Die MN-Welt beherbergt seit Jahren zwei Islands, die praktisch völlig kontaktlos nebeneinander existieren: Eldeyja und unser Vestreyja, also Neuturanien. Die enge sprachliche und kulturelle Verwandtschaft macht bestimmte Absprachen eigentlich fast zwingend. Ich würde daher diesen Thread gern nutzen, um mögliche Gemeinsamkeiten auszuloten und VL-historische Begebenheiten abzusprechen. Jónas Sigurðsson als hauptsächlicher Vertreter von Eldeyja ist informiert. Selbstverständlich kann sich aber grundsätzlich jeder an der Debatte beteiligen, der möchte.
Vestreyja und Eldeyja
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Ich mache mal den Anfang mit der bisher bekannten vestreyischen Geschichte. Hauptquelle ist die VHS-Vorlesung "Das Turanische Kaiserreich".
ca. 1700 v. Chr.
Vermutliche Erstbesiedlung Vestreyjas am Übergang von der Stein- zur Bronzezeit. An die Siedler, die wohl aus dem heutigen Glenverness stammen dürften, erinnern im Westen der Insel Großsteingräber.
um 200 v. Chr.
Eine erste Einwanderungswelle nordischer Siedler, aus der heutigen Nordmark, erreicht den Osten der Insel. Aus dieser Zeit stammt der "Alte Mann von Gratstadt", ein früher Nordmann, dessen Grab bei Gratstadt (Gróttastaðir) gefunden wurde.
um 200 n. Chr.
Eine zweite Welle nordischer Einwanderung erreicht Vestreyja. Die Sage verbindet diese Einwanderung mit dem ersten Jarl, Askold dem Roten. Er soll mit "drei Kielen" (Schiffen) gekommen sein und die Insel erobert haben. Diese zweite Einwanderungswelle trennt in der klassischen vestreyischen Geschichtsschreibung die Alte Zeit (Fornöldstíð) von der Zeit der Jarle (Jarlstíð). Eine Reihe mehr oder weniger unabhängiger Kleinkönigreiche entstand.
637Großbauer Gunnbjörn Svartabrún ("Gunnbjörn mit der schwarzen Braue") ruft die freien Männer der Insel ins Thingtal zum ersten Allthing. Man setzt die Jarle ab und begründet die Demokratie.
um 730
Unter Führung von Vigdís Ívarsdóttir, genannt Jarlsdóttir ("Jarlstochter"), erheben sich Anhänger der alten Jarlsherrschaft gegen das Allthing. Nach langen Kämpfen unterliegen sie. Vigdís ist die Tochter von Ívar Ingjaldsson, Sohn von Ingjald Einarsson, Sohn von Einar Björnsson. Dieser ist der Sohn von Björn Egilsson, dem letzten Jarl von Salaborg.
1396Vestreyische Piraten überfallen das Kontor der Turanischen Hanse in Bergen und plündern es.
1398Eine turanische Kriegsflotte landet auf Vestreyja und erobert die Insel.
1404Vestreyja wird unter dem Namen "Nova Turania" formell Teil des Turanischen Kaiserreichs und einem kaiserlichen Präfekten unterstellt. Die politische Macht geht schrittweise vom Allthing an die meist turanischstämmigen Grundherren über.
1611Das Allthing, das zunächst auch unter turanischer Herrschaft weiter tagen konnte, später aber zunehmend auf eine Rolle als Schöffengericht für Vestreyjer reduziert wurde, verliert in Folge der "Großen Reichsreformation" endgültig seine Befugnisse und wird formell aufgelöst. Ein Reichsgericht für Neuturanien tritt an seine Stelle.
18. Jahrhundert
Die erste große Rückbesinnung auf die vorturanische Zeit findet immer mehr Anhänger.
1821
Noch vor der Eskalation des Turanischen Bürgerkriegs sagt sich Vestreyja vom Kaiserreich los.
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Ich melde mich anwesend.
Die bisherige Geschichtsschreibung für Eldeyja sieht so aus:
ZitatBesiedlung und Wikingerzeit
Im Jahr 860 n.Chr. entdeckten Wikinger aus Nugensil, die in einem Sturm vom Kurs abgekommen waren, die unbewohnte Insel im Nordwesten des Nordanik. Der Sage nach soll bei ihrem ersten Landgang Lava ins Meer geströmt sein, so dass sie die Insel Eld-eyja, Feuerinsel tauften. Die erste von Wikingern gegründete Siedlung wird auf das Jahr 876 n. Chr. datiert.
In der darauf folgenden „Landnahmezeit“ zwischen 880 und 930 übersiedelten den Annalen zufolge etwa 400 Häuptlingsfamilien aus Nugensil nach Eldeyja. Unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Sklaven, die zumeist aus Eihlann stammten und teilweise bereits Christen waren.
Bald nach der Landnahme entwickelten sich lokale Versammlungen der Eldländer, die schließlich zur Einführung des einmal jährlich für mehrere Wochen tagenden Allthings führten, bei dem sich im Jahr 930 erstmals die Häuptlinge (Goden) der Insel trafen und Recht sprachen. Das Allthing gehört damit zu den ältesten noch existierenden Parlamenten der Welt.
Um 1000 entdeckten eldländische Seefahrer das Festland der Arktis. Erik der Blaue soll später bis nach Astor vorgedrungen sein, der Versuch im heutigen Roldem zu siedeln wurde jedoch aufgegeben.
Ab 1280 versuchten verschiedene mächtige Fürsten aus Nugensil Eldeyja unter ihre Kontrolle zu bringen, was jedoch nie dauerhaft gelang. Als Nugensil selbst unter den Einfluß Neuenkirchens geriet, war diese Gefahr zunächst gebannt.
Christianisierung
Im Jahr 1300 erklärte das Allthing das Christentum zur Staatsreligion. Die wichtigsten Handelspartner Eldeyjas, Nugensil, Neuenkirchen und Albernia waren bereits christianisiert und erhöhten nun aus machtpolitischen Gründen auch den Druck auf die Insel.
Da zumeist die Häuptlinge das Priesteramt übernahmen, entstand jedoch keine unabhängige kirchliche Macht im Land, über allem beherrschend blieb das Allthing. Der Glaube an die nordische Götterwelt blieb daher erlaubt und durfte weiterhin praktiziert werden, die Rechtsprechung jedoch an christliche Grundsätze gebunden.
Die Folge war ein deutlicher Rückgang der Blutfehden und das Aufblühen der berühmten eldländischen Schriftkunst. In den nächsten Jahrzehnten entstanden bedeutende Handschriften wie der Codex Eldeyja, die Ebba-Saga oder das Sigurd-Lied.Katastrophen und wirtschaftlicher Aufstieg
Das Interesse Neuenkirchens und Albernias an der abgelegenen Insel schwand zusehends, besonders nachdem in ganz Adrastea die Pest ausbrach und weite Landstriche verwüstet zurückließ.
Ab dem 15. Jahrhundert begann der rasante Aufstieg der eldländischen Fischerei. Getrockneter Fisch wurde ein begehrtes Exportgut neben Schaffleisch, Wolle, Daunen, Fellen und Schwefel, der auf der Vulkaninsel leicht abgebaut werden konnte.
1536 beschloss das Allthing, erneut durch Impulse aus Neuenkirchen und Albernia, die Reformation in Eldeyja durchzusetzen. Die seit jeher schwach ausgeprägten Strukturen der katholischen Kirche hatten dem nichts entgegenzusetzen, so dass die Insel von schwereren Auseinandersetzungen verschont blieb.
Nachdem die Pest im 14. und 15. Jahrhundert gewütet hatte, folgte im 17. Jahrhundert eine Pockenepedemie, bei der 25.000 Eldländer starben. Als zudem am 8. August 1783 der Lakti-Krater am Höfudjökull ausbrach, erwog man gar eine Evakuierung der Insel.
In den 1870er Jahren begann eine Auswanderungswelle nach Astor, die durch Hungersnöte ausgelöst wurde. Eine Volkszählung von 1876 ergab eine Einwohnerzahl von nur noch 80.000 Menschen auf der Insel.
1915, also relativ früh, führte das Allthing das aktive und passive Wahlrecht für Frauen ein.
1973 verheerte der Ausbruch des Erdfell die Gegend um Borgfjell.Was mir im Vergleich als erstes auffällt, ist, dass Vestreyja deutlich früher "nordisch" besiedelt wurde als Eldeyja. Zu einem gewissen Grad macht das auch Sinn, weil es ja einfach geographisch viel näher an "Festlandskandinavien" liegt. Andererseits macht es das schwerer, eine parallele Entwicklung in Vestreyja und Eldeyja zu begründen, aus der die heutigen zwei Islands entstanden sind.
Ich denke, wir können einen Teil der Besiedlung Eldeyjas auch aus Vestreyja statt direkt vom Festland kommen lassen, aber wenn Vestreyja hinterher nicht selbst leer gewesen sein soll, muss ein zweiter, wahrscheinlich größerer Teil trotzdem vom Festland gekommen sein. Es wäre hilfreich, wenn sich das Festland und Vestreyja zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sehr auseinanderentwickelt hältten.
Grundsätzlich halte ich 200 v.Chr. für sehr früh für eine spezifisch nordische Besiedlung. Kann man zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon sinnvoll zwischen nordisch und urgermanisch unterscheiden? Meines Wissens hat diese Differenzierung jedenfalls im RL erst einige Jahrhunderte später richtig angefangen. Auch schriftliche germanische Aufzeichnungen gab es in der Realität nicht so früh oder sind jedenfalls nicht erhalten. Sind diese Unterschiede zum RL von eurer Seite bewusst so gewollt?
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„Nordisch“ ist bei uns zunächst mal nicht sprachlich gemeint, sondern bezieht sich auf die geografisch nördliche Herkunft der Siedler aus der heutigen Nordmark.
RL-sprachlich gesehen hast Du natürlich Recht. Das Altnordische dürfte sich frühestens in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten vom Urgermanischen abgespalten haben. Im VL gehen wir stillschweigend von einer länger zurückliegenden Entwicklung aus.
So oder so dürfte die vestreyische Sprache aufgrund der Nähe zur Nordmark der dortigen Sprache noch sehr lange sehr geähnelt haben. Gut möglich, dass Nordmärker und Vestreyjer sich noch im Frühmittelalter ohne Probleme verständigen konnten. Das gleiche könnte für die frühen Eldländer gelten.
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Es ist mit Verlaub schon "schön", zu sehen wenn eine Einteilung über die Köpfe erfolgt.Das passiert öfters.
Wenn Herra Sigurd Thorwald alle Länder Turaniens weis,mit seiner Expertise ,dann bedarf es auch keiner Meinung anderer - besonders derer die vor Ort wohnen.
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Was willst Du damit sagen?
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Was willst Du damit sagen?
Ich will damit sagen: Das ich vorher nicht eingebunden war und jetzt den Eindruck habe, auch nicht eingebunden zu sein - da alles schon feststeht.
Wenn ich mich irre, dann gut, wenn nicht, dann darf ich verschnupft sein.
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Ich mag Zitate und Leute, die immer genau lesen, bevor sie Amok laufen . . .
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Dem Wächter der Schöpfung ist nichts hinzuzufügen.
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Zitat
Selbstverständlich kann sich aber grundsätzlich jeder an der Debatte beteiligen, der möchte.
NEIN
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Bin ab 12.Nov. wieder da.
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Bis dann.
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Wie machen wir hier weiter?
Eigentlich dachte ich, dass wir im Moment mehr oder weniger nur dabei waren, die bestehenden Ausgestaltungsgrundlagen zu erklären. Ich bin mir nicht sicher, wie die Einwürfe hier zu verstehen sind, aber mein Eindruck ist, dass es schon darüber innerturanische Meinungsverschiedenheiten gibt? Wäre es dann sinnvoller, diese zuerst zu klären? Möglicherweise wollen wir die fraglichen Punkte später sowieso ändern, insofern halte ich das objektiv gesehen im Moment eher für unnötig, aber bevor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, ist es vielleicht im Sinne einer konstruktiven Atmosphäre doch sinnvoller.
Sigrid Sigurdsdottir Was sind denn die konkreten Punkte, bei denen du Bedenken hast oder Änderungsbedarf siehst?
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Sind wir noch bei: Wer besiedelt jemanden?Jónas Sigurðsson
Ich kenne seit 2006 eine Nation, danach andere, die erpicht darauf waren ihre "Erstbesetzung". zu zementieren.
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Eigentlich waren wir nur dabei, zusammenzutragen, was bisher an Ausgestaltung existiert.
Was die Besiedelung angeht, haben wir soweit festgestellt, dass sowohl Eldländer als auch Vestreyer (ist das der richtige Name?) davon ausgehen, dass ihre Vorfahren aus dem Gebiet der heutigen Nordmark kamen. Da die Nordmark hier nicht mit am Tisch sitzt und wir über Vorgänge vor 1000 bis 2000 Jahren reden, glaube ich nicht, dass es hier irgendwie darum geht, dass jemand Ansprüche ableitet oder überhaupt ableiten kann.
Die Frage, die sich stellt, ist nur, warum es zwei "isländische" Inseln gibt. Deswegen habe ich die Option ins Spiel gebracht, dass in Eldeyja auch einige, oder sogar relativ viele, Siedler aus Vestreyja ankamen statt direkt aus der heutigen Nordmark. Das würde erklären, warum die Kontakte zwischen den beiden Inseln intensiver waren als mit dem Festland, so dass sich dort eine gemeinsame Sprache und Kultur erhalten hat, während sich der Kontinent anders entwickelt hat. Es würde auch dazu passen, dass die '"nordische" Besiedlung Vestreyjas in der bisherigen Ausgestaltung (jedenfalls wenn die Daten oben stimmen) früher stattfand als die Besiedelung Eldeyjas. Das ist aber nur eine Option, und wenn es euch nicht behagt, suchen wir eben eine andere Erklärung.
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Es ist nicht gegen Dich oder deine Idee gerichtet.
Das es zwei Island usw. gibt liegt an den Orgas.
Das es nun "Probleme"gibt liegt an mir.
Ich mach es leicht...der Ursprung sind wir.
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Dass es simoff daran liegt, dass es zwei Kartenorgas gab, ist möglich. (Wenn auch nicht zwingend: Es gibt aber auch auf derselben Karte manchmal dieselbe Kultur mehrfach, vor allem wenn es um Deutschland geht.) Aber simon ist das ja noch nicht die Begründung, die wir gerade suchen.
Auf welche Frage "der Ursprung sind wir" eine Antwort sein soll, ist mir nicht ganz klar. Willst du damit sagen, dass du der Meinung bist, dass die Vorfahren der Vestreyer nicht aus dem Gebiet der heutigen Nordmark kommen, sondern die "Germanen" in Vestreyja entstanden sind? Einerseits halte ich das für eine ungewöhnliche Ansicht, andererseits beantwortet es noch lang nicht die Frage, warum die kulturelle Verbindung nach Eldeyja länger gehalten hat als zum Festland.
Ich würde hier gern ein paar Fortschritte machen statt dass wir uns nur im Kreis drehen. Sonst können wir es auch bleiben lassen.