Nach Voranmeldung bei der Schlossverwaltung werden Führungen durch den öffentlich zugänglichen Teil des Familiensitzes derer von Ribbenwald angeboten. Sie beginnen meist im Arkadenhof, einem Musterbeispiel für die Architektur der turanischen Neo-Dragonik. Manchmal begegnet man bei dem Rundgang auch dem Schlossherrn: dem amtierenden Präsidenten der Föderation Hansgar von Ribbenwald.
[Schloss Ribbenwald] Schlossführung
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Liebe Frau Assar d‘Or, Hernandez, Sie stehen hier im Arkadenhof des Schlosses. Ein Musterbeispiel für die Architektur der Neo-Dragonik im 15. und 16. Jahrhundert.
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schaut sich um
Neo-Dragonik? Tut mir leid, mit Medizin kenne ich mich nur geringfügig aus. Ist das ansteckend?
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Wie meinen? Medizinisch? ... Äh ... ach so ... nein, meine Liebe! Die Neo-Dragonik ist ein Bau- und Kunststil. Spätes Mittelalter, frühe Neuzeit, also etwa vor 500 Jahren.
Wir unterscheiden hierzulande zwischen der sehr uneinheitlichen Prä-Dragonik bis etwa 800 nach Christus, der Dragonik, der Turanik ab etwa 1200 und schließlich der Neo-Dragonik. Später, im 17. Jahrhundert etwa, folgte der Imperialstil.
Benannt ist die Dragonik nach dem alten kirchensprachlichen Namen der Stadt Drachenfels, deren Könige im Frühmittelalter prägend für unsere Halbinsel waren. Die Turanik hat ihren Namen von Turan.
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Schaut sich um und ist begeistert von der Architektur
Wow..
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lächelt verlegen
Naja - Medizin, Architektur... ich kenne mich bei beidem ungefähr gleich gut aus
Danke für die... äh... Erklärung. Ist das Schloss denn schon 500 Jahre alt?
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Nicht ganz! Es ist aber immerhin fast 450 Jahre alt. Hier drüben...
Führt die beiden zu einem großen Portal.
... ist das Baujahr des Hauptgebäudes an diesem Türbogen vermerkt: 1584. Teile des Schlosses sind sogar noch älter.
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Begutachtet sehr interessiert die Gemäuer
Seit wann ist das Schloss denn in dem Besitz Ihrer Familie?
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schaut erstaunt auf den Türbogen
Wow! Und so gut erhalten...
wartet gespannt auf die Antwort zu Matthews Frage
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Das Schloss ist von Beginn an im Besitz meiner Familie. Sie müssen wissen: Meine Vorfahren stellten hier im Ort im Mittelalter den Ortsadel. Sozusagen gehörten uns das Städtchen Ribbenwald und die Umgebung. Ursprünglich lag unsere Burg, der Vorläuferbau dieses Schlosses, auf einem bewaldeten Hügel etwa zwei Kilometer von hier. Der Bau stammt aus dem zwölften Jahrhundert und ist heute nur noch eine Ruine. Als die Burg zu klein und zu alt geworden war, zogen meine Vorfahren hierher.
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Wow, eine lange Familienhistorie... Dagegen weiß ich über meine Vorfahren so ungefähr gar nichts...
Wow, eine lange Familienhistorie! Wie weit lässt sich Ihr Stammbaum denn zurückverfolgen?
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Ist sichtlich erstaunt, fängt sich aber kurz danach wieder und hört weiterhin gespannt zu
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Eine gute Frage, meine Liebe, auf die es aber keine eindeutige Antwort gibt. Die gesicherte Ahnenreihe beginnt im zwölften Jahrhundert mit Wilhelmus von Ribbenwald. Vereinzelt sind Namensträger aus dem elften Jahrhundert belegt, aber ihre genaue Verwandtschaft ist unklar. Und dann gibt es noch die Familiensage, der zufolge der Stammvater unserer Familie um das Jahr 850 ein gewisser Leupold von Ribbenwald gewesen sein soll. Aber belegt ist das nicht.
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pfeift anerkennend durch die Zähne
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Was hat man denn in Turanien für konkrete Vorteile oder besondere Pflichten, wenn man dem Adel angehört?
GeTa?
sucht es schnell auf ihrem Smartphone und findet einen Eintrag über die Turanische Adelsforschung
Meinen Sie die turanische Adelsforschung? Nein, davon höre ich gerade zum ersten Mal.
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Ach ja der Adel..
Matthew hört weiter interessiert zu
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Genau das: das Gesamtverzeichnis des Turanischen Adels. Ein Standardwerk für alle, die Abstammungslinien und Stammbäume adliger Familien erforschen möchten.
Besondere Vorteile oder Pflichten hat man als Adeliger keine. Der Adel als Stand ist in Turanien abgeschafft. Alle Bürger sind gleich. Allerdings hat man natürlich eine gewisse Verpflichtung sich selbst und seiner Familie gegenüber: das, was die Familie erreicht hat, nicht zu zerstören oder zu schmälern. In meiner Familie haben wir dafür die Stiftung der Von Ribbenwald'schen Nachlassverwaltung ins Leben gerufen. Sie verwaltet die Immobilien und Besitztümer der ganzen Verwandtschaft.
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Schnarch...
Ah, ich verstehe. Wirklich interessant...
zeigt auf eine interessant aussehende Tür
Wo geht's da lang?
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Das ist das sogenannte Jägertor: früher einer der Haupteingänge, heute nur noch für die Touristen. Warum die Tür so heißt, werden Sie verstehen, wenn wir hindurch gegangen sind und den Aufenthaltsraum dahinter erreicht haben.
Öffnet die Tür und weist die beiden mit einer Handgeste an, hindurch zu gehen. Hinter der Tür führt links eine kleine Treppe nach oben. An die Wand sind alte Wappen gemalt. Die Treppe endet in einem mittelgroßen Raum, dessen weißgetünchte Wände voller Jagdtrophäen hängen.