Eure Meinung ist gefragt

  • Ich hätte b und c angekreuzt. Die Tafeln wäre bei einem funktionierenden Sozialstaat unnötig und schaden andererseits.
    Inzwischen gehen Jobcenter aktiv dazu über, Kunden an die Tafeln zu vermitteln.
    Mein Eindruck ist, dass es seit einigen Jahren stilles Übereinkommen darüber gibt, dass die Grundsicherung nicht mehr in Höhe des Existenzminimums liegt.
    Viel schlimmer finde ich den Umstand, dass ein bereits großer und weiter wachsender Teil der arbeitenden Bevölkerung auf ergänzende Leistungen nach dem SGB II (sog. Aufstocker) angewiesen sind. Im Grunde ist es eine riesige Lohndumping-Subvention für Unternehmen, die alle Steuerzahler, auch die eigentlichen Leistungsbezieher, mit tragen müssen. Über die Regelungen nach §§ 31 ff. SGB II (Sanktionen) ist ein ständiger Nachschub an Arbeitskräften gesetzlich gesichert.
    Ich finde es einfach abscheulich, dass es Arbeitsplätze gibt, die unter normalen Lebensumständen, also alle Familienmitglieder erwerbstätig, bei voller Arbeitszeit, der Lebensunterhalt nicht gedeckt werden kann.
    Aber solange es weiterhin salonfähig ist, in Deutschland öffentlich von "linken Träumen", "Kommunismus" und "Gutmenschen" - ich hasse dieses Wort, da es von den Nazis verbreitet wurde - zu sprechen, wird sich die Abwärtsspirale weiter drehen. Und die wird eines Tages vielleicht auch den treffen, der heute noch genau diese beschriebenen Zustände für unproblematisch erachtet.

  • Das dürften 42 Prozent sein, deren Gehalt völlig ausreichend für das Leben ist.

    Sigurd Thorwald
    Generaladministrator

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    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht."

    "Politischer Stillstand ist der Untergang eines jeden staatlichen Gemeinwesens!"

    "Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch."

    Julius Langbehn

    "An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte."
    Francis Bacon

  • Ziemlich hartes Urteil, aber im Kern nicht ganz abwegig.

    Sigurd Thorwald
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  • Für diese 42 Prozent dürfte das Gehalt zu deutlich mehr als zum Überleben reichen...

    Sigurd Thorwald
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  • Das ist aus meiner Sicht ein Indiz zur Theorie, dass im kapitalistischen Wirtschaftssystem Wohlstand nur durch Mangel oder Elend bei anderen Teilen der Gesellschaft erreicht werden kann.

  • Ein gewisses Maß an Wohlstand für alle wäre sicherlich möglich, auch oder gerade in einem marktwirtschaftlichen System. Allerdings ist der Kapitalismus im Kern darauf ausgelegt, bestimmte Bevölkerungsschichten "verelenden" zu lassen.

    Sigurd Thorwald
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  • Es geht ja aus meiner Sicht auch nicht darum, wie in manchen Diskussionen dann gern als Torschlagargument gebraucht wird, dass jeder "das gleiche" hat.
    Es geht aber darum, dass niemand um seinen Lebensunterhalt und seine Existenz bangen soll. Schon gar nicht, wenn er Vollzeit arbeitet.
    Aber genau das scheint ja gesellschaftlich akzeptiert.
    Und das ist ein Phänomen dieses "Nur-bis-zur-eigenen-Tür"-Denkens und der Ellenbogen-Gesellschaft.

  • Sagen wir mal so: Zumindest bei Wahlen scheinen die Deutschen ihr soziales Gewissem bisweilen zu vergessen.

    Sigurd Thorwald
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  • "Die Deutschen" wohl eher nicht. Derzeit noch etwa 42%. Und das wird sich ändern, je mehr die Verarmung um sich greift. In so fern freut es mich, dass die FDP, die Feudalistische Deutsche Partei, nicht mehr in den Bundestag kam. Es ist wohl erkannt worden, dass die Zementierung des Gegensatzes von Arm und Reich, die Verunmöglichung des sozialen Aufstiegs für ganze Teile der Bevölkerung qua Geburt nicht "freiheitlich" ist, sondern eben feudalistisch. "Kommst du aus gutem Hause, so sollst du es auch zu etwas bringen. Kommst du aus Hartz IV-Kreisen, sollst du auch dort bleiben". Daher betrachte ich die derzeitige FDP als antisozial und letztlich auch antidemokratisch. Diesen Kreisen sollte man mal den Verfassungsschutz auf den Hals hetzen!

  • Sagen wir so: Die neoliberalen Grundsätze sind derart in die anderen Parteien eingezogen, dass die FDP schlicht überflüssig wurde. Vielleicht ändert sich das nun, wo die Politik begreifen muss, dass sie mit hemdsärmeligem Kapitalismus nicht so weit kommt, wie mit der sozialen Marktwirtschaft, die wir mal hatten.

  • Hoffen wir, dass es die Politik begreift. Sonderlich zuversichtlich bin ich nicht.

    Sigurd Thorwald
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  • Zitat

    Bootskatastrophe vor Lampedusa: Soll Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen?
    Nach der Flüchtlingstragödie vor Lampedusa, bei der hunderte Afrikaner ums Leben kamen, steht die europäische Asylpolitik mehr denn je in der Kritik. In Deutschland werden Stimmen laut, mehr Flüchtlinge als bisher aufzunehmen. Ist diese Forderung gerechtfertigt?


    Beteiligen könnt Ihr Euch wieder (einmal pro 24 Stunden) hier oder direkt in unserem Forum.

    Sigurd Thorwald
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  • Mir fällt es, ehrlich gesagt, schwer zu antworten.
    Ich würde mit nein stimmen. Ich bin dagegen, mehr Flüchtlinge oder Auswanderer aufzunehmen. Denn aus meiner Sicht handelt es sich überwiegend um Migration aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen, vor allem: Armut.
    Es kann keine Lösung sein, diese Menschen hier aufzunehmen. Die Verhältnisse in den Heimatländern müssen verbessert werden. Sofern das überhaupt möglich ist, da die Verhältnisse dort, Folge unserer kapitalistischen Wirtschaftsform sind. Darin gibt es Wohlstand für einen kleinen Teil der Bevölkerung.
    Aber hier wird es absehbar keine Änderungen geben.
    Deshalb bin ich ratlos. :(