Der Aeropuerto de San Bernardo "José Ignacio Kirchner" nahe der Inselhauptstadt Bahía de Flores. Benannt ist der überschaubare Verkehrsflughafen, der sich dennoch stolz "Internationaler Flughafen" nennt, nach einem der ersten Generaldirektoren der O.C.O., dessen Nachname noch an die turanische Abstammung erinnert. Angeflogen wird der Aeropuerto vornehmlich von Touristenmaschinen aus Turanien. Eine Ausweitung der Flugpläne ist in Vorbereitung.
Aeropuerto de San Bernardo
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Von der Südspitze Salvagitis her nähert sich ein relativ kleines Zivilflugzeug dem internationalen Flughafen von Bahía de Flores.
"Hier Servisu aérién ephèbién. Flug S.A.E. 210 auf dem Weg von Ephèbe-Stadt nach Turan über San Bernardo. Wir erbitten Landeerlaubnis.
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Bernardische Flugsicherung
S.A.E. 210, hier Control aéreo de San Bernardo. Gehen Sie auf Anflugsvektor 4-9-3.
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"Control aéreo de San Bernardo, wir folgen der Anweisung"
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Der Fluglotse beobachtet, wie das Flugzeug den durchgegebenen Anflugsvektor erreicht. Nach einigen Minuten meldet er sich wieder.
Bernardische FlugsicherungS.A.E. 210, Sie haben Landefreigabe für den Aeropuerto de San Bernardo "José Ignacio Kirchner", Landebahn 1. Gehen Sie auf 4000 Meter und folgen Sie Anflugsvektor 3-7-9.
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"Control aéreo de San Bernardo, aye. Wir folgen den Anweisungen."
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Bernardische Flugsicherung
S.A.E. 210, gehen Sie nun auf Landeanflug.
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"Jawohl!"
Die Maschine folgt den Positionslichtern, senkt schrittweise die Geschwindigkeit, schaltet auf Umkehrschub und landet sicher. Kurz darauf steigt der Präfekt der Föderaten und des Äusseren aus der Maschine. Da er aus den subtropischen Bereichen der Südhalbkugel stammt, mithin in seiner Heimat gerade erst der Frühling beginnt, ist es ihm sichtlich etwas zu warm. -
Ein paar bewaffnete Angehörige der Guardia de la Seguridad kommen angespurtet. Einer, offenbar der Truppführer, geht auf den Präfekten zu. Offenbar wurde er ausgewählt, die Ausländer zu begrüßen – eine Pflichtübung, die ihm sichtlich unangenehm ist.
Corporal MatamoaBienvenidos a San Bernardo, Señor...! Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?
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"Gracias! Diese Maschine und ich..."
Deutet lässig mit dem Daumen über die Schulter auf den roten Flieger, sich dabei verneigend, das "Händeschütteln" kennen Ladiner eher nicht ...
"...kommen aus dem äussersten Süden Salvagitis, aus Ladinien. Wir möchten eine ständige Flugverbindung zur nördlichen Halbkugel aufbauen. Der Präsident der Föderation hat uns schon signalisiert, es bestünde durchaus Interesse seitens der Föderation. San Bernardo wäre da für uns als Zwischenstopp wichtig.
Und natürlich möchten wir im Fall, es wäre hier genehm, wissen, wie hoch zum Beispiel die Flughafengebühren sind?"Dazu lächelt der Präfekt liebenswürdig, denn er spürt die leichte Verlegenheit seines Gesprächspartners. Dann fügt er in gespielter eigener Verlegenheit hinzu
"Meine Name ist übrigens Niketas Choniatés, sozusagen der Aussenminister meines Landes."
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Der Corporal salutiert bernardisch-lässig. Er hatte gehofft, dass sein Gegenüber die hiesige Sprache beherrscht. Dies scheint aber nicht der Fall zu sein. Zumindest dürfte sich sein bernardischer Wortschatz auf einzelne Ausdrücke beschränken. Um Missverständnissen vorzubeugen, beschließt Matamoa daher, das Gespräch auf Turanisch zu führen. Seine Aussprache ist betont überkorrekt.
Corporal MatamoaSehr angenehm. Ich bin Corporal Matamoa, Señor... äh... Koñatez?!
Leider wurden wir über Ihren Flug nicht informiert. Die Turañoles... die Turanier sind da manchmal etwas nachlässig. Vielleicht möchten Sie und Ihre Begleiter im Flughafengebäude eine kleine Mahlzeit einnehmen, während ich ein paar Telefonate führe. -
"Niketas Chchoniatés."
Er lächelt breit, sein Name ist eturäisch, die zweite Staatssprache Ladiniens, daher wundert es ihn nicht, dass sein Gegenüber Schwierigkeiten bei der Aussprache hat.
So manches klingt beinahe vertraut. Ich bleibe aber besser beim turanischen.
"Corporal Matamoa, dies ist ein sehr guter Vorschlag, dem wir gerne nachkommen."
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"Sehr gerne"
Unser ladinisch ist dem spanischen in soweit ähnlich, als es seinerseits stark dem Volkslatein gleicht. Beispiel: Ich bin; Du bist; Er, sie,es ist. Im Spanischen soy, eres, es. Im Volkslatein soi, eres, es. Vulgärlatein ist der Grundstock der Sprache - und ähnelt dem Rätoromanischen, weil es offenbar noch nah an den Wurzeln ist. Es gibt da offenbar einen Bogen aus bestimmten romanischen Sprachen. Vom Portugiesischen, über das Katalanische zum Arragonesischen zum Occitanischen bis zum Rätoromanischen und Ladinischen (in Südtirol) und zum Friulisch-Venetischen. Diese Sprachen ähneln sich zum Teil untereinander stärker als etwa das "Spanische" (Kastilisch) dem Katalanischen. -
Der Corporal und seine Männer führen Choniatés und seine Begleiter in den Aufenthaltsbereich des Flughafengebäudes. Vieles hier wirkt improvisiert, Reisende sind nur ganz vereinzelt zu sehen. Ein älterer Herr kommt hinter einem Tresen hervorgeeilt, bietet den Gästen freudestrahlend Plätze am Fenster an und fragt dann nach den Essens- und Getränkewünschen. Corporal Matamoa empfiehlt den Fisch des Tages, rät vom Rum ab und teilt dem Kellner mit, die Rechnung solle wie üblich an die Guardia gehen. Dann wünscht er den Ladiniern einen schönen Aufenthalt und zieht sich in seine Diensträume zurück, um dort die angekündigten Telefongespräche zu führen.
Es wäre interessant zu klären, wieso die VL-romanischen Sprachen (auf der CartA) so weit gestreut sind. -
"Wir hätten gerne Kaffee, gescheiten, bitte."
Das "gescheiten" bereut er sofort und lächelnd höchstmäßig strahlend.
"Vielen Dank!"
Meint er dann zu Corporal Matamoa.
Unsere Sprache ist dort, wo sie gesprochen wird, vor sehr langer Zeit angekommen und hat seither wenig Änderungen erfahren - so weit weg ja auch kein Wunder. -
Auf Eurer Webseite habe ich von einer Art Atlantis-Begebenheit gelesen. Einen ähnlichen Mythos gibt es bei uns in Bengali, der "Privatkolonie" der Turanischen Handels- und Entwicklungsgesellschaft im Norden von Salvagiti. Mehr dazu hier: Die Mythologie von Bengali
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Die Ladiner lächeln durch die Bank zufrieden. Das an diesem Flughafen "wenig los" ist fällt ihnen nicht mal auf. Der Flughafen der ladinischen Hauptstadt, der "Aérolimanì Ephèbis" ist erst kürzlich eröffnet worden und wenn dort mal ein Flieger, derzeit lediglich solche aus dem Inland oder der Republik Victorien, so ist dies immer ein Ereignis.
"Vielen Dank. Der Kaffee ist ganz vorzüglich. Und auch das Gebäck."
Das kann man doch wunderbar an eurer schön aufgestellten Universität/Volkshochschule simmen?