Generalmajor al-Mansur meldet dem Obersten Rat der Streitkräfte: Die Vorbereitungen für Operation "Nuqtat Tahul" (etwa: Zeitenwende) sind weitgehend abgeschlossen. In Kürze kann der Vormarsch auf Kalach beginnen.
Oberster Rat der Streitkräfte
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Werte Emirinnen und Emire,
wie wir erfahren mussten, ist es bei primitiven Eheschließungen der Fall, eventuelle Anwesende nach einen möglichen Einspruch zu fragen. Dementsprechend setzen wir Sie hiermit darüber in Kenntnis, dass das Sha'in Futuna sich mit dem Fürstentum Onak dauerhaft zu vereinigen gedenkt. Sollten Sie dagegen Einwände haben, nehmen wir sie gerne zur Kenntnis
Desweiteren setzen wir Sie davon in Kenntnis, dass das Sha'nat Futuna mit der Wiedereingliederung von Khadesh am östlichen Ausgang der Straße von Nerica eine Kontrollfunktion ausübt und so sich freudig in der Lage sieht, den internationalen Handelsverkehr spürbar zu verbessern. Diese Kontrolle gilt selbstverständlich nicht für unsere al-bathianischen Partner.
Mögen die Götter mit Ihnen sein
Yanshir al-banabi, Ashantir des Sha'nat Futuna
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Seit einigen Wochen kursiert ein Plan unter den Konfliktparteien: Bis Januar soll ein 60-köpfiger Verfassungsrat seine Arbeit aufnehmen. Er soll eine neue Verfassung für al-Bathía erarbeiten und damit den jahrelangen Konflikt beenden. Der aktuelle Entwurf, den Generaloberst Aswani soeben abgesegnet hat, sieht diese Zusammensetzung des Rates vor:
- je 12 Vertreter des Militärrats, der Fraktion um Herat-Ali und der Kuschiten
- 6 Targi
- 6 Vertreter der Kirche des tripolitanischen Bekenntnisses
- 12 zivile Vertreter der Provinzen -
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Aswani denkt über die Forderungen nach, ändert dann den Plan und lässt ihn wieder über die seit der Versöhnungskonferenz etablierten Kanäle den Kuschiten zukommen. Der Entwurf sieht für den Verfassungsrat nun vor:
je 13 Vertreter des Militärrats und der Herat-Fraktion
14 Vertreter der Kuschitischen Befreiungsfront
5 Targi
6 Vertreter der Kirche des tripolitanischen Bekenntnisses
8 zivile Vertreter der Provinzen (außer Buccara)
1 Vertreter der Provinz Buccara, bestimmt im Einvernehmen mit der Befreiungsfront
Seine Beschlüsse soll der Verfassungsrat mit Dreiviertelmehrheit fassen.
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Wie abgesprochen lässt sich ein Vertreter der futunischen Regierung beim Obersten Rat anmelden, um über die militärische Zusammenarbeit zu sprechen.
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Aswani wartet noch auf die Bestätigung des Versöhnungsplans durch die Kuschiten. In dieser Zeit empfängt er den Vertreter der futunischen Regierung.
Salam! Nehmen Sie bitte Platz.
Darf ich Ihnen etwas anbieten?
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"Masa al'hrem, mein Name ist Sahir Aswani und ich bin gekommen, um im Auftrag des Großwesirs über die Formalisierung eines Bündnisses zu sprechen. Eingeschlossen natürlich auch die militärische Unterstützung."
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Oh, ein Aswani! Ob wir wohl verwandt sind?
Das freut mich zu hören. Einen Dattelwein für Sie?
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"Sehr gerne doch!" Dem Gesandten ging bereits bei der Bestellung Ähnliches durch den Kopf.
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Ein Dattelwein wird geordert und innerhalb weniger Augenblicke in verzierten Gläschen serviert. Zwar ist die große Mehrheit der Bathanis muslimischen Glaubens. Die islamische Zurückhaltung bei Alkohol ist ihnen aber nicht zueigen, zumindest nicht beim traditionellen Dattelwein, der als Nationalgetränk gelten kann.
Lassen Sie uns anstoßen auf die bathanisch-futunische Freundschaft!
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Der Gesandte stößt mit Freuden an: "Auf eine hoffentlich lange und produktive Partnerschaft!"
Dann winkt er einem seiner Begleiter, welcher ihm eine Akte reicht.
"Sagen Sie, wenn Sie es entscheiden könnten, welche Standorte in Al-Bathia wären denn am besten für futunische Investitionen geeignet? Uns geht es in erster Linie um den Aufbau einer industriellen Basis für den täglichen Bedarf, Textilien, Nahrung, Wasser, Strom, Entsorgung.´Futunische Unternehmen würden sehr gerne ein stabiles Al-Bathia erzeugen, was nicht nur eine Sicherheit für unseren Außenhandel, sondern auch einen Absatzmarkt darzustellen vermag. Dazu ist es nötig, die bathanische Prosperität und Sicherheit auf ein Level zu heben, dass etwa dem von Farash (Onak) entspricht."
Er blickt von den Papieren hoch, die eine Reihe von Mitteln auflisten.
"Natürlich steht unser Angebot der militärischen Hilfe ebenso, falls diese Mittel erforderlich sind."
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Trinkt einen Schluck.
An einer solchen Stabilität sind wir ebenso interessiert. Unser Land hat zu lange gelitten. Futunische Investionen sehen wir als einen der künftigen Schritte auf dem Weg zu Stabilität und Neuanfang. Daher bieten sich als Ort der Investitionen die vom Bürgerkrieg in Mitleidenschaft besonders gezogenen Regionen an: der Raum Agadir und Buccara einerseits, Kalach und Kerman – mit Abstrichen – andererseits. Agadir und Buccara liegen in bzw. am Rand der Kuschitengebiete im Südwesten. Die Infrastruktur dort liegt durch die jahrelangen Kämpfe danieder.
Während die Waffenruhe mit den Kuschiten und mit Herat seit gut zwei Jahren weitgehend hält, treten wir beim Wiederaufbau noch auf der Stelle. Aktuell haben wir einen Plan für den politischen Neuanfang entwickelt. Wir erwarten jeden Tag die Zustimmung der Kuschiten. Liegt sie vor, wäre grundsätzlich auch an den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Wiederaufbau in der Pufferzone zu denken. Das wäre dann für Futuna von Interesse.
Und was die militärische Unterstützung angeht: Wir haben im Raum Kalach ein paar... Probleme mit Islamisten. Nichts Großes. Aber sehr lästig. Unser Truppen haben die Hauptverkehrsadern und weite Teile der Städte unter Kontrolle. Aber der Feind verkriecht sich in Kellern, Hinterhöfen und Moscheen. Falls Futuna über entsprechende Spezialkräfte verfügen würde, die sich mit derlei Häuserkampf auskennen...
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Der Diplomat nickt bedächtig.
"Mit Zustimmung Ihrer Kuschiten werden wird dann aktiv werden, denke ich. So können wir die Gelder so verteilen, das möglichst nichts verloren geht.
Was nun den Häuserkampf angeht, können wir zwei Alternativen anbieten: Einmal eine mögliche Hightechvariante, bei er es um Effizienz und Genauigkeit geht und sie sehr gründlich arbeitet - oder wir schicken ein paar Leute, die ihren Feinden soviel Angst machen, dass sie sich nie wieder trauen, etwas anzufangen. Das kann dann auch schneller gehen, aber vielleicht muss man hinterher etwas mehr aufräumen."
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Der Diplomat lehnt sich mit seinem Getränk zurück und hebt an:
"Nun, die futunischen Streitkräfte selbst haben keine Spezialisten für den Häuserkampf, wohl aber drei der sechs großen Fraktionen mit besonderer Anerkennung, der Tempelkult, Tiamat und die Stiftung Persuna. Da der Tempelkult jedoch niemals außerhalb des geweihten Bodens Futunas seine Truppen einsetzen wird, müssen Sie wohl mit etwas weniger begabten Alternativen zurechtkommen, denn die Parshans des Tempelkults sind die besten, welche Futuna in der Theorie zu bieten hätte.
Als Alternativen bieten sich die Streitkräfte Tiamats an, diese setzen auf den Einsatz ihrer technologischen Überlegenheit, da sie das Beste und Neueste an futunischen Kriegsgerät inklusive elektronischer Überwachung und Aufklärung sowie Analyse von Statik und Hohlräumen zu bieten haben und die Städte systematisch durchkämmen würden. Tiamat geht sehr langsam vor und sie setzen halt auf Gründlichkeit und Nachprüfen."
Der Diplomat nimmt etwas nervös ein Schluck und wirkt, als würde er sich gerne paranoid umschauen, auch seine Tonlage senkt sich etwas, aber wird nicht zum Flüstern.
"Und dann sind da noch die . . . ähm . . . Streitkräfte der Stiftung Persuna. Sie stammen aus dem Bodensatz der Gesellschaft und sind auf Terrortaktiken spezialisiert. Sie haben ihre Spio . . . ähm Beobachter überall und hervorragende Kontakte zu Personen und Gruppen, die unterhalb der Line der Gesetze arbeiten, wenn Sie verstehen was ich meine. Sie würden Ihre Terroristen nicht leben lassen, keine Sorge, aber die Zivilisten könnten etwas traumatisiert sein, wenn dort welche herumlaufen sollten."
Könnten eher nicht, absolut sicher.
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"Nun, da wir ja bereits von Investitionen sprechen, sind sie sicher an Erstvergaben für Projekte interessiert. Ansonsten wird Ihnen Tiamat sicher nicht böse sein, wenn sie bei Schürfrechten oder dem Monopol auf Energieerzeugung entgegenkommend sind, was sicherlich nicht zu Ihrem Schaden wäre. Man stelle sich vor, wieviel Strom aus ihrem ungenutzten Solarpotential Sie nach Antica verkaufen könnten."
Er schaut sich sorgfältig um.
"Und die Stiftung hat es sicher gern, wenn Sie beim Rauschgifthandel ein Auge zudrücken. Ich meine, da kommt für die schützende Hand des sorgsamen Staats auch eine kleine Geldquelle hinzu."
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Verstehe...
Macht sich einige Notizen, hat sich aber schon eine erste Meinung gebildet.
Noch einen Schluck Dattelwein?
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"Sehr gerne doch. Der Tropfen ist wahrlich ein Segen."
