Das Elisæum bei Kronstadt

  • Verena Hammerschmidt

    Wie gesagt: Falls Sie ihm mal begegnen.
    Herr von Sternberg ist davon ausgegangen, dass das irdische, materielle Leben eine Art unvollkommener Vorstufe zu einem immateriellen Leben nach dem Tod ist. Dieses zweite Leben wäre gleichsam die Einheit jeder einzelnen Seele mit dem "allmächtigen Guten".

  • Verena Hammerschmidt

    Nein, ganz und gar nicht. Da er von einem schöpferischen Gott ausging, der jenseits der materiellen Welt lebt, war er überzeugt, dass das Bewusstsein des Menschen nach seinem Tod in diese jenseitige immaterielle Welt hinüberwechseln würde. Dem Glauben an Geister, Spuk und dergleichen erteilte Herr von Sternberg aber eine klare Absage: Das Jenseits könne nicht auf das Diesseits einwirken. Als in den 60er Jahren die ersten Nahtoderfahrungen publik wurden, war Sternberg einer der heftigsten Kritiker jener Autoren, die darin einen Beweis für die Trennung der Seele vom Körper sahen. Für ihn gab es keine Seele, sondern nur ein im Gehirn angesiedeltes Bewusstsein, das über den Tod hinaus in anderer Form weiterexistiert.

  • Widerspricht sich das nicht? Erst stuppst der Gott das alles an und lässt es sich dann unkontrolliert entwickeln und dann wird sich auf den Schöpfer bezogen um darzulegen dass es ein Geistliches Weiterleben nach dem physischen Tod gibt

    ehemals katholischer Pfarrer, nunmehr Hohepriester der Gemeinschaft des schwarzen Sterns.

  • Verena Hammerschmidt

    Ich glaube nicht, dass sich das widerspricht. Die Sternbergsche Philosophie macht nur eine klare Trennung zwischen der materiellen, d.h. physikalisch erforschbaren und der immateriellen jenseitigen Welt. Viel klarer als die Grenze, die Kirche oder Esoteriker ziehen.

  • Oh glauben Sie mir, die Kirche weiß selbst nicht genau wie sie das sehen soll... glaube ich jedenfalls :D


    Was machen Sie hier in Ihrem Elisabethum außer Vorträge halten? Ich nehme nicht an Sie feiern hier kulturelle Feste?

    ehemals katholischer Pfarrer, nunmehr Hohepriester der Gemeinschaft des schwarzen Sterns.

  • Verena Hammerschmidt

    Elisæum... ;)
    Nein, hier werden keine kultischen Feiern abgehalten. Wir sind schließlich kein Kult oder eine Religion. Wir sind eine philosophische Schule, die Anhänger verschiedener Religionen umfasst und anspricht. Die größte Gruppe stellen sicherlich Christen, aber sie werden auch Muslime und Juden bei uns finden. Oder Agnostiker. Tatsächlich werden die meisten unserer Anhänger letztlich eine Art von Agnostiker sein.
    Natürlich steht bei uns die Lehre im Vordergrund, also in Gestalt von Vorlesungen, Seminaren und Vorträgen. Darüber hinaus finden Sie die Zentrale der Kronstadtschulen und -kindergärten sowie unseres Hilfswerks.

  • Hm, verstehe.


    Also nach der Methode "ich kann es icht verstehen also ist es ein großes Mysterium? " Was trieb ihn eigentlich an, diese Erkenntnisse in die weite Welt zu tragen?

    ehemals katholischer Pfarrer, nunmehr Hohepriester der Gemeinschaft des schwarzen Sterns.