• Natürlich gab das Debatten. Die relativ starke monarchistische Fraktion wollte das Ende des Königtums natürlich verhindern. Allerdings stand sie auf verlorenem Posten. Die Mehrheit des Parlaments war republikanisch gesinnt. Bedenken Sie bitte auch: Die kleinturanische Monarchie war kein absolutistischer Staat mit einem König an der Spitze. Vielmehr war es faktisch bereits seit den Reformen der 1820er Jahre eine Art Republik, die lediglich einen auf Lebenszeit bestimmten Herrscher hatte, der sich König nennen durfte.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Damit kommen wir also zu den wesentlichen Ergebnissen der Bundesreform, die 1884 in Kraft trat. Konkret trat damals die "Bundesakte" in Kraft, mit der Turanien zum ersten Mal in seiner Geschichte eine gemeinsame geschriebene Verfassung erhielt. Der Turanische Bund erhielt Rechtspersönlichkeit und konnte selbst Gesetze beschließen, Verträge aushandeln und Botschafter entsenden. An die Stelle der dem kleinturanischen Staat zugeordneten "Kanzlei für die Angelegenheiten des Bundes" trat die Bundeskanzlei. Ihr Leiter, der Bundeskanzler, wurde zum Chef der Bundesexekutiven, d.h. der sogenannten Bundeskommission.
    Dieser Kommission gehörten neben dem Bundeskanzler der Vizekanzler des Bundes, der faktisch eine Art Verwaltungschef bzw. Innenminister war, und drei Bundeskommissare an: der "Bundeskommissar für auswärtige Angelegenheiten", der "Bundeskommissar für die Wirtschafts- und Zollunion" und der "Bundeskommissar für das Heeres- und Flottenwesen". Für genau diese Bereiche – die Bundesaußenpolitik, die Wirtschafts- und Zollpolitik und die Verteidigungspolitik – war der Bund zuständig. Alles andere unterstand weiterhin den Einzelstaaten.
    Etwas näher möchte ich auf das Heeres- und Flottenwesen eingehen. Gebildet wurde damals die "Bundesflotte" als gemeinsame Kriegsmarine des Turanischen Bundes. Bei den Landstreitkräfte wurden zunächst keine neuen Einheiten eingerichtet. Im Gegenteil: Die "Bundesarmee" sollte explizit erst im Kriegsfall aus den Streitkräften der Einzelstaaten gebildet werden. Hierzu wurden die Heere der Staaten in sechs "Bundesarmeekorps" eingeteilt. Das I.-III. Korps waren die Streitkräfte Kleinturaniens, Westturaniens und Nordturaniens, das IV. Korps die Truppen des südlichen Großturanien, das V. diejenigen des nördlichen Großturanien einschließlich der Freien Stadt Thorshaven und das VI. Korps die von Ostturanien. Erst im Kriegsfall sollte ein gemeinsamer Oberkommandierender gewählt werden.

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  • Ist das nicht ein wenig zu kurz gedacht, wenn man sich im Verteidigunsfall erst einmal über Persönlichkeiten einig werden muss? Was für Schwachköpfe haben denn diesesn Unfug ausgeddacht?

  • Das war eben der Kompromiss, auf den man sich damals geeinigt hat. Aus heutiger Sicht natürlich völliger Unsinn, aus Sicht des Jahres 1884, das noch keine Blitzkriege mit Flugzeugen, Raketen und Panzern kannte, aber anscheinend in Ordnung. Man ging wohl naiverweise davon aus, dass Kriegserklärungen rechtzeitig mit ausreichender Frist per Post zugestellt werden würden... 1912 bügelte man diesen Geburtsfehler dann aus. Mehr dazu aber später.

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  • Keine akuten Fragen? Wunderbar. Dann weiter im Text: Neben der Bundeskommission wurde als Nachfolger des nichtständigen Konsultativrats ein Bundesrat geschaffen, der aus je einem politischen Vertreter der damals sechs Mitgliedsstaaten (einschließlich der Freien Stadt Thorshaven) bestand. Sein Vorsitz – und damit das "Präsidium" des Bundes – wechselte halbjährlich zwischen den Staaten, ähnlich wie heute beim Föderationsrat. Juristischer Hüter der Bundesakte war das Bundesgericht.
    Als Legislative sah die Bundesakte den Bundeskongress vor, auch Bundesversammlung genannt. Er wurde in einem komplizierten Verfahren teils nach Landesrecht vom Volk gewählt, teils von den Landesparlamenten und den Landesregierungen berufen. Seine Legislaturperiode dauerte zwei Jahre. Das Wahlverfahren führte dazu, dass eine wirkliche Identifizierung des Volkes mit dieser "Volksvertretung" nicht stattfand. Die Wahlbeteiligung war zumeist gering – erst recht, wenn man bedenkt, dass damals ohnehin nur Männer abstimmen durften.
    Von der personellen Zusammensetzung her war auch der Bundeskongress überdurchschnittlich von konservativen Stadtbürgern und Honoratioren geprägt. Das lag mit daran, dass es 1884 noch keine Arbeiterparteien gab, die Arbeiterschaft also politisch praktisch nicht vertreten wurde. Wenn Sie möchten, würde ich an dieser Stelle gerne einen Exkurs zur Geschichte der Industrialisierung in Turanien einfügen, der erklären soll, weshalb das damals so war.

    Sigurd Thorwald
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  • Ein Krieg, der ganz schnell – praktisch wie ein Blitz – über ein Land hereinbricht. Ich dachte, das wäre selbsterklärend.


    Zuckt mit den Schultern.

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  • Als 1884 der reformierte Turanische Bund seine Arbeit aufnahm, spielte die Arbeiterbewegung noch keine Rolle. Das hat einen Grund: Die Industrialisierung stand hierzulande erst am Anfang. Jedenfalls die klassische Industrialisierung, an die man heute bei diesem Begriff denkt: an die Kombination von Automatisierung und Fabriken. Beides gab es schon länger, viel länger, aber nicht in dieser Kombination. Fabriken hatten ihren Vorläufer in den Manufakturen, die vor allem nach dem Achtjährigen Krieg im Rahmen der absolutistischen Staatswirtschaft und ihrer Beschäftigungsmaßnahmen entstanden. Hier waren aber die vielen Arbeiter mit Handarbeiten beschäftigt.
    Automatisierung im weitesten Sinn gab es bereits im Mittelalter: Beispielsweise mittels Wasserkraft wurden damals Mühlen, Sägewerke und sogar Schmieden betrieben. Hammerschmiede an der Wesau entstand damals. Aus dem 13. Jahrhundert ist übrigens die erste Klage über eine durch Automatisierung wegrationalisierte Arbeitsstelle überliefert: Der "Stundenrufer" von Freyburg, der jede Stunde die Zeit ansagte, wurde durch eine Turmuhr mit automatischem stündlichen Glockenschlag ersetzt. Eine Automatisierung im engeren Sinn ermöglichte freilich erst die Erfindung der Dampfmaschine. Sie wurde im 19. Jahrhundert in Turanien eingeführt. In Verbindung mit der Großproduktion in Fabriken spricht man hier von Industrialisierung.
    1884 nun stand die industrielle Fertigung in unserem Land wie gesagt – von einzelnen frühindustriellen Zentren abgesehen – noch am Anfang. Diese Zentren waren insbesondere Heimgard, das ja beispielsweise im Turanierlied von etwa 1860 als "Fabrik" bezeichnet wird, und der Raum Turan und Stoltenberg. Nur hier konnte es also nennenswerte Mengen von Arbeitern geben. Diese waren damals in lokalen Arbeitervereinen organisiert, die weniger politische und mehr soziale Ziele verfolgten. Sie waren eher Gewerkschaften als Parteien. Tatsächlich führen sich bis heute die turanischen Gewerkschaften auf diese Vereine zurück.
    Nun kam es aber in jener Zeit zum Erwachen eines politischen Bewusstseins der Arbeiter. Ein Teil der Arbeitervereine und seiner Mitglieder wollte eine politische Vertretung der Arbeiterschicht im Turanischen Bund und seinen Ländern. Einer der Wortführer dieser Strömung war der Turaner Industriearbeiter Alfred Nettknecht. Auf dem 1889 tagenden Zweiten Gesamtturanischen Arbeiterkongress in Turan setzten er und seine Anhänger die Gründung der Gesamtturanischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei durch. Nettknecht wurde zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
    Die GTSDA war damit die erste gesamtturanische Partei. Anders als die konservativen Eliten in Bund und Ländern trat sie früh für eine weitgehende Union Festlandturaniens ein. Im Laufe der Zeit wurde die Partei mehrfach umbenannt: Zunächst in Turanische Sozialdemokratische Arbeiterpartei, später in Turanische Sozialistische Partei. 2002, im Zuge der Gründung der alten Föderation, vereinigte sie sich mit den neuturanischen Sozialdemokraten zur Sozialistischen Partei der Föderation Turanischer Republiken, die wiederum – ich glaube 2005 – mit der Demokratischen Partei zur Sozialdemokratischen Partei Turaniens fusionierte.

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  • Das ist sie in der Tat. Um die Sache noch komplizierter zu machen, würde ich gerne noch einen detaillierteren Blick in die Bundesversammlung des Turanischen Bundes werfen. Durch das angewandte Landeswahlrecht und das Fehlen überregionaler Parteien war die Versammlung wie gesagt ziemlich zersplittert. Es gab Konservative, Christlichnationale, Christsoziale, Bauernparteien, Zentristen, Liberale bzw. Liberaldemokraten und schließlich auch die Arbeiterbewegung, die in der GTSDA organisiert war.
    Ein Beispiel für das vielfältige Parteiensystem soll wieder mal Kleinturanien darstellen. Dort entwickelte sich aus dem "Club der Freunde der Monarchie" die Monarchistische Partei, die getreu ihrem Namen das konstitutionelle Königtum unterstützte. Sie fusionierte mit der ebenfalls konservativen Partei des Adels zur Konservativ-Monarchistischen Partei, die sich nach dem Ende der kleinturanischen Monarchie in Kleinturanische Konservative Partei umbenannte. Diese KKP wiederum schloss sich später mit der bürgerlichen Christsozialen Partei zur Christlich Konservativen Partei CKP zusammen, die über Jahrzehnte hinweg die politische Rechte in Kleinturanien symbolisierte.
    In der Mitte des politischen Spektrums fusionierten die "Partei der bürgerlichen Freiheit" und die "Partei der konsitutionellen Reform" zur Liberalen Partei. Dieser schloss sich später die Kleinturanische Partei der Demokraten an, wodurch die Liberaldemokratische Partei Kleinturaniens entstand. Jene LDPK war praktisch bis zur Gründung der Föderation die bestimmende politische Kraft in Kleinturanien. Wir kommen darauf zurück, wenn es um die Krisenzeit der 50er und 60er Jahre geht.
    Fragen bis hierher?

    Sigurd Thorwald
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  • Mich würden die Bauernparteien näher interessieren. Darüber habe ich mal etwas gelesen. Gibt es da nähere Informationen über deren Zusammensetzung? Wie viele waren es? Gab es gemeinsame Ziele?

    Dr. Kurt Klebitz

    Landesfeuerwehrdirektor des Freistaates Turanien a. D.

  • Gemeinsame Ziele und Ansichten gab es sicherlich, ja. Stärkung der ländlichen Regionen, teilweise auch Abwehr der Industrialisierung, dazu die konservative Grundhaltung und eine starke Verwurzelung im christlichen Brauchtum. Vor allem im südlichen Großturanien, im Herrgottswinkel etwa und um Königsberg, und in Teilen Ostturaniens waren die Bauernparteien ziemlich stark. Andernorts, etwa im Wolfsberger Land oder in der Kurmark, lag die Landwirtschaft aus historischen Gründen mehr in den Händen von Großgrundbesitzern. Diese wählten eher selten Bauernparteien, sondern stattdessen klassisch konservativ oder christlich-national.
    Mit Voranschreiten der Industrialisierung in den Jahrzehnten zwischen 1880 und 1910 verloren die Bauernparteien nach und nach ihre einstige Bedeutung. Teilweise fusionierten sie mit den Konservativen, teilweise blieben sie auch bestehen. In Großturanien etwa hielt sich die GBP, die Großturanische Bauernpartei, noch fast bis Ende des 20. Jahrhunderts. Die letzten Jahrzehnte war sie allerdings nicht mehr als eine bedeutungslose Splitterpartei.


    An dieser Stelle wäre meines Erachtens erneut die Zeit, einen Blick über den politischen Tellerrand zu werfen und ein wenig in die Technik-Geschichte einzutauchen. Die von mir eben angesprochene Zeit um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert war nicht nur die Zeit der raschen Industrialisierung unseres Landes, sondern auch eine Epoche der technischen Errungenschaften und Erfindungen, die die Menschheit verändern sollten. Viele davon wurden in Turanien gemacht. Beispiele: 1878 stellte der Könisberger Tüftler Willibald Erkanger den "Erkanger-Apparat" vor, einen Vorläufer des Telefons. 1884 erfand Werner Trenck in Heimgard das Automobil und Eduard Hesekiel Graf Lohnsdorff 1898 in Horst das Luftschiff. Die Gebrüder Arlt bauten 1904 eine "Flugmaschine", das erste Motorflugzeug auf turanischem Boden.

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    Francis Bacon

  • Heimgard und die Automobile. Der Traum eines jeden Kindes...na ja...vielleicht eher der Jungen. ;)

    Dr. Kurt Klebitz

    Landesfeuerwehrdirektor des Freistaates Turanien a. D.

  • In der Tat...
    Wir bleiben noch etwas bei der Technik- und Wirtschaftsgeschichte, bevor wir uns wieder dem politischen Geschehen widmen. Thema ist nach wie vor die Industrialisierung. Wie gesagt war zunächst vor allem die Region Heimgard ein Zentrum der Industrie. Nach und nach kamen Thorshaven und Stoltenberg dazu. Thorshaven als jahrhundertealter Werftstandort konzentrierte sich naheliegenderweise auf den Schiff- und Maschinenbau. Später siedelte sich dort mit den Thorshavener Motorenwerken TMW die größte Konkurrenz der Trenckschen Autobauer, der heutigen Heimgard Automobilwerke, an.
    Stoltenberg dagegen entwickelte sich zum Zentrum des Waffen- und Flugzeugbaus. Wir sprachen von den Gebrüdern Arlt, die dort ihre "Flugmaschine" erfanden. Ihr Unternehmen wurde von der ebenfalls in Stoltenberg ansässigen Maschinenfabrik Julius Mannhardt übernommen. Mannhardt fusionierte später mit den Blum-Werken in Thorshaven zu M+B Mannhardt und Blum (heute Sigma Mannhardt), einem der größten Wehrtechnikunternehmen der Föderation. Die Tochtergesellschaft Mannhardt-Flugzeugbau nahm in den 1920er Jahren unter dem Namen "Stoltenberger Luftverkehr" - kurz: SL – die Arbeit als eine der ersten Passagier-Fluglinien auf.
    Damals waren Fluggesellschaften noch keine eigenständigen Unternehmen, sondern Anhängsel der Flugzeugbauer. Parallel zu SL hatte in Thorshaven als Tochterunternehmen der "Thorshavener Luftfahrzeugwerft" TLW die "Turanische Luftfahrzeug-Reederei" TLR ihren Sitz. Und nicht zu vergessen: In Horst bei Drachenfels saß die "Lohnsdorff-Reederei für Luftschifffahrt".

    Sigurd Thorwald
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    Francis Bacon

  • Auf die Parteienpolitik meines Wissens nicht. Aber letztlich auf die Struktur des Militärs. Sagen wir es mal so: Es ist kein Zufall, dass der größte Luftwaffenstützpunkt der Föderation ausgerechnet in Stoltenberg liegt – und damit quasi in direkter Nachbarschaft zu Mannhardt-Flugzeugbau...

    Sigurd Thorwald
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  • Sicherlich gab es vereinzelt Widerstand gegen zu viel Macht und Einfluss des Militärs. Aber das waren damals Außenseitermeinungen. Selbst in der Arbeiterbewegung war man recht unkritisch. Man war wohl froh, dass durch die Aufträge des Militärs die Arbeitsplätze gesichert waren. Unterschätzen Sie mir nicht den Patriotismus der damaligen Zeit, der sich auch in einer großen Wertschätzung der Armee manifestierte.

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