Beiträge von Faantir Gried

    Heatham muss gehen als der astorische Trainer in gewohnter Manie Leute der Reihe nach auswechselt. Torres ist allerdings dafür bekannt, dass er als astorischer Spielemacher fungiert. Hier muss Turanien aufpassen. Doch zunächst eine Ecke für Turanien. Heckenhauer wieder, Schuss, der Ball dreht sich gut in den Strafraum, Müller mit dem Kopf, doch West mit den Fingern am Ball und der prallt dann an der Latte ab.


    Jordan spielt an Sorren, den unsichtbarsten Mann des Abends, der an Torres. Weiter an Jiang, der im Zweikampf Nadal ausspielt, dann zurück an Torres, der gibt an den bisher recht passiven McManoman ab. Der hat nun offenbar Munterwasser geschnuppert und läuft auch fleißig nach vorn, doch dann Pass zurück auf Torres. Gutes Abwehrspiel der Turanen, scheinbar kein Durchkommen. Wir haben noch zwanzig Minuten und es steht immer noch 2:2!

    Die Turanen haben meinen Apell wohl verstanden: Müller auf Heckenhauer, der zurück auf Müller, dann an Nadal, wieder Müller, Abajang, Müller, was bei Angra Mainyu. Fabian, Müller, Stuber, Mül- nein, da war Jordan dazwischen. Weiter an den Champion der kreischenden Frauen, dann an Hemingway. Schuss aufs Tor, ein guter Ball - doch Treber fängt sicher. Ball nach vorne, doch wieder Jordan am Ball, ein guter Mann mit klarer Sicht, den sollte sich der astorische Trainer merken. Weiter an Heartham, Charleston - ah, meine Ohren, Saratoga. Jónasson kann klären, Turanien wieder am Ball. Spannendes Spiel, ich beiße gleich ins Mikro vor Aufregung.

    Saratoga für den unglücklichen Kaijawara, dabei hat sich Letzterer wirklich bemüht und an sich keine schlechte Leistung gezeigt. Nunja, vielleicht kennt der astorische Trainer die Fußballgötter besser. Bei Ahura Mazda, wundern würde es mich nicht, denn Saratoga ist bereits im Ballbesitz! Doch halt, sein toller Schuss prallt an der Latte ab! Turanien wieder am Ball und Müller spielt auf Stuber. Abseits!


    Da muss wieder mein Mannschaftssport und System rein, Leute, so wird das nichts!

    Die turanischen Fans paaren sich auf den Rängen, vielleicht werden doch noch echte Futunen aus ihnen, Orgien kommen so auch immer nach unseren religiösen Riten. Denkt daran: Kondome schützen immer noch am besten vor Geschlechtskrankheiten! Und das betrifft uns alle, nicht nur Bisexuelle wie mich.


    Doch weiter zum Spiel, Lindimann hat den astorischen Angriff gestoppt, Turanien legt offenbar nach. Nadal, Abajang, Heckenhauer, Stuber, Kuschig, das Spiel der schnellen Pässe! Doch halt, Heartham klärt das gerade. Astor wieder im Ballbesitz. Jiang, dann weiter auf Kaijawara. Dann spielt er ab - das war wohl nichts, hinter die Linie. Abstoß für Turanien!

    Fußballfans, Schreiende Gören, Ungläubige und Ketzer, willkommen zur zweiten Hälfte. Noch ist alles offen und wenn ich mir die Gesichter der Spieler so ansehe, dann erblicke ich allerseits Kampfgeist und Standhaftigkeit. Wahrlich, ein lahmes Spiel war es bis jetzt keinesfalls und auch jetzt folgt gleich ein neuer Angriff. Turanien im Ballbesitz, Abajang, Pass zu Müller, der spielt konsequent nach vorne. Astorische Spieler rennen wild über das Feld, alle gen Müller, doch der gibt ab auf Stuber. Flanke in Tornähe, wohl auf Kuschig, doch nein, da kommt jemand anderes geflogen, was für ein Sprung. Kopfball ins Tor, West völlig überrascht, damit hat keiner gerechnet. Und wieder: Es gibt nur einen Heckenhaaauuuuer! TOOOR! Ausgleich für Turanien.


    2:2!

    Gleich Halbzeit, doch - ah, meine Ohren - Charleston will es offenbar wissen. Er hat den Stellungskampf gebrochen und läuft nun allein Richtung Tor. Nur Jónasson und der turanische Hüne stehen zwischen ihm und einem Fußballtraum. Wird er es schaffen, ah, ein Teamspieler, er gibt ab zu Hemingway, der nun auch vorne ankam. Der geht vorbei an Jónasson und nur das Tor vor ihm. Schuss, doch Treber schlägt den Ball mit der Faust nach außen. Doch was ist das, Charleston im Ballbesitz, er setzt an - aus der Entfernung wird das nichts, Junge, nicht mal deine weiblichen Fans können den Ball ins Tor schreien. Der Ball in der Luft, er dreht sich, Treber springt - vorbei. Der Ball ist im Netz!



    2:1 für Astor! Tooor! Und Halbzeit!

    Die Ecke ausgeführt vom turanischen Star der ersten Halbzeit dieses Abends, Julian Heckenhauer. Gut in den Strafraum gedreht, Turanien gegen Astor, möge sich der Kopfballstärkste durchsetzen. Das ist offenbar Müller! Doch West ist hellwach. Sicher gehalten!


    Der astorische Gegenangriff beginnt. Hemingway ganz vorne; er hatte die ganze Zeit das falsche Shirt an. Doch alles nicht so tragisch, spielen kann er ja, egal als wer er sich ausgibt und die livornischen Spielmoderatoren haben das Versehen mit Verweis auf Regellücke als nicht zu ahnden abgetan. Hemingway war auch der Torschütze von vorhin, wahrscheinlich ist es ihm dadurch erst aufgefallen, dass er falsch gekleidet war. Aber da, Jónasson hat wahrscheinlich gerade das zweite Tor verhindert. Turanien wieder im Ballbesitz, doch etwas unsicher wie gegen die dichte astorische Abwehr anzugehen ist. Das Spiel verkommt zum zähen Ringen um den Ball, spannend, doch enttäuschend weit von den Toren entfernt.

    Und wieder stürmt der Heckenhauer vor, die Turanier skandieren wie sonst nur in ihren seltsamen Tempeln, wenn man da skandiert, wobei ich mir da nicht sicher bin. Sagen wir lieber, sie skandieren wie Futunen bei religiösen Festen. Der Rasen dampft bereits. Pass zu Jónasson, der von hinten zur Mitte lief, um den Spielaufbau anzuleiten, der turanische Spielführer ist ja immer noch auf der Bank. Nun ist Müller im Ballbesitz, er taucht unter der astorischen Abwehr durch. Doch halt, die Frauen kreischen wieder. Charleston am Ball, er gibt ab, doch Lindimann köpft den Ball nach vorne auf Nadal. Die astorische Abwehr ist nun wirklich eingespielt, doch Turanien ist nicht so weit gekommen, um so einfach klein beizugeben, oder?


    Stuber am Ball, Schuss, doch Wright rettet, Ecke!

    Für manch einen mag so ein frühes Tor wie ein Schlag in die Magengrube sein, doch die Astorier zeigen uns, dass sie mit Recht die beste Mannschaft ihrer Heimat seit Jahren sind. Statt Emotionen wird das Spiel nur mehr methodischer, genauer und es mag zwar weniger gezaubert werden als eben gerade noch, dafür wird uns hier jedoch Zusammenspiel gezeigt. Fußball ist ein Mannschaftssport und das demonstriert uns die astorische Auswahl gerade. Daher werde ich für diesen Angriff keinen Spieler einzeln benennen, diese Leistung kommt von allen Astoriern gemeinsam. Gelebte Demokratie mögen irgendwelche westlichen Ideologen es nennen, ich nenne es Vertrauen. Das Vertrauen in die eigenen Stärken und die seiner Kameraden. Was mehr kann sich ein Mensch wünschen als solche Kameraden in schwierigen Momenten?


    Und nun muss ich abweichen und doch einen Namen nennen. Es ist Anthony Johnson, der Mann mit dem unglücklichen Allerweltsnamen, denn so heißt futunischer Vorstellung nach jeder zweite Astorier. Als Haupt auf der Pyramide führt er den Schuss aus, schön gesehen zwischen Otwardinger und Fabian hindurch. Der turanische Hüne mit den Fingern am Ball - doch er ist drin!



    1:1 ! Toor! TOOOOOOOR!

    Tor! Tooooooor! Leute, ich fasse es nicht. Was für eine Leistung. Diese Gegenattacke hat den Gegner wirklich überrumpelt. Müller auf Heckenhauer, sofort weiter auf Nadal, dann auf die andere Seite zu Kuschig und statt selbst zu schießen gibt der doch den Ball glatt weiter an Heckenhauer. Und die turanische Blöcke sie skandieren: Es gibt nur einen Heckenhauer, ei-nen Heck-enhau-er, einen Heckenhauer. Trotz gewagten Sprung von West und einem phantastischen Sprint dem Ball hinterher von Wright ist die astorische Abwehr chancenlos gewesen. Der Ball abgefälscht vom Innenpfosten, ein Traumtor.


    1:0 für Turanien!

    Irgendwer hat mich gerade erinnert, dass ich die Namen angeblich falsch ausspreche. Doch mal ehrlich, als könnte ich etwas dafür, dass die Sprache hierzulande zu wenig Vokale und allgemein kaum Silben enthält. Ich könnte ja auch mal auf Futunisch moderieren, doch das will ich dann im Fußballfieber niemanden antun, das zieht nur die Luft raus.


    Oh, a propos Luft, da ist gerade viel von verdrängt worden bei diesem wundervollen astorischen Angriff. In einem fein abgestimmten Spiel haben Kaijawara, Jiang und McManoman gerade das turanische Mittelfeld hinter sich gelassen und tanzen mit dem Ball gerade durch die Abwehr. Wer hätte ahnen können, dass die Astorier hier wie die Novaren mit dem Ball zaubern können. Vielleicht sind ja doch ein paar Gene von Einwanderern aus Marati und Celano hängen geblieben. Wundervolle Ballkünste, die Astor direkt vor den turanischen Kasten bringen. Doch da ein Pfiff. Leider Abseits. Schade, doch ein schöner Angriff!

    Und wir kommen zum Anstoß. Die Luft im Stadion ist bereits aufgeheizt vor Spannung und Erwartung. Ich bin sicher, dass die Temperatur schon fühlbar gestiegen wird. Doch ich behaupte: Das ist nach oben offen. Und da es geht LOS


    Nadal im Ballbesitz, Pass zu Müller, weiter zu Heckenhauer, das astorische Mittelfeld steht noch ein wenig verwundert herum, offenbar noch nicht warm. Derweil gerät die astorische Abwehr ins Bedrängnis. Doch da kommen Jordan, Stepping und Wright gleichzeitig auf Heckenhauer zu, das war es da- wie hat er das denn gemacht? Und er spielt ab an Kuschig, der völlig frei vor dem astorischen Tor steht. Das gibt es doch nicht. Er setzt an, und . . . Mann, das Tor ist doch nicht 10 Meter hoch! Völlig frei und dann das.


    Egal, weiter geht es, Astor geht nun auf Nummer Sicher. Langsamer Spielaufbau, West treibt sie an, putscht sie hoch. Ja, hört auf zu kreischen, Mädels, wir sehen alle, dass Charleston im Ballbesitz ist, Pass zu Heartham, meine Ohren danken es euch. Dann weiter nach vorne. Doch nein, Abajang klärt. Einwurf für Astor. Ballverlust an Turanien, das wieder nach vorne, diesmal mit Bernd Stuber. Doch nein, die astorische Abwehr ist jetzt auf Zack. Jordan klärt und - oh nein - die Mädels kreischen wieder!

    Wir wollen allerdings auch einmal die Leistung derjenigen honorieren, die zwar dafür sorgen, dass jedes Spiel größtenteils fair und geordnet bleibt, aber selten Anerkennung erfahren. Daher lasst uns diese Minuten vor Spielbeginn dazu nutzen, die Leistung der Schieds- und Linienrichter zu würdigen. Dies sind heute Jerome Wiltung, Pat Williams und Erik Durst aus Livornien sowie Paul Wandler aus Illyria, wo immer das liegen mag. Egal, einen großen Applaus für die Menschen, auf die wir immer fluchen, auch wenn sie ihr Bestes geben!

    Und nun auch etwas Stimmung für die Gastgeber! Hier ist die Mannschaft, auf die ihr, liebe Turanen, gewartet habt:


    Zuerst Martin Treber, Nummer 1 und Torwart. Der blonde Hüne hat bislang solide überzeugen können, auch wenn gewisse Kollegen unter den Kommentatoren das anders sehen mögen. Dann Milan Otwardinger, Gudmundur Jónasson, Beat Lindimann und - das ist eine Überraschung - der junge Paul Fabian, den wir heute das erste Mal seit langem wieder spielen sehen dürfen.


    Danach Bardo Stuber und Clemens Kuschig, die beiden turanischen Sturmspitzen, die so viele der schönen Tore vorbereitet oder geschossen haben! Und die Mittelfeldspieler, mal wieder ohne den angepriesenen turanischen Spielführer, der auf der Bank hockt. Sei es drum, hier sind: Peder Nadal, Santiago Abajang, Julian Heckenhauer und Quirin Müller!


    Noch 20 Minuten bis zum Anpfiff. Da stelle ich mich doch glatt noch einmal selbst vor: Ich bin Faantir Gried, futunischer Politiker, Sportler, Sänger und Geschäftsmann, bei uns daheim bekannt wie der Dicke Schwione hier in Turanien. Ich neige bekanntermaßen zur Schwaffelei, Übertreibung und Theatralik, also allen Fähigkeiten, die ihr schon immer an Diplomaten und Politikern gehasst habt, aber heute abend lieben werdet! Versprochen!


    Es wird ein super Spiel, das steht jetzt schon fest. Los Leute, mehr Stimmung!

    Herzlich Willkommen werte Emirinnen und Emire, heute hier im Parkstadion zu Freyburg im schönen Freistaat Turanien. Wir haben mollige 8 °C Außentemperatur und das sollte der Stimmung keinen Abstrich geben. Ich bin mir sicher, der Fußball heute wird uns warmhalten. Heute spielt Gastgeber Turanien gegen Astor um den Einzug ins Finale.


    Wir wissen es alle: Es war eine spannende Meisterschaft bis jetzt mit starken Mannschaften und in der Mehrzahl spannenden Kämpfen. Auch beim heutigen Spiel wird das nicht anders werden. Im Gegensatz zum Mitgastgeber Livornien hat sich Turanien als echter Favorit entpuppt und steht hoch im Kurs für das Finale. Doch auch Astor muss sich nicht verstecken und zeigt den größten Fortschritt seit neun Jahren. Das ist bei einer Sportart, die als anticäische Lebensart gesehen wird, eine mehr als beachtliche Leistung. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass Astor daheim angekommen ist. Immerhin ist das albernische Mutterland ja bereits ausgeschieden.


    Und hier kommt die astorische Auswahl. Begrüßt mit mir Torwart und Nummer 1 der astorischen Mannschaft, Daniel West, von den Santa Clara Warlocks. Gefolgt von Tim Sorren aus dem gleichen Verein, Steven Wright von den Hong Nam Dragons, Ian Jordan aus Futun- aäh nein US Fortuna San Vincenzo. Danach kommen Max Heartham von den Greenfield Rapids und der junge Hugo Steppings von den Freeport Cardinals. Noch jünger dann Matthew Carl Jiang, hinter ihm der jüngste auf dem Feld, Jon Charleston. Ich höre die Mädels im Block E wieder so laut kreischen, schont eure Stimmen, es muss das Spiel lang reichen! Dann die Dreiersturmspitze James Saratoga, Anthony Johnson und Kendrick Kaijawara.



    Los Leute, jetzt will ich auch ein bißchen Stimmung haben, nur bitte nicht so kreischen, dass das Trommelfell schmilzt!