Sie sprechen von sogenannten Intersexuellen, nehme ich an. Da wird Ihnen vermutlich kaum jemand widersprechen. Aber was Menschen angeht, die biologisch ganz eindeutig Mann oder Frau sind, sich aber – um bei Ihren Worten zu bleiben – "nicht kategorisieren wollen": Wie stellen Sie sich das vor? Politisch meine ich. Biologisch ist die Sache ja klar. Soll man künftig nach Lust und Laune das Geschlecht wechseln können? Oder sehen Sie politisch keine Notwendigkeit, etwas an der Rechtslage zu ändern?
Jetzt auf a.tur: Das Interview mit Dr. Jolanda Droste
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Staatliches Handeln muss darauf angelegt, dass die Chancen und Möglichkeiten, die sich einer oder einem in der Gesellschaft, unabhängig vom Geschlecht wahrgenommen werden können. Gleiches gilt auch für die familiären Herkunft und den Geldbeutel der Eltern.
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Ich höre daraus: Chancengleichheit, aber keine rechtlichen Änderungen. Richtig?
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Wir werden auch in den nächsten Monaten, die die Amtszeit der Föderationspräsidentin andauert, Gesetze einführen, ändern und anpassen. Es ist schließlich das Wesen der Politik. Gerechtigkeit erreicht man nicht mit guten und gut gemeinten Appellen. Für eine fortschrittliche Föderation, werden Föderationsregierung und Nationalversammlung selbstverständlich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für gesellschaftliches Handeln anpassen. In welche Richtung das passiert, ist im wesentlichen Aufgabe der Gesetzgebung, als Impulsgeber sehe ich in dem Prozess aber unbedingt und mehr als in der Vergangenheit die Präsidentin der Föderation.
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In welche Richtung würden Ihre Impulse gehen?