Äh... den Film... äh... kenne ich nicht... *schluck*
Dann will ich Sie mal aufklä... äh... ich meine, ich will Ihnen erklären, was die Vogelhochzeit ist. Das ist ein uralter sogenannter Jahresbrauch. Konkret: ein Fruchtbarkeitsfest, das noch aus vorchristlicher Zeit stammt. Man feierte damit die Wiederkehr des Sommers. Ursprünglich war das Fest im April oder Mai angesiedelt – je nachdem, was der alte Kalender der Arkonier sagte. Im Zuge der Christianisierung konnte dieser Brauch nie ganz unterdrückt werden. Man integrierte ihn daher in das ostturanischen Osterbrauchtum.
Bei der Vogelhochzeit werden symbolisch zwei als Vögel verkleidete Jugendliche oder junge Erwachsene verheiratet. Vögel stehen im alten Glauben der Arkonier für die Weltseele, da sie durch ihren Flug Himmel und Erde zu verbinden scheinen. Auch sahen unsere Vorfahren den Vogelflug als irgendwie magisch an. Vögel trotzen der Schwerkraft. Das konnte man sich früher nicht erklären. Sie kennen vielleicht das turanische Sprichwort "Leicht wie eine Feder". Bei meiner Volksgruppe sagt man "Leicht wie ein Vogel im Flug".
Die eigentliche Zeremonie der Verheiratung der beiden Vögel wird meist von einem großen Volksfest begleitet. Kinder essen dabei eigens gebackene Brote in Vogelform, die es ansonsten das ganze Jahr über nirgends zu kaufen gibt. Man singt alte arkonische Lieder und bittet Gott – bzw. in heidnischer Zeit die Weltseele – um Segen und reiche Ernte. Viele der Teilnehmer tragen traditionelle arkonische Trachten. Damit Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild machen können, habe ich hier ein Foto zweier Frauen meiner Volksgruppe.
Arkons und Narkons Erben – Die arkonisch-boruzzische Minderheit Turaniens
-
- [Kurs]
- Órban Arkándor
-
-
Ein sehr schönes Brauchtum. Wird das denn noch gefeiert? Und wenn ja, wo?
-
Das wird durchaus noch gefeiert, vor allem im ländlichen Norden Ostturaniens. Beim Kap Arkona gibt es seit einigen Jahren am Wochenende nach Ostern einen großen arkonischen Jahrmarkt, dessen Höhepunkt die Zeremonie der Vogelhochzeit ist.
-
Was muss ich als "Fremder" dort beachten? Eine bestimmte Tracht?
-
Da kann ich Sie beruhigen: Es gibt definitiv keine Trachtpflicht. Schauen Sie im nächsten Jahr doch einfach mal vorbei.
-
"Sehr interessant - und für mich natürlich exotisch, diese Trachten."
-
Sie sind natürlich auch herzlich eingeladen.
-
Da fahre ich auf jeden Fall hin...
-
Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen, Herrschaften?
-
Nein. Wunschlos glücklich und aufgeklärt.
-
Glücklich und aufgeklärt? Das freut mich zu hören!
Dann sage ich: Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit. Wenn ich Ihnen über den Kurs hinaus irgendwie helfen kann oder wenn Sie Fragen haben, erreichen Sie mich jederzeit über mein Büro beim Zentralrat der Arkonier in Hermannstadt. Die Kontaktdaten entnehmen Sie bitte meinen Visitenkarten, die ich für Sie auslege. Sie dürfen sich gerne eine mitnehmen. -
Þakka þér!
-
"Thak izvis, wie die Gauthonen sagen."
-
Herr Choniatés, kommen Sie mich doch einmal in meiner sinaitischen Heimat besuchen. Ich möchte gerne mehr über Ihre Gauthonen erfahren.
Reicht ihm eine Visitenkarte.
-
"Sehr gerne. Direkt in den nächsten Tagen, wenn es Euch recht ist?"
-
Jederzeit, Herr Choniatés, jederzeit.
-
Herr Choniatés, kommen Sie mich doch einmal in meiner sinaitischen Heimat besuchen. Ich möchte gerne mehr über Ihre Gauthonen erfahren.
Reicht ihm eine Visitenkarte.
Der Link führt leider ins Leere. -
Das liegt an unserem zwischenzeitlichen Forenwechsel.
Hier geht's lang: Bürgergasse 12, Leonsburg -