Alejandro Morales Moaui, der Koka-Bauer aus dem Landesinneren, hat geschäftlich in Bahía zu tun. Nach getaner Arbeit stellt er seinen alten grauen Pritschenwagen vor der "Luz del Sol" ab, betritt die Bar und bestellt einen herb-fruchtigen Cocktail. "Agua de Coca" hat er den Tag über schon genug.
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Auf seiner Kokaplantage im Landesinneren sortiert der noch immer unter Schock stehende Alejandro Morales Moaui seine Post der letzten Wochen, die die ganze Zeit über unerledigt liegen blieb. Ein Schreiben eines ausländischen Reiseveranstalters fällt ihm sofort ins Auge. Es informiert darüber, dass Moauis Plantage als Schaubetrieb für Touristen ausgewählt wurde. Vor langer Zeit, als die Welt für ihn noch in Ordnung schien, hatte er sich bei der bernardischen Tourismusbehörde, der "Oficina del Turismo" beworben.
Muy carajo, das hat mir grade noch gefehlt...! -
Moaui bleibt bibbernd zurück und sinkt voller Verzweiflung in die Knie. Was habe ich nur getan, fragt er sich.
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Ganz kurz, nur eine Sekunde lang, glaubt Moaui, er würde auf das Angebot der "Familia" eingehen. Dann aber nimmt er all seinen Mut zusammen und presst heraus, was er Coimbra und seinen Schergen immer schon sagen wollte.
Jamás! Niemals! Coimbra soll meinetwegen verrecken! Und jetzt runter von meinem Land, Amigos! -
Morales verlässt sein Haus und sieht nach, wer da nach ihm verlangt. Ihm ist ein wenig mulmig zumute, doch lässt er sich nichts anmerken.
¿Sí? ¿Quién está ahí? – Wer ist da? -
Hallo? Ist da wer?
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Morales auf seiner Kokaplantage ahnt von all dem nichts...
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Verspürt ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und hofft, dass sein Wutausbruch keine Folgen für seine Familie haben wird.
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Muy carajo! Bestellen Sie Señor Coimbra, dass ich keine Angst vor ihm habe! Wir leben in einem país libre, einem freien Land. Sein schmutziges Geld kann er holen, wo er will. Entiendes? Verstanden?
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Señor Coimbra hat mir nichts zu befehlen. Ich habe das Land hier rechtmäßig erworben und tue nur meine Arbeit.
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Sehr gern!
Naja, ich kann nicht klagen. Diese trockene Hitze ist natürlich für die Pflanzen nicht so ideal. Hat ja seit Wochen nicht mehr geregnet. Aber ich komm klar.
Was... äh... erzählt man sich denn in der Stadt, Senor? -
Ola, Senor. Sie haben völlig recht, das ist eine Bruthitze heute!
Wischt sich den Schweiß von der Stirn...
Was führt Sie zu mir?