Relations extérieures / Bureau du Ministre

  • Attention, nur nischts Falsches sagen!


    La Valorie ist ein kleines Land. Wir 'aben nischt die Kapazitäten, um in l'Anturie jahrelang mit ganzen Divisionen Präsenz zu zeigen. Da'er 'offen wir auf eine baldige Befriedung und Stabilisierung des Landes. Das 'eißt: Wir wollen dazu beitragen, dass l'Anturie baldmöglischst eine neue stabile Regierung er'ält.

  • Bei der Frage hätte ich mit so einer Antwort rechnen müssen... seufz...


    Monsieur Briand, ich übe das Amt des Außenministers - wenn auch mit Unterbrechung - sehr lange aus. Diplomatensprech erkenne ich fünfzig Meter gegen den Wind - mit geschlossenen Augen.

    Damit ich einen gescheiten Kompromiss für alle Beteiligten erarbeiten kann, möchte ich das wahre Interesse aller erfahren. Selbst wenn Sie sagen sollten "Valorien möchte die anturischen Gebiete als Kolonie vereinnahmen", würde ich diese Aussage wertfrei annehmen.


    Ich bin nicht hier, um zu urteilen. Ich bin hier, um den Standpunkt Valoriens zu erfahren - den wahren Standpunkt. Um diesen zu verstehen, möchte ich gerne auch die Motive für die Teilnahme an der Mission auf den anturischen Gebieten erfahren - und ich betone es noch einmal: Komplett wertfrei. Alles, was Sie sagen, bleibt streng vertraulich unter uns. Das gebe ich Ihnen gerne auch schriftlich, Sie können unser Gespräch von mir aus aufzeichnen oder Zeugen dazu einladen, wenn Sie möchten.


    Zuvorderst sehe ich mich als Vermittler, nicht als Repräsentant Pottylands, nicht als Diplomat, sondern als Mediator, der seine Erfahrungen im diplomatischen Bereich gewinnbringend und zielführend einsetzen möchte.


    Er lehnt sich zurück, überschlägt die Beine und führt die Fingerspitzen aneinander. Auf seinem Gesicht breitet sich ein ehrliches, freundliches Lächeln aus.


    Wenn ich verstehe, warum Valorien sich an der Mission beteiligt, kann ich auch verstehen, welche Position für Valorien die günstigste wäre und das in meinen Überlegungen zu einem unverbindlichen Vorschlag einfließen lassen.

  • Bleibt einen winzigen Augenblick stumm und mit ernstem Gesichtsausdruck sitzen, bevor er kaum hörbar tief Luft holt.


    Isch kann Ihnen versischern, Monsieur Reis, isch kenne – was la Valorie angeht – keine Pläne, l'Anturie dauer'aft zu besetzen. Man wird sischerlisch über bestimmte Zonen reden müssen, die für die Dauer der Friedensmission den beteiligten Nationen zugewiesen werden. Mais, ce ne sont pas des colonies.

  • Ein ehrliches Lächeln lässt sich für einen kurzen Augenblick auf seinem Gesicht blicken und er nickt. Er schaut sich kurz im Raum um und lehnt sich ein wenig vor.


    Was denken Sie denn, wie lange diese "Friedensmission" andauern könnte? Gesetzt den Fall, das Gebiet würde befriedet werden und bestimmte Zonen würden den beteiligten Nationen zugewiesen...


    Da habe ich Sie doch dahingehend richtig verstanden, dass Sie eine möglichst rasche Übergabe an eine demokratisch gewählte Regierung befürworten, oder?


    Und in einer Sache bin ich leider etwas begriffsstutzig. Mir ist noch nicht ganz klar, ob Valorien sich als eine Art Söldnertruppe sieht oder ein eigenes Interesse an der Befriedung der anturischen Gebiete hat. Die Angst davor, dass die dortige Gewalt sich international breit machen könnte, nehme ich da eher weniger an - schließlich grenzt das Gebiet an Dreibürgen.

  • Isch will ehrlisch zu Ihnen sein, Monsieur Reis: Es muss nischt unbedingt eine nach Ihrem Verständnis "demokratisch gewählte" Regierung sein. Uns ist wischtischer, dass diese Regierung stabil ist und bleibt. Aber oui... die Übergabe soll möglischst schnell gehen.


    Zu Ihrer zweiten Frage: La Valorie oder das valorische Militaire verste'en sisch mitnischten als Söldnertruppe. Das Empire Outremer, mit dem uns die Zuge'örischkeit zurselben Sprachfamilie eint, 'at uns um eine Beteiligung an der Mission gebeten. Mehr nischt.

  • er lächelt ein ehrliches Lächeln


    Ich bin froh über Ihre Offenheit, Herr Briand. Ihre Sprachfamilie ist übrigens auch in Pottyland vertreten. Bei uns nennt man das "französisch", benannt nach Angelique Francais, die 1888 mit dem Schiff "Babelfisch" in Potopia ankam. Die Sprache ist vor allem im südöstlicheren Teil der Südinsel vertreten.


    Kann ich für meine Notizen Valoriens Ziel für die anturischen Gebiete zusammenfassen mit "Wir beenden die Unruhen und übergeben das Gebiet dann an eine stabile Regierung"? Und die Motivation mit "Das Empire Outremer hat uns darum gebeten"?

  • Vielen Dank, Herr Briand. Ich werde mich bei Ihnen melden, wenn ich mit den anderen Vertretern gesprochen habe. Sagt Ihnen der Name "Etienne MacDonald" vielleicht etwas?


    Und haben Sie vielleicht Fragen an mich?

  • Désolé, Monsieur, bedaure! Der Name sagt mir über‘aupt nischts.


    Darf isch fragen, welsche Interessen votre pays, la Pottyland, in l‘Anturie ’at?

  • Schade...


    Pottylands Interesse an den anturischen Gebieten? Es gibt keins.

    Aber wir unterhalten diplomatische Beziehungen zu dem Empire Outremer und dem Königreich beider Archipele, die beide an der "Friedensmission" beteiligt sind. Ich war kürzlich in Outremer und habe dort von Outremers Plänen erfahren und meine Besorgnis darüber geäußert.

    Ich würde Pottyland als "militant pazifistisch" bezeichnen. Wir mögen es einfach nicht, wenn Staaten, mit denen wir Beziehungen unterhalten, Armeen entsenden. Aber wir sind immer an einer konstruktiven Lösung interessiert. Darum habe ich der Kaiserin Outremers auch angeboten, den Versuch einer Vermittlung zu starten - was sie wiederum dankend annahm.


    Und wenn die anderen Beteiligten genau so offen und zugänglich wie Sie sind, bin ich guter Dinge, dass diese Vermittlung erfolgreich werden kann.

  • Isch verstehe. Dann wünsche isch Ihnen viel Erfolg, Monsieur.


    Er betont das „viel Erfolg“ auf recht eigenartige Weise. Es klingt nicht unbedingt so, als meine er es nicht ehrlich, aber die Möglichkeit besteht.


    Darf isch Ihnen nun einen Anisée anbieten?

  • Er zweifelt daran, dass das "viel Erfolg" ehrlich gemeint war. Dafür hat sein Gegenüber das viel zu eigenartig betont.


    Ja, sehr gerne.

  • Lässt zwei Gläschen bringen und den Anisée vor Ort trinkfertig zubereiten. Der klare Anislikör, den man in Valorien selten pur trinkt, wird im Verhältnis 1:1 mit kaltem Wasser aus einer Glaskaraffe vermischt und färbt sich dadurch milchig-trüb.


    A votre santé, Monsieur Reis.

  • Er schaut das Getränk skeptisch an - warum wird denn da der gute Alkohol mit Wasser verpanscht? Welch ein Frevel, fast so schlimm wie Bier zu verschütten.

    Doch er lässt sich nichts anmerken und hebt sein Glas.

    A la vôtre, Monsieur Briand.

  • Er deutet auf sein Glas


    Faszinierend. Zwei klare Flüssigkeiten werden vermischt und bekommen eine milchig-trübe Farbe. Das ist... faszinierend.

    Wird dieses Getränk hier nicht pur getrunken, sondern stets verdünnt?

  • Oui, c'est fascinant, n'est-ce pas? Fragen Sie misch aber bitte nischt, wieso das passiert. Isch bin kein Physiker.

    Wir trinken unseren Anisée in aller Regel nischt pur. Das 'at den Vorteil, dass man mehr davon trinken kann. Und der Geschmack bleibt er'alten, wenn Sie nischt zu viel Wasser zugeben.

    Noch ein Glässchen?

  • Na gut, ich gebe in meinen Single Malt Potch Whisky auch gerne ein paar Tropfen Wasser. Das lässt den Geschmack noch einmal aufblühen und sorgt für diese gewisse Note.


    Er trinkt seinen Anisée auf Ex leer und stellt Herrn Briand das Glas hin


    Auf einem Bein kann man nicht stehen, wie man so schön sagt. Ich nehme gerne noch einen :)

  • Wie sagt man bei uns so schön:

    Slaímpe!


    Das bedeutet soviel wie "Mögen Sie ein wohlschmeckendes Getränk genießen".


    hebt sein Glas