Geschichte und Entwicklung des turanischen Fernsehens

  • Das... äh... ist sozusagen gefährliches Halbwissen.


    Mein Gott, diese Episode habe ich ja selber schon fast verdrängt!


    Tatsächlich war das ein Versuch des Senders, sich noch mehr von der Konkurrenz abzuheben. Muss so 1981/82 gewesen sein, denke ich. War aber auf die Dauer nicht praktikabel und wurde daher nach kaum mehr als einigen Tagen wieder eingestellt.

  • Das Video hat sich sogar bis nach Pottyland ausgebreitet. Es ist mittlerweile ein Klassiker - und gerade für uns natürlich auch ein Zeichen der turanischen Selbstironie.

  • Hat sich wieder gefasst und setzt seinen Vortrag fort.


    Ich komme nun ins Jahr 1984. Der Ausbau des Kabelnetzes ging flott voran und zumindest die größeren Ballungsräume waren mit der neuen Technik versorgt. Das Kabelfernsehen entwickelte sich zunehmend zum Standard und trat aus seiner Nische heraus. Ein neuer Sender sprang nun auf den Zug auf: TuraTV. Bei "Kanal 3" dagegen war der Schwung schon wieder verflogen. Zumindest fühlte ich mich dort bald nicht mehr wohl. TuraTV dagegen lockte mit journalistischer Freiheit und einem jungen Team. Also wechselte ich zur Konkurrenz.

  • Was bedeutet in dem Zusammenhang "journalistische Freiheit", gerade im Kontrast zu den Bedingungen bei "Kanal 3"?

  • Nicht dass wir uns falsch verstehen: Natürlich hat "Kanal 3" damals wie heute die gängigen journalistischen Mindestmaßstäbe erfüllt. Allerdings war es wie erwähnt eine Tochtergesellschaft mehrerer Medienhäuser, die sich eine bestimmte Art der Berichterstattung wünschten. Da gab es einfach bestimmte unausgesprochene Vorgaben. Beispielsweise sollte "Kanal 3" keine Konkurrenz für die bestehenden Printmedien sein. Das schränkte die Berichterstattung unter Umständen durchaus ein. Bei TuraTV gab es diese – ich nenne es mal – Scheuklappen nicht.

  • Das bedeutet also im Klartext: Die Zeitung berichtete über ein großes kulturelles Event, darum wurde die Berichterstattung bei Kanal 3 - wenn überhaupt vorgenommen - sehr knapp gehalten?

    Ich glaube, ich verstehe, was Sie dann mit "journalistischer Freiheit" meinen.


    War Tura TV losgelöster von Staat und Regierung?

  • So in etwa, ja. Man musste Rücksicht nehmen. Das war bei TuraTV nicht der Fall. Unabhängig von Staat und Regierung waren zwar beide, aber TuraTV bot im direkten Vergleich mehr Freiheiten und die besseren Konditionen. Tja, und so wechselte ich eben zur Konkurrenz. Ende 1983 war das.


    Ab 1984 sendete auch A-TUR über Kabel. Aus dem einstigen Aarburger Regionalsender wurde so bis spätestens Ende der 1980er Jahre schrittweise ein landesweiter Sender. Der Name, der anfangs für “Aarburger Gesellschaft für Television und Rundfunk“ stand, wurde nun als Kombination aus Aarburg und Turanien gelesen. Auf diese Weise wurde A-TUR - heute a.tur geschrieben - zum fünften überregionalen TV-Programm Turaniens. Die Nachfolge als Aarburger Lokalfernsehen trat später a.tv an.

  • Nun kommen wir in die 90er Jahre und damit in die Zeit der Spartensender. Bis dahin waren alle überregionalen turanischen Fernsehsender mehr oder weniger Vollprogramme - sieht man mal über bestimmte Schwerpunkte hinweg, zum Beispiel Kultur und Bildung bei Turanien 2. In den 90ern spezialisierten sich die Sender.


    Den Anfang machte 1991 Nova. Nova sprach vor allem Frauen an und hatte ein betont „weiches“ Programm mit Ratgeber- und Kochsendungen, Komödien und viel Musik. Das genaue Gegenteil wollte ab 1992 Teleon sein: ein „Programm für harte Jungs“ mit Actionfilmen, Horrorstreifen, Autos und moderner Technik. Der Sendestart ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Großformatige Plakate kündigten damals einen „Barbaren-Abend“ an.

  • Ich erinner mich. viel stählernes schwarz auf der einen und fluffy Pink auf der anderen Seite.

    War es aber nicht so das aufgrund irgendwelcher Rechtsstreitigkeiten plötzlich das Pokalendspiel der Männer bei Nova lief? oder hab ich das falsch in Erinnerung?

  • Jaja, da war so etwas, richtig. Das muss Mitte/Ende der 90er gewesen sein. Damals gab es noch keinen richtigen Pokal. Vermutlich handelte es sich um irgendein Endspiel der turanischen Fußball-Meisterschaft.

  • Zurück zum „Barbaren-Abend“: Teleon hatte sich zum Sendestart die TV-Ausstrahlungsrechte für zwei ganz besondere filmische Leckerbissen gesichert. Und das meine ich durchaus ironisch. „Thunor der Tapfere“ und „Balian der Berserker“ - turanische Kinoproduktionen der Jahre 1987 und 1989 - waren etwas, das man im Albernischen freundlich als „Trash“ bezeichnen würde.

  • „Thunor der Tapfere“ und „Balian der Berserker“ sind die Hauptfiguren der beiden gleichnamigen Groschenroman-Serien der 20er Jahre. Die Serie entwickelt und die Mehrzahl der Heftromane verfasst hat Roduard Kipplinger. Sie kennen Kipplinger?

  • Oh, den sollten Sie sich unbedingt einmal ansehen. Grandioser Streifen. Ich habe bestimmt irgendwo noch eine alte Betamax-Kassette herumfliegen...