• Liebe Freunde, es ist mal wieder soweit - der Weltuntergang steht bevor...
    Kaum haben wir mit viel Glück den 21. Dezember überstanden, kommt der nächste "Unheilbringer", diesmal aus dem All.
    Wie man den Medien entnehmen konnte, fliegt der Asteroid Apophis heute Nacht an der Erde vorbei und das mit dem, astronomisch gesehen, kleinen Abstand von 14,5 Mio Km.
    Was in diesem Jahr für Hobbastronomen und natürlich auch für uns Profis ein wunderbares Schauspiel ist, könnte in ein paar Jahren tatsächlich zu einer globalen Katastrophe führen, denn die Umlaufbahn des Asteroiden führt diesen in den nächsten Jahren immer näher an die Erde heran und KÖNNTE in knapp 25 Jahren in einem verheerenden Einschlag enden.
    Demnach ist es in diesem Jahr extrem wichtig viele Daten über den kosmischen Besucher zu erlangen, um die Gefahr eines Einschlages besser einschätzen zu können.
    Natürlich verfolg auch unsere Sternwarte den Asteroiden und erste Radarmessungen haben ergeben, daß Apophis möglicherweise größer ist als bisher angenommen.
    Zur Zeit gehen Wissenschaftler noch von einem Durchmesser von knapp 300m aus, dieser könnte aber sogar fast 500m betragen. Ein Einschlag dieses Kalibers wollen wir uns besser nicht vorstellen ...
    Da in den letzten Tagen das Telefon der Sternwarte nicht mehr still steht und besorgte Bürger Fragen zu diesem Thema haben, stelle ich mich hiermit zur Verfügung und versuche alles zu beantworten.


    Hier noch ein ganz aktuelles Foto :


    Astronom der Volkssternwarte Turanien


    "Theorie ist das, was man nicht verstehen kann, und Praxis ist das, was man nicht erklären kann."
    "Die Unendlichkeit ist weit. Erst recht gegen Ende."
    "Früher war alles besser, auch die Zukunft."

  • Welche Gebete benötigt Gott Ihrer Meinung nach, damit er sich um den Aste... Astriodi... Astrodingda kümmert?

    ehemals katholischer Pfarrer, nunmehr Hohepriester der Gemeinschaft des schwarzen Sterns.

  • Am Anfang darf ich doch um den nötigen Ernst bitten !
    Wir reden hier nicht von einem Luftballon, sondern von einem Gesteinsbrocken der die Erde treffen könnte.


    Wie groß die Gefahr wirklich ist, kann man nur sehr schwer sagen.
    Momentan fehlen für eine verlässliche "Vorhersage" noch zu viele Daten, wie z.B. Masse, Gewicht, Zusammensetzung und die genaue Flugbahn.
    Genau aus diesem Grund wird der jetzige Vorbeiflug, der für die Erde noch absolut ungefährlich ist, für eine genaue Analyse genutzt.
    Mit den jetzt bekannten Daten ist ein Einschlag im Jahr 2036 möglich, wobei in den nächsten 25 Jahren ein kleiner "Schubser" den Asteroiden noch auf eine völlig andere Bahn bringen könnte.


    Sollte dieser 300-500m Brocken die Erde treffen, gibt es mehrere Möglichkeiten :


    - Der Asteroid besteht aus losem Gestein und Eis, dann wäre eine Explosion beim Eintritt in die Erdatmosphäre wahrscheinlich. Die Druckwelle würde demnach eventuell mehrere hundert Quadratkilometer dem Erdboden gleichmachen !


    - Sollte der Brocken massiv sein und auf Land treffen, wäre der Einschlag mit der Energie einer 100 Megatonnen Wasserstoffbombe vergleichbar.


    - Ein Einschlag im Wasser würde "nur" eine Flutwelle von 30-50m bewirken, eventuell mehr ...


    Alle drei Varianten wären für die Menschheit gefährlich !
    Ein Aussterben käme zwar nicht in Betracht, aber die Schäden und Opfezahl könnten trotzdem eine beträchtliche Höhe erreichen.

    Astronom der Volkssternwarte Turanien


    "Theorie ist das, was man nicht verstehen kann, und Praxis ist das, was man nicht erklären kann."
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  • Der Asteroid wurde erst 2004 entdeckt und bisher konnte man nur die ungefähre Umlaufbahn und die geschätze Größe ermitteln, die aber anscheinend höher anzusehen ist.
    Zur Zeit geht man nach aktuellen Messungen aber NICHT davon aus, dass der Asteroit 2036 einschlagen wird.
    Man konnte nun schon eine genauere Bahn berechnen, die über 500km von der ersten Berechnung abweicht.
    Jetzt kommt aber das große ABER, denn beim sehr nahen Vorbeiflug im Jahr 2029 in nur knapp 30000km Entfernung, könnte sich die Bahn so verändern, daß ein Einschlag nicht mehr auszuschließen ist.

    Im übrigen habe ich mich gerade falsch ausgedrückt, ein Einschlag würde die Kraft von über 500 Megatonnen haben und nicht "nur" 100 MT ...

    Astronom der Volkssternwarte Turanien


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    Einmal editiert, zuletzt von Prof. Dr. Harald Lesch ()

  • Es gab und gibt verschiedene Möglichkeiten dagegen zu wirken, wobei die Umsetzung von der Theorie noch gewaltig abweicht .. aber bis zum Jahr 2036 sind ja noch ein paar Jährchen.
    Bevor irgendetwas unternommen wird, MUSS zuerst die genaue Bahn ermittelt werden !
    Der Asteroid benötigt fast ein Erdenjahr für den Umlauf um die Sonne und mit jedem Umlauf kann und wird sich die Bahn gering verändern.
    Zwischen 2009 und 2011 war der Brocken nicht sichtbar, da er sich von der Erde aus gesehen hinter der Sonne befand.
    Nach diesen 2 Umäufen hatte sich die vorher berechnete Bahn um über 500km verändert.
    Wenn wir das jetzt mal hochrechnen, könnte es sogar 2029 schon zu einem Streifschuss kommen ...


    Was wir jetzt brauchen, sind verlässliche Daten !
    Und dazu dient dieser jetzige Umlauf und die relativ geringe Entfernung zur Erde.


    Momentan ist die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer bei ca. 0,00003 %.
    Aber ein kleiner Schubser ...

    Astronom der Volkssternwarte Turanien


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  • So, der kleine Besucher ist heute Nacht in knapp 14,5 Mio. Km an der Erde vorbeigerast und macht sich nun auf den Weg um die Sonne.
    Bei ersten genaueren Untersuchen konnte einige Daten nun genauer bestimmt werden :


    - War man bislang von 270 m ausgegangen, so steht man nun bei 325 +/- 15 m.
    - Die Masse von 27 Mio Tonnen muß um ca. 75 % nach oben korrigiert werden.
    - Das Albedo (Reflektion des Sonnenlichtes) ist schwächer als erwartet und somit heizt sich der Asteroid stärker auf.


    Diese neuen Daten sind enorm wichtig um nun genauere Berechnungen der Flugbahn durchführen zu können.
    Die deutlich höhere Masse könnte nun beim extrem nahen Vorbeiflug im Jahr 2029 zu einem Schleudereffekt führen, der dann 2036 die Erde mehr oder weniger gefährden könnte. Die Erdbahn wird aber auch weiterhin gekreuzt werden und somit besteht definitiv Kollisionsgefahr.


    Die bisher berechnete Flugbahn stimmt auf jeden Fall nicht mehr !


    Kurios ist im Jahr 2029 nur das Datum der größten Annäherung (30000 Km) : Freitag, der 13. April :D

    Astronom der Volkssternwarte Turanien


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  • ...
    Guten Abend, hier ist die Leitstelle Oberturanien. Leiter Herr Meißner. Wir haben hier sehr viele Anrufe von besorgten Bürgern. Wie groß ist denn die Gefahr wirklich? Müssen wir uns auf etwas einstellen?

    Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
    Polizei / Feuerwehr / Katastrophenschutz / Zivilschutz / THW
    PW: sicherheitsbehörden

  • Guten Abend, Gizblo am Apparat. Ich kann Ihnen versichern, dass es aktuell und auch in naher Zukunft absolut keinen Grund zur Besorgnis gibt ! Eventuell in 23 Jahren, aber dann sind wir Beiden wohl schon in Rente ... :D

    Bürgermeister von Gizdal


    *Wer zu viel ironiert bekommt leicht einen Sarkasmus*

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas Gizblo ()