Beiträge von Hans von Brunnstatt

    @Muspillier

    Wir können auch gerne ein paar Simulationen starten. Ich war die letzten Monate mit den Corona-Ereignissen beschäftigt und zu sehr auf eine Simulation mit dem Empire Outre-mer fixiert. Dort herrscht aber Stillstand.


    Gut wäre es, wenn wir einen Gegenspieler hätten. Man könnte sich ja irgendetwas mit Farnestan oder al-Bathía vorstellen. Bist du dort ebenfalls der massgebliche Spieler, so wie in Valorien?

    Was jetzt gerade abläuft, in diesen Tagen und Wochen, ist historisch ausserordentlich bedeutend und nimmt meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.


    Es hat sich schlagartig ein Experimentierfeld aufgetan für viele verschiedene, hochwichtige Bereiche der zukünftigen Gesellschaft. Die Corona-Krise wirkt wie ein Katalysator und befeuert Konzepte, die bis dato vor sich hindämmerten, nun aber plötzlich an die Oberfläche kommen und funktionieren. Nur als ein Beispiel Home office. Plötzlich geht das. Plötzlich ist der ÖV und sind die Strassen nicht mehr überlastet. Rechtfertigen sich somit all die geplanten Ausbauten des ÖV und des Autobahnnetzes denn überhaupt in Zukunft noch?


    Oder als weiteres Beispiel das BGE (bedingungsloses Grundeinkommen). Wäre beim Vorhandensein eines solchen der wirtschaftliche Schaden für die Bevölkerung möglicherweise stark abgeschwächt? Gerade beim User Oberörf spüre ich Existenzängste; wären solche bei einem BGE noch akut?


    Wie wirkt sich der schlagartige Stopp auf unser persönliches zukünftiges Verhalten aus. Ist diese Entschleunigung des Lebens positiv oder negativ? Wie werden die Menschen das später in der Rückschau sehen, wenn sie wieder im täglichen Stress stehen und sanft Richtung Burnout gespült werden?


    Oder politisch. Wer managt die Krise besser? Eine populistische Regierung oder eine nichtpopulistische? Welche politischen Rezepte zur Krisenbewältigung funktionier(t)en, welche nicht? Wer hat gut geführt, wer weniger gut, wer hat versagt?


    Das nur ein paar Gedankensplitter.

    Komme gerade aus dem Reisebüro, wo ich denen mitteilen wollte, dass wir morgen nicht fliegen werden. Antwort: Vor fünf Minuten sei die Reise von der Geschäftsleitung gecancelt worden, sei ja auch jetzt sicher nicht die Zeit für Vergnügungsreisen und wer holt die Leute denn wieder zurück, wenn die Grenzen dicht sind? Haben Sie uns noch Ihre Kontoverbindung? In PC eingetippt, Rückerstattung kann ein paar Tage dauern.


    Chapeau! :applaus:Ist ja auch dekadent, am Strand zu liegen, wenn in Europa Notstand ist. Das geht gar nicht.

    Bei uns kommt vermutlich in den nächsten Stunden der Lockdown. Dann ist eh klar, dass die Reisekosten zurückerstattet werden müssen. Dann ist das schöne Wetter ein schwacher Trost, weil nichts mehr offen hat. Wer geht eigentlich mit meinem Hund Gassi, wenn ich in Quarantäne gesteckt werde? :/

    Bin auch gespannt, wie das dann ablaufen wird. Vor allem den Reisebüros und Airlines sollte der Staat jetzt schnell Hilfe für die Ausfälle zusichern, nicht dass die jetzt noch Kunden weiss ich wohin schicken, wo sie dann stranden und teuer zurückgeholt werden müssen.

    Am Dienstag geht unser Flug zu den Kapverden. 14 Tage Entspannung im All inclusive Traumresort ist angesagt.


    Jetzt bin ich aber nicht so blöd und steig übermorgen in den Flieger, um dann eventuell a) auf den Kapverden in Quarantäne zu kommen oder b) wenn die Penner-Gesundheitsbehörden dort endlich aufwachen eine Hotelschliessung miterleben zu dürfen und dann c) möglicherweise nicht mehr von der Insel weg komme und zwischen allen Stühlen und Bänken lande. Die hier hatten ja schon Ende Februar ein Problem, aber der Herr Gesundheitsminister sieht das nicht so eng und scheint es auch mit einem Update (Bericht ist vom 6. März 2020, die Seite lädt so elendiglich langsam wie der Minister handelt) nicht eilig zu haben, was mein Vertrauen in dortigen Behörden nicht wachsen lässt. Denn viele andere scheinen mit uns Schweizern gerade ein ziemliches Problem zu haben ...


    Interessant wird der unvermeidliche Rechtsstreit mit dem Reisebüro wegen der Rückerstattung der rund € 5.000 Reisekosten werden. Denn einerseits müssten, solange der Flug offen ist, meine Frau und ich in den Flieger. Sonst gibt es vom Reisebüro nichts zurück. Nun rät aber andererseits unsere Regierung dringend von Reisen ins Ausland ab. Wenn die Schweiz dann aber trotz dieser Warnung ihre Staatsbürger irgendwo rausholen muss, wird es für diese Staatsbürger möglicherweise bzw. bei so einer unmissverständlichen Warnung wohl mit Sicherheit teuer. Ich stelle mich auf den Standpunkt, dass mir die Durchführung dieser Reise angesichts der herrschenden Umstände nicht zuzumuten ist. Eine Ausreise aus Marokko ist bspw. aktuell fast unmöglich und wer sagt mir, dass das in vier Tagen in den Kapverden anders ist. Ich bin sehr gespannt, wie das die Richter sehen werden.


    Morgen werde ich im Reisebüro vorbeigehen und uns abmelden. Schade finde ich, dass das Reiseunternehmen bis jetzt absolut nichts von sich aus unternommen hat. Wollen die wirklich am Dienstag einen Ferienflieger voll mit Personen aus dem Corona-Seuchenherd Schweiz in dieses Drittweltland schicken ohne Garantie, dass die Leute geordnet zurückkommen? Ist Marokko nicht Mahnung genug?


    Wir hatten ja sowas schon geahnt und als Plan B vorgesehen, Urlaub in einem Tiroler Wellnesshotel zu machen. Aber das war, bevor Sebastian Kurz sämtliche Tiroler Hotels zugemacht hat ...


    Spannende Zeiten!

    Selbst die Schweiz als eindeutig nicht diktatorisch-militaristisches Land hat etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung unter Waffen. So viel mehr hat Valorien dann anteilig auch nicht.

    Die Schweiz taugt nicht als Beispiel, da sie eine Milizarmee hat, d.h. praktisch nur aus Reservisten besteht. Deshalb kann sie sich relativ hohe Personalbestände (140.000 Armeeangehörige auf 8.600.000 Einwohner, also 1,6%) leisten. Die Schweizer Armee hat aber genau deshalb und wegen des rein auf Verteidigung ausgelegten Equipments keine Angriffsfähigkeiten, nur eine sehr bescheidene Luftwaffe (30 einigermassen moderne Kampfflugzeuge) und natürlich keine Marine (von ein paar Patrouillenbooten auf den grossen Seen abgesehen). Diese 1,6% der Schweizer Bevölkerung „unter Waffen“ sind im Vergleich mit anderen Ländern unter sehr bescheidenen “Waffen“.

    Gried hat nicht unrecht: Die Streitkräfte sollten in Relation vor allem der Wirtschaftskraft des Landes sein. Ich verweise auf diesen früheren Post im Astorforum von mir. Will man z.B. das technologische Niveau der US-Streitkräfte und proportional deren Mittel, so muss man pro Angehörigen der Streitkräfte (inkl. Reservisten!) wohl um die $ 350.000 ausgeben. Dann kann man sich Flugzeugträger, Kampfjets, Drohnen, ICBMs, U-Boote und überhaupt die modernsten Waffensysteme leisten.


    Gibt man dieses Geld nicht aus, hat man eine Museumsarmee. Je mehr Personal die hat, umso musealer ist sie (weil eben die Militärausgaben pro Soldat schwach sind). Ein praktisches RL-Beispiel sind die nordkoreanischen Streitkräfte mit ihrer sehr antiquierten Waffenausstattung. Gegen einen modernen Gegner sind die nordkoreanischen Streitkräfte nichts anderes als Kanonenfutter, genau so, wie Saddam Husseins Verbände in den beiden Golfkriegen 1991 und 2003 gegen die Amerikaner. Das endet dann für die musealen Streitkräfte sehr schnell so.


    Nun muss aber ein Land auch die Wirtschaftskraft haben, um pro Angehörigen der Streitkräfte das viele Geld für teures Militärequipment ausgeben zu können. Und diese höllischen Militärausgaben müssen auch in einem vertretbaren Verhältnis zum BIP stehen. Natürlich kann eine Autokratie mehr Geld gemessen am BIP ins Militär pumpen als eine Demokratie (z.B. Nordkorea im Vergleich zu Frankreich), aber Autokratien haben selten ein hohes BIP pro Kopf.


    Oder mit einem Satz: Modernes Militär ist extrem schweineteuer und das muss man sich leisten können.


    Eine gewisse Zurückhaltung bei der Ausgestaltung von MN-Streitkräften, insbesondere was modernes Material betrifft, wird selten falsch sein.

    Habˋs gelesen und muss mir das mal überlegen. Morgen bin ich aber wohl den ganzen Tag weg, geh nach Colmar. Auch muss ich gestehen, dass ich die genannte geopolitische Situation nicht ganz richtig erfasse wer jetzt genau wo gegen wen und überhaupt. Erbitte also ein paar Tage Bedenkzeit.